Mittwoch, 30. Januar 2013

Philosophen unterm Regenschirm XLVIII

"Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch."*
(Karl Valentin, Humorist, Autor, Filmproduzent)

(Bild von Karl Valentin und seiner langjährigen
Bühnenpartnerin Lisl Karlstadt gefunden auf
und verlinkt mit:
upload.wikimedia.org/wikipedia/)


* Das Landgericht München I hat am 8. September 2011 entschieden, dass das ein anderes Zitat Karl Valentins urheberrechtlich geschützt ist (vgl. auch urheberrecht.org). Also nicht dieses, sondern ein anderes, ebenfalls recht bekanntes. Wie das sein kann, hat es nicht gesagt. Deswegen steht es hier jetzt, das schöne Zitat, das oben steht und das sogar die Quelle, namentlich den bayerischen Komiker Karl Valentin, angibt.

Montag, 28. Januar 2013

Straflager Toskana

Was lehrt uns der 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga? Nun. Unter anderem, dass einer Titelverteidigung von Borussia Dortmund lediglich die Anzahl der noch verbleibenden Spieltage im Weg steht. 15 Spieltage könnten einfach zu wenig sein, um zwölf Punkte plus x aufzuholen. Sonst noch? Dass ehemalige Nationalkeeper nicht immer wie ehemalige Nationalkeeper halten. Genau genommen gar nix mehr halten. Vor allem nicht den Mund. Was Tim Wiese weitere Sympathiepunkte in der nach unten offenen Beliebtheitsskala einbringt. Apropos Hoffenheim. Noch nicht mal Wutrede können sie da. Aber der Traditionsverein aus the middle of nowhere (im Volksmund auch 'Kraichgau' genannt) hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es sich im richtigen Leben manchmal aber durchaus lohnen kann, Widerworte zu geben. 


Hier muss Marvin Compper bald wohnen. Oder nebenan.
So viel ist sicher: ein Schicksal, das zu Herzen geht.

(Bild gefunden auf und verlinkt mit:
agriturismo.it/de/bauernhof/)
Marvin Compper, erster und höchstwahrscheinlich letzter Nationalspieler der TSG von 1899, hatte auf das Bauerntheater im SAP-Internat keinen Bock mehr. Äußerte das auch irgendwie launig und wurde zur Strafe in die italienische Provinz verbannt. Ein Schicksal, das zu Herzen geht. Eben noch in Hoffenheim zünftigen Zweitligafußball gebolzt - und nun muss er beim AC Florenz in der Serie A kicken. Eben noch Zuffenheim, jetzt schon Florenz, dieses schäbbige Kaff in der Toskana. Also hütet Eure Zungen, Ihr Wohlstands-Jünglinge!

Sportlich kam die stärkste Liga der Welt nicht so recht vom Fleck. Unmotivierte Unentschieden, dazu noch torlos (Schalke, Augsburg, Leverkusen, Freiburg) und seltsame Siege (Gladbach, Frankfurt, Hannover), die eigentlich auch nur schlecht getarnte Unentschieden waren. Manchmal sogar verkappte Auswärtssiege mit Hang zum Dramatischen (Wolfsburg).  

Fünf Punkte trennen den Neunten (HSV, 28 Punkte) vom Vierten (Frankfurt, 33). Vier Punkte den Elften (Stuttgart, 25) vom Sechsten (Schalke, 29). Augsburg und Hoffenheim sind hingegen acht (auf Nürnberg und Düsseldorf) respektive neun Punkte (auf Wolfsburg und Bremen) von rettenden Gefilden entfernt. Um Vestenbergsgreuther und Fürther, die sich am Tabellenende gemeinsam auf dem letzten Platz tummeln, muss man sich bei neun Punkten und elf Toren aus 19 Spielen um Bundesligafußball nicht mehr so richtig viele Gedanken machen.

Freitag, 25. Januar 2013

Der wahre Junge

Ich pack's ja echt nicht.



Früher war nicht nur alles besser, sondern auch einfacher: Ohne Genehmigung der Autoren war eine offizielle Coverversion gar nicht möglich. Heute scheint das nicht mehr nötig, was überraschen darf. Die Ärzte und Peter Fox können sich gegen die Coverversionen von Heino scheinbar nicht juristisch wehren:

sueddeutsche.de/kultur/

Ich weiß, es reicht. Aber wer in die anderen Coverversionen reinhören will, weil er gerade vielleicht kein Glaubersalz zu Hause hat, dem sei noch dieser Link anempfohlen:

das-verbotene-album/

Donnerstag, 24. Januar 2013

Heute ist nicht alle Tage

Bedauernswerter Zug nach Nirgendwo

Vor dem 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga herrschen in Deutschland strenger Frost und schlimme Minustemperaturen. Minus dreizehn Grad? Gelächter! Gefühlt etwa minus Siebenundzwanzig. Mindestens. Aber so ist das mit den gefühlten Wahrheiten. Seit August gratulieren ja alle den Bayern zum ersten Meistertitel seit zwei Jahren. Bayern wird also Meister? Wer sagt das? Reinhold Beckmann? Katrin Müller-Hohenstein? Stimmt doch gar nicht. Gefühlt holt der BVB zum dritten Mal in Folge die Schale. Und den Pokal. Das Double wiederholen? Hat das eigentlich schon mal jemand geschafft? Ach so, die Bayern (2006). Also noch ein Grund mehr, der für Dortmund spricht. Jetzt sagen aber auch viele, dass der BVB eigentlich mal wieder die Champions League gewinnen könnte. Also das Triple. Hm. Geht's noch?


Ab ins Stadion.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Die stärkste Liga der Welt zeichnet sich aber unter anderem dadurch aus, dass noch mehr als zwei Mannschaften mitspielen. Und manche sogar mithalten. Sagen wir mal der TSV Bayer 04 Leverkusen. Die treten zwar erst am Samstagabend um 18Uhr30 in Freiburg an. Abba egal. Die Werkself (c) kann den angestammten zweiten Platz mit einem Punktgewinn weiterhin vor dem BVB verteidigen. Doof nur, dass Vizekusen (c) diesen Punkt in Freiburg holen muss, also dem Borussia Mönchengladbach der Saison 2012/2013. Freiburg hat die beste Abwehr neben den Bayern. Darauf muss man auch erstmal kommen. Dafür hat Leverkusen den drittbesten Sturm neben, nun ja, den Bayern und Dortmund. Was sagt uns das? Öhm. Freiburg - Leverkusen 2:2

Der BVB startet nach dem furiosen Auftakt gegen bedauernswerte Bremer bereits am Freitagabend gegen den bedauernswerten 1.FC Nürnberg. Und denkt weiter nur von Spiel zu Spiel. Schätze ich. Dortmund - Nürnberg 3:0

Borussia Mönchengladbach ist in dieser Saison der VfL Wolfsburg der letzten Saison. Irgendwo zwischen Baum und Borke. Niemand weiß, wo er dran ist. Kaum einer, wo er steht. Außer Igor de Camargo, einer der torgefährlichsten Stürmer der Fohlenelf (c), der sich plötzlich auf der Transferliste ins Nirgendwo wiederfindet. Da dort aber bekanntlich nur ein einziger Zug hinfährt (und der bei diesen Witterungsverhältnissen sogar mit deutlicher Verspätung) hat sich noch keine neuer Verein gefunden. Außer vielleicht der VfB Stuttgart, der zaghaft Interesse angemeldet hat. Jetzt das Quasi-Derby gegen Düsseldorf, das im Hinspiel ein gähnend spannendes 0:0 hervorbrachte. Fortuna zuletzt mit bedauernswerter Abwehrleistung. Und nu Borussia - Fortuna 2:1

Sagte ich gerade Quasi-Derby? Echt? Noch eins: Wenn Wolfsburg in Hannover antritt, dann ist das zwar ein Duell zweier Nord-Mannschaften, die aber in der Realität knapp 90 Kilometer trennen. Und deren Traditionen soviel miteinander gemein haben, wie Europa und die USA. Aber sei's drum. Nord-Derby. Hannover zuletzt in Dortmund mit bedauernswerter Abwehrleistung. Wolfsburg mit neuem Trainer-Manager-Duo auf einmal seriös wie ein hanseatischer Kaufmann auf Stollenschuhen. Beide Teams trennt zwischen Platz 11 und 13 ein Punkt. 96 - VW 3:2

Der FC Augsburg wunderte sich zuletzt über sich selbst. Drei Tore in einem Spiel und dann auch noch auswärts? Hammer! Und jetzt glauben alle daran, dass der Klassenerhalt doch noch möglich ist. Ein Punkt hinter dem Relegationsplatz, an den sich 1899 klammert wie ein Ertrinkender. Ach, Hoffnung, du zartes Pflänzchen! Neun Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Und jetzt kommt Schalke. Die Knappen zuletzt mit bedauernswerter Abwehrleistung. Vier Gegentore zuhause. Hammer! Fehlt also nur noch ein Amboss. Wörtlich soviel wie "woran man schlägt". Aber wer schlägt hier wen? Augsburg - Schalke 1:0

Greuther Fürth glaubt wohl auch noch an das Wunder. Vier Punkte bis zum Relegationsplatz, an den sich 1899 klammert wie ein Koala. Zwölf Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Gut, dass nun Mainz 05 kommt. Die Karnevalsspezialisten haben eine bedauernswerte Bilanz gegen die glücklosen Kleeblätter. 13 Spiele, elf Niederlagen (ein Sieg, ein Unentschieden). Auch das Hinspiel ging an Greuther Fürth. War übrigens der erste und einzige Bundesligasieg für die Spielvereinigung. Im Mai. Klare Sache also. SpVgg - FSV 1:2

Beharrlich in der Spitzengruppe hält sich Eintracht Frankfurt, das ja irgendwann angeblich mal Aufsteiger gewesen sein soll. Fußballerisch eine Bereicherung der Liga, fantechnisch eher weniger. Gut, die Pyro-Umsätze sind seit dem Aufstieg wieder gestiegen. Aber um die Wirtschaft sollen sich andere kümmern. Und wenn man das mit den Geldstrafen für die Klubs gegenrechnet, dann ist das nicht direkt eine Win-Win-Situation. Wo war ich? Ach so. Fußball. Stimmt. Frankfurt empfängt die bedauernswerte TSG Hoffenheim, die sich an den Relegationsplatz klammert wie ein Monchhichi. Der neue Trainer Kurz erklärte nach dem bedauernswerten 0:0 gegen Gladbach, warum das ein Fortschritt und also auch Anlass zur Hoffnung war. Aber: Hat das einer verstanden? Vielleicht sogar geglaubt? Vor allem von den eigenen Spielern? Ex-Nationalspieler Marvin Compper offenbar nicht. Er bat quasi um Suspendierung. Sedad Salihovic auch nicht. Er legte sich unters Messer. Und jetzt? Tja. Eintracht - 1899 4:1

Gut, dass es den Sonntag gibt. Nord-Derby. Jetzt mal in echt. Hamburger SV gegen Werder Bremen. Früher mal ein Klassiker. Weil auch sportlich brisant. Und Tim Wiese noch dabei war. Oder Frank Rost. Diesmal das Duell zwischen dem Neunten und dem Zwölften. Mit drei Punkten Abstand. Brisant. Irgendwie. Man muss nur wollen. HSV - Werder 3:3

Ach komm, wir setzen noch einen drauf: Süd-Derby. Sagen die Zeitungen. Stuttgart gegen München, VfB gegen die Bayern. War früher mal brisant. Also ganz früher. Nun das Duell zwischen Tabellenführer und dem Zehnten. Zwanzig Punkte Differenz. Und die Bayern ja noch mit Josef statt Josep. Vorteil? Nachteil? Gegenteil? Altenteil? Egal. VfB - Bayern 0:2 

Abi 83 - und nix wie weg

Ich werde oft gefragt, warum wir damals eigentlich alle so schnell nach dem Abi in alle Windesrichtungen verschwunden waren. Nun. Die Frage ist schnell beantwortet. Denn das waren die zwölf Nr.1-Hits in Deutschland:

Culture Club - Do You Really Want to Hurt Me
7 Wochen (10. Dezember 1982 – 27. Januar 1983)



Peter Schilling - Major Tom (völlig losgelöst)
8 Wochen (28. Januar – 24. März)



Nena - 99 Luftballons
1 Woche (25. März – 31. März)



Kajagoogoo - Too Shy
5 Wochen (1. April – 5. Mai)




Geier Sturzflug - Bruttosozialprodukt
4 Wochen (6. Mai – 2. Juni)



Robin Gibb - Juliet
6 Wochen (3. Juni – 14. Juli)



Rod Stewart - Baby Jane
3 Wochen (15. Juli – 4. August)



Deutsch-Österreichisches-Feingefühl (DÖF) - Codo
5 Wochen (5. August – 6. September)



Laid Back - Sunshine Reggae
6 Wochen (9. September – 20. Oktober)



Gazebo - I Like Chopin
3 Wochen (21. Oktober – 10. November)



Paul Young - Come Back and Stay
7 Wochen (11. November – 29. Dezember)



Nino de Angelo - Jenseits von Eden
7 Wochen (30. Dezember 1983 – 16. Februar 1984)

Wot U want?

Freitag, 18. Januar 2013

Anyone Party?

Viel zu lange nix mehr los gewesen.

Unnötig bis übertrieben

Geht widder los? Ach? Echt? Jetzt schon? War da was? Pause? Echt? Hm. Mal eben zurückblicken, fixefaxe widder ins Thema kommen. Bundesliga, sagt Ihr? Fußball, oder?! Gut. Moooment. Ach ja: Vor dem 18. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat die Vierteilung der Liga nahezu groteske Züge angenommen. Vorne kreist der bayrische Fixstern mit neun Punkten Vorsprung auf Vizekusen und jeweils zwölf auf den BVB und Aufsteiger Frankfurt. Und dann wird's richtig lustig. Im Mittelfeld trennen den Fünften, der ebenso erstaunlich wie verdient SC Freiburg heißt, ganze zwei Siege (oder Niederlagen) vom Tabellenvierzehnten, der nicht ganz so erstaunlich 1. FC Nürnberg heißt. Und der als einer von drei Klubs - davon der einzige mit 'C' - mit einem neuen Trainer in die Rückrunde startet. 


Nie gewesen.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Als Vierzehnter hat man eigentlich Angst vor dem Abstieg. Das scheint unnötig bis übertrieben. Elf Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz hat Nürnberg derzeit. Und immer noch acht auf den Relegationsplatz. Sieben Punkte Vorsprung hat sogar noch der Fünfzehnte (VW), der als einer von drei Klubs mit einem neuen Trainer in die Rückrunde startet. Die beiden harmonischen Schlusslichter Fürth und Augsburg müssten in der Rückrunde noch erstaunliche 28 - 30 Punkte holen, um die Klasse zu halten. Müssten also eine Serie spielen, wie der BVB oder Frankfurt oder besser als Freiburg oder Mainz in der Hinrunde. Mein' ja nur. Und ob Hoffenheim, das als einer von drei Klubs mit einem neuen Trainer in die Rückrunde startet, nach dem achten (oder war es schon der neunte?) Trainerwechsel in der laufenden Saison überhaupt noch mal in die Spur findet? Keiner weiß es. Dafür müsste im Kraichgau ja auch erstmal gespurt werden. Was unterm Strich ungewöhnlich wäre. Im Stadion, versteht sich.

Also oben alles klar und unten erst recht. Es wird also langweilig werden in dieser zweiten Halbzeit der 50. Bundesliga-Saison. Wenn nicht, ja, wenn nicht der Fußball so wäre, wie er ist. Und übrigens immer schon war. "Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie's ausgeht", sagte mal ein kluger Mann namens Sepp Herberger vor über 60 Jahren. So isses. Niemand weiß es. Und so bleibt es. Bis zum 20. Januar um 19.20 Uhr.

Aber Blog7 wäre ja nicht Blog7, hätte er nicht die besseren Quellen. Also genau diejenigen Informanten, die unserer Redaktion auch schon im September 2012 steckten, dass Pep Guardiola zum Sommer 2013 neuer Bayern-Trainer wird. Die Verkündung zum jetzigen Zeitpunkt: Gäääähn. Die Ergebnisse des 18. Spieltags der Fußball-Bundesliga aber schon 9 1/2 Stunden vor dem Anpfiff des ersten Spiels verraten? Machen wir doch mit links. Haben ja einen Ruf zu verlieren. Biddeschön:

Gelsenkirchen - Hannover 1:2
München - Vestenbergsgreuth/Fürth 4:0
Leverkusen - Frankfurt 4:2
Wolfsburg - Stuttgart 2:1
Hoffenheim - Mönchengladbach 1:1
Mainz - Freiburg 3:3
Bremen - Dortmund 1:2
Nürnberg - Hamburg 0:3
Düsseldorf - Augsburg 2:1

Donnerstag, 17. Januar 2013

Kein Tag für Glossen

Heute war der WAZ-Redaktion in Essen nicht nach Glosse. Mutige Aktion der Journalisten, die damit ihre Solidarität mit 120 Kolleginnen und Kollegen der Westfälischen Rundschau* zum Ausdruck brachten, die - ohne Vorwarnung - jetzt ihre Blitz-Kündigung zum 1. Februar 2013 erhielten. 

(Aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
vom 17.Januar 2013)


* Die WR war ganz nebenbei meine journalistische Heimat, bei der ich in den Redaktionen Neheim-Hüsten, Schwerte und Olpe von 1981 - 1988 die ersten unbeholfenen Gehversuche unternahm. 

Du bist nicht allein


Noch nicht gesehen? Gucken!

                                   


Mittwoch, 16. Januar 2013

Und unterm Schnee der See

Es heißt ja immer...

...in Münster gäbe es kaum Schnee. Was...

...definitiv ein Gerücht ist, denn...

...manchmal (aber nur manchmal) schneit...

...es auch in der Provinzhauptstadt Westfalens...

...und wenn, dann schneit es hier so...

...richtig. Mit kalten Füßen und...

...weißen Zäunen und...

...weißen Verkehrsstraßen und...

...weißem Forst und...

...verschneiten Büschen. Und unterm Schnee...

... war früher sogar mal ein See.

(Fotos* (c): Thomas Ottensmann)


* Alle Bilder entstanden am 15.Januar 2013 zwischen Aasee und Allwetterzoo in Münster, Westfalen.

Samstag, 12. Januar 2013

Philosophen an der Whisky-Flasche XLV

"Da man aber nicht immer nur schreiben kann, gab es große Lücken zu füllen. Ich füllte sie mit Scotch, Bier, Ale und Frauen. Mit den Frauen hatte ich meistens Pech, und die Folge war, dass ich mich stark aufs Trinken konzentrierte."

Charles Bukowski 
(zur Abwechslung)

Freitag, 11. Januar 2013

Philosophen an der Whisky-Flasche XLIV

Karl Bukowski

(Foto gefunden auf
und verlinkt mit:
upload.wikimedia.org/)
"The problem with the world is, that intelligent people are full of doubts - while the stupid ones are full of confidence."
Charles Bukowski
(Dichter, Schriftsteller, Autor, noch dichter, Postbote und Journalist)

Donnerstag, 10. Januar 2013

Strickstelle

Hier könnte Ihr Strick hängen.

(Handy-Fotto: Thomas Ottensmann)

Im Namen des Herrn in der Kleinstgastronomie

Unter den Wahnsinnigen der hiesigen Musikszene
unbestritten die Wahnsinnigsten (v.l.):
Thomas Kniesel, unbekannte Grünspan-Lady,
Franz Starzinski und Ludger Kniesel.


(Foto (c): Die 3 Nikoläuse)

Als sie vor ziemlich genau 20 Jahren zum ersten Mal in der münsterschen Fußgängerzone ihre Gitarren, Kostüme und das Stehschlagzeug auspackten, war das Staunen groß. Ein Quartett (!), das sich 'Die 3 Nikoläuse' nennt und in roten Roben und mit weißen Rauschebärten vor Kaufläden ungefragt zu musizieren beginnt. Das hatte die Welt noch nicht gesehen. Münster übrigens auch nicht. Seither bespaßen die Nikoläuse, die seit dem Ausstieg des vierten Mannes nun wirklich zu dritt auf die Bühnen klettern, Stadtfeste, Grünflächen, Binnenseen und eigentlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Am Samstag feiert die legendäre Weihnachtsrevue der „unter den Wahnsinnigen der hiesigen Kulturszene (..) unbestritten Wahnsinnigsten" (lokale Presse) im Clubheim von BW Aasee Premiere - ehe sie dann, wie jedes Jahr, am 23. Dezember auch wieder im Gassi, Alter Steinweg, zu sehen sein wird. 

Thomas Ottensmann sprach mit Ludger „Carlos“ Kniesel, dem heimlichen Kopf und – neben seinem Bruder Thomas Kniesel sowie Sänger und Texter Franz Starzinski - Gründungsmitglied und Leadgitarrist der 3 Nikoläuse über Kleinstgastronomie, Protestsongs und Gemüse. 

Ihr spielt seit gefühlten 30 Jahren auf jeder Katzenkirmes. Vor Horten, am Aasee, auf der Promenade, in Pfarrheimen und in Bierstuben. Fast hat man das Gefühl, ihr wäret im Namen des Herrn unterwegs. Ist das so? 

Ludger Kniesel: Ja! Wir haben in seinem Namen auch schon bei Firmungen, Hochzeiten und selbst auf Beerdigungen musiziert. Und als wir vor Jahren auf einer Husch-Party vom Moderator als ehemalige Ministranten angekündigt wurden, waren alle ganz andächtig. Es gibt doch nur einen Nikolaus! Die drei Nikoläuse waren früher ja mal vier. Dabei gibt es – wie jedes Kind weiß - nur einen - und der war sogar ein echter Bischof und trug kein Coca-Cola-Kostüm. 

Hat euer Name in der Bischofstadt Münster schon mal für Ärger gesorgt? 

Ludger Kniesel: Oh ja, lange her. Muss 1992 gewesen sein. Da kam ein Mann im dunkelgrünen Lodenmantel, als wir vor Horten (jetzt: Kaufhof, Anm. d. Red.) spielten und war empört. „Unerhört“, rief er, als wir unser letztes Lied beendet hatten. "Was Sie hier machen ist eine Pervertierung des Nikolaus'!" Der kleine Junge an seiner Hand wusste nicht genau, ob er lachen oder weinen sollte, als ich ihn über meinen zerzausten weißen Bart hinweg freundlich anlächelte. Zu erbost war sein männlicher Begleiter. "Sie können hier nicht zweimal als Nikolaus herumlaufen, es gibt doch nur einen!" Frank (Starzinski, der Sänger und Texter, Anm. d. Red.) und ich schauten uns verdutzt an, während der Mann mit dem Kind grußlos in der Menge der Weihnachtseinkäufer verschwand. Wir mussten lachen und erzählten Christian (Heidbrink, der 2008 ausgestiegene, weil nach Braunschweig migirierte vierte Nikolaus, Anm. d. Red.), der etwas weiter weg seine Gitarre einpackte, von der Begegnung. 

Ihr steht für sozialkritische Texte (Rettet das Stadtbad Süd, Kulturbeutel), mehrstimmigen Chorgesang, Musizieren auf selbst gekauften Instrumenten und Massenandrang in der Kleinstgastronomie (Grille, Gassi). Viele meinen, ihr könntet, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen, gar nicht mehr in kleinen Clubs spielen. Wann kommt die erste Stadiontour? 

Ludger Kniesel: Wenn die Stadien wieder leer und grundgereinigt sind. Also wenn Jimmy Breuer mit seiner Stadiontour fertig ist. Man sieht es unter anderem an der immens aufwendigen Bühnen- und Lightshow und den immer teureren Kostümen.

Ihr seid bekanntlich längst aus dem Gröbsten raus, seid durch eure Musik reich und berühmt geworden. Seid ihr satt? 

Ludger Kniesel: Es stimmt, wir haben in den ganzen Jahren, besonders zu Beginn, sehr viel Aufwand betrieben. Da ist es natürlich schön, dass du dich heute mal zurücklehnen kannst und dass es immer jemanden gibt, der dich fährt und die Sachen hinter Dir wegräumt. Aber das allein macht uns nicht wirklich glücklich. Und wenn U2, die Stones und Klaus & Klaus vielleicht satt sein mögen - das kennen wir nicht. Entweder wir haben Hunger oder uns ist schlecht. 

Gemüse, Zeltstangen und andere Überraschungen 

Jetzt, pünktlich zu Eurem Namenstag und dem 20. Band-Geburtstag, kommt die x-te Weihnachtsrevue. Worauf darf sich die Fangemeinde freuen? Kommt wieder Gemüse zum Einsatz? 

Ludger Kniesel: Die 3 Nikoläuse gibt es in diesem Dezember (2011, Anm. d. Red.) wirklich genau 20 Jahre. Vielen Dank für die Glückwünsche! Es gibt bei unserer Weihnachtsrevue - das ist neu - die alten Lieder in neuer Reihenfolge. Und - das ist wie immer - diverse Überraschungen. Gemüse ist auch dabei, vielleicht sogar junges. Und Zeltstangen. Und (überlegt)… mehr wird nicht verraten. 

Infos immer unter: die3nikolaeuse.de

Der Artikel erschien am 30.11.2011 in der gedruckten Ausgabe der Westfälischen Nachrichten (Münster). Und ist eventuell auch noch ein paar Tage online zu finden und zwar hier:

wn.de/Muenster/2011/12/Die-3-Nikolaeuse-feiern-20-jaehriges-Buehnenjubilaeum

Dienstag, 8. Januar 2013

Zurück nach Berlin, David Bowie

So feiert man stilecht. Pünktlich zu seinem 66. Geburtstag veröffentlichte David Bowie die erste Single seit zehn Jahren. Und beschäftigt sich offenbar mit seinen Berliner Tagen.

Wetter vom 8. Januar 2013

Der aktuelle Kommentar zum Wetter. Es spricht: Robert Cray.

Freitag, 4. Januar 2013

Zehn Songs über das Schreiben

Soll ja Leute geben, die (noch) nicht bei Facebook sind. Will jetzt nicht sagen, Ihr verpasst das Beste, abba manchmal eben doch recht schöne Sachen. Deshalb dies jetzt auch noch hier: Zehn Lieder über das Schreiben.

I Can't Write Lefthanded  - Bill Withers
I Could Write a Book - Frank Sinatra
Write on - The Hollies
Let No Man Write My Epitaph - Ella Fitzgerald
Everyday I Write the Book - Elvis Costello
Paperback Writer - The Beatles
Write Me A Few Lines / Levee Camp Blues - Seasick Steve
Write Me a Letter - Bob Dylan
Unwritten - Natasha Bedingfield
The Future Is Unwritten - Joe Strummer

und als Bonus-Track noch dies hier: