Montag, 17. Februar 2014

Am Bodener mit Uwe Seeler

War ja irgendwie nix los am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Dortmund und München gewinnen hoch. Leverkusen vergeigt erneut zuhause. Sogar gegen Schalke. Gladbach kann keine Tore mehr schießen und wird entgegen gesicherter Prognosen - wenn der Lauf so anhält und es nach jedem Spieltag einen Platz weiter runtergeht, letztendlich Neunzehnter. Auch ein schöner neuer Rekord. Und endlich mal einer, den nicht die Bayern halten.

Mit solchen Fußballschuhen
kann man ja nur vergeigen.


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Weil es so ein ereignisarmer Spieltag war, wenden wir uns fixefaxe und schnurstracks dem Hamburger SV zu. Ein Radioreporter sagte nach der erstaunlichen 2:4-Niederlage trotz einer frühen 1:0-Führung bei Tasmania Braunschweig: "Der HSV jetzt noch mehr am Boden". Stelle man sich mal vor. Ich liege also schon am Boden. Die Nasenspitze im Kreidestaub des Sechzehners. Knie, Becken, Brust berühren den grünen Teppich wie weiland beim Yoga. Und dann? Kommt eine Dampfwalze mit nem kapitalen Zwölfender auf dem Kanarientrikot und überrollt mich, dass ich nicht mehr weiß, ob Jogi Löw wirklich Heiko Westermann jemals in die Nationalelf berufen hat und vor allem warum überhaupt. 

So war es wohl gemeint. Dann bin ich "noch mehr am Boden", quasi am Bodener. Genau genommen müsste es nach der Begegnung mit einer Aufsteigerwalze dann ja sogar "im Boden" heißen. Doch selbst diese Niederlage mit zwei Toren Unterschied hatten wir ja ausführlichst prognostiziert (vgl. "Ein Schwabe macht noch keinen Sommer" vom 14.02.14), also... gähn. So, schwarzer Vogel, verlass mal meine Schulter. In der Glaskugel sahen wir übrigens wie alle auch zunächst Felix Magath für Bert van Marwijk (Attest wegen Heimweh) nach Hamburg fahren, aber unser W-LAN- Empfang war wackelig. Magath war ledigilich zum Flughafen der Hansestadt gedüst, um lieber den FC Fulham kaputtzutransferieren. Wäre doch gelacht. Und: Viel Spaß, Lewis. Jeder Mensch braucht halt eine Aufgabe. Und den ganzen Tag auf Facebook zu verdaddeln und Fußball-Manager 14 zu zocken, das konnte es für den glücklichen Wolfgang dann doch nicht sein. 

Wie sagte Uwe Seeler zuletzt zwischen zwei heruntergeladenen Klingeltönen? "Das ist alles nicht ganz einfach. Im Gegenteil: Es ist sogar sehr schwer." Wenn "nicht einfach" in Hamburg mittlerweile das Gegenteil von "sehr schwer" ist, dann lassen sich womöglich auch die Leistungszerrungen der gleichnamigen -träger des HSV erklären. Der HSV hat schließlich lieber Mirko Slomka verpflichtet, um nicht abzusteigen. Mirko Slomka wurde ja ein paar Tage zuvor in Hannover entlassen, weil der Klub lieber nicht absteigen wollte. Nicht ganz einfach? Hat ja auch niemand behauptet. Nur soviel: Das wird sehr schwer.

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