Dienstag, 31. August 2010

Steh auf, Mädchen!

Auf dem Fußballplatz ist es bekanntlich von entscheidender Bedeutung, sich nicht provozieren zu lassen. Gelingt aber nicht immer.

Montag, 30. August 2010

Schlimm

Warum fällt mir auf einmal so etwas Furchtbares ein, nur weil ich gerade davon hörte, dass jemand im Urlaub Sand sogar in den Ohren hat? Himmel!

Wie weiland Cathleen

Was war das denn? Der 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga kam wie Cathleen mit heftigen Niederschlägen daher, zumindest für die Favoriten. Und ganz nebenbei: Wer soll das eigentlich tippen? Nun ja, das ist eine ganz andere Geschichte. 

Alles fing, wie an nahezu jedem Bundesligaspieltag, am Freitagabend an. Da stand nach 90 Minuten der altehrwürdige Betzenberg, der schon lange "Fritz-Walter-Stadion" heißt, Kopf. Der Aufsteiger schlug Bayern München mit 2:0 und steht nach zwei Siegen und 5:1-Toren glänzend da. Und Bayern musste - wie im Champions-League-Finale - mal wieder feststellen, dass man mit 70% Ballbesitz nicht automatisch gewinnt. Auch nicht in der Bundesliga, auch nicht beim Aufsteiger.

Die ambitionierten Wölfe starteten mit Neuzugang Diego furios und man musste nach dem 3:0-Vorsprung für Mainz 05 um ein Debakel fürchten. Zumindest wenn das Herz für den Karnevalsverein schlägt. Doch die Tuchel-Truppe schlug zurück und kam noch zu einem 4:3-Erfolg und kommt nun ebenfalls auf die Maximalausbeute von sechs Punkten. Der Meister von 2009 kommt derweil nicht vom Fleck und hat exakt null Punkte auf dem Konto.

Genauso wie Vizemeister Schalke. Lustig, woll? Auch das Heimspiel gegen Hannover 96 mit Ex-Coach Mirko Slomka ging mit 1:2 in die Hose und zwar verdient. Der wunde Punkt war mal wieder die desolate Abwehrreihe um den als Führungsspieler eingekauften Christoph Metzelder, der ein ums andere Mal hoffnungslos überfordert und, ja, sagen wir es ruhig, einfach nur alt, sehr alt aussah. Schalke will übrigens trotz der heftigen Defensivprobleme Huntelaar kaufen, um das Sturmspiel zu beleben. Auch lustig.

Auch der 1.FC Köln steht nach zwei Spielen ohne Zähler da. In Bremen gab es nichts zu holen. 2:4 hieß es am Ende, Werder war einfach eine Nummer zu groß. Der FC krebst also schon zu Beginn im Keller rum. Nichts Neues für die Soldo-Truppe, die es in diesem Jahr wieder schwer haben dürfte.

Genauso gut wie in der letzten Saison startet der HSV auch diesmal: Auch in Frankfurt gewannen die Hamburger, Ruud van Nistelrooy schoss sein drittes Tor im zweiten Spiel. Läuft gut für den HSV, keine Frage. Die Eintracht ist mit null Punkten dagegen schon in der Defensive.

Freiburg gewann in Nürnberg mit 2:1 und bügelte die Heimschlappe des ersten Spieltages aus, als der SC in der Schlussviertelstunde gegen St.Pauli noch einen Vorsprung aus der Hand gab.

St. Pauli selbst vergeigte die Heimpremiere im neuen Millerntorstadion. Mit 0:1 verloren die Freibeuter der Liga gegen 1899 Hoffenheim, die sich mit der Maximalausbeute und 5:1-Punkten an die Tabellenspitze schoben.

Soweit sind die Gladbacher zwar noch nicht, aber beim Sieg in Leverkusen spielte die richtige Borussia endlich mal wieder wie eine Torfabrik: 6:3 gewann Gladbach bei Bayer und fuhr den ersten Sieg gegen Leverkusen seit 1994 ein.

Auch die falsche Borussia siegte klar: Der BVB gewann in Stuttgart mit 3:1 und vermied so einen Fehlstart nach der Auftaktniederlage gegen Leverkusen. War also ein Borussia-Sonntag. Und vielleicht nochmal zum neuen Ball, der ja lustigerweise nach den Fohlen benannt ist: 39 Tore fielen am 2. Spieltag, 28 am 1. Spieltag. 67 Tore in 18 Spielen, das sind 3,72 Tore im Durchschnitt. Nicht schlecht für den Anfang!

Dienstag, 24. August 2010

Mysterien des Alltags II

Da spielte doch am Sonntag Bayer 04 Leverkusen bei Borussia Dortmund. Zunächst mal nichts Ungewöhnliches, sollte man meinen. Aber da bekomme ich doch kurz nach dem Anpfiff diese SMS von der Kollegin, die dort als Leverkusen-Fan (jaha, sowas gibt's!) auf der Südtribüne stand und sich wunderte. "Warum spielt Leverkusen denn in blau?", lautete die berechtigte Frage. Tja. Ein Klub, dessen Vereinsfarben schwarz, weiß und rot sind, muss jetzt ja nicht zwingend ein blaues Trikot ins Programm nehmen.

(Screenshot Website Bayer04.de: Thomas Ottensmann)

Zumal der Gegner bekanntermaßen in Gelb mit schwarzen Applikationen antritt. Rot wäre gegangen, schwarz auch. Aber blau? War wohl nur ein Trick, damit sich Michael Ballack nach seinem Wechsel von Chelsea noch einen Tick wohler fühlt. Und hat ja auch blendend funktioniert: Zack, 2:0-Auswärtssieg für die Blues. Die profane Idee, dass es sich lediglich um ein Zugeständnis an den Trikotsponsor der Leverkusener handeln könnte, scheint einfach zu weit hergeholt:

 (Screenshot Website Teldafax: Thomas Ottensmann)

Montag, 23. August 2010

Halbe Miete


...wenn für den VfL Bochum auch die Qualität der Plakate mitzählen würde. 

(Handy-Fotto: Thomas Ottensmann)

Sonntag, 22. August 2010

Ganz viele Üs

Ist ja ohnehin so, dass es im SZ-Magazin immer wieder schöne Sachen zu entdecken gibt. Nicht nur Worte, sondern vor allem auch Bilder. Und diese Fotos sind wirklich niedlich. Und kommen aus Finnland. Da hat jemand jemanden heimlich beim Schlafen beobachtet. Danke dafür, Adele Enersen!


(Foto gefunden auf und verlinkt mit: dia-blog.de/)

Freitag, 20. August 2010

Nomen est omen

Es eben Sachen, die vergisst man nicht. In den 70ern wurden die Gladbacher nicht nur Fohlen genannt, sondern wegen ihres bedingungslosen Offensiv-Fußballs auch "Torfabrik". Dass vierzig Jahre später nun der offizielle Fußball der Bundesligasaison 2010/2011 auf genau diesen Namen getauft wurde, zeigt, dass auch Adidas ein gutes Gedächtnis besitzt. Dabei liefen die Fohlen früher immer in Puma auf. Und wer alle Infos über den neuen Einheitsball haben will und torfabrik.de eingibt, der bekommt auch alle Infos - zu der Borussia aus Gladbach.

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: torfabrik.de/)


Donnerstag, 19. August 2010

Philosophen im Trainingsanzug VII

"Die Guten laufen nicht mit dem Gebetbuch rum."
(Hermann Gerland, Bochumer Junge und als Trainer seit ewigen Zeiten für die Nachwuchsförderung des FC Bayern München zuständig. In der Zeit erzählt der Tiger, dass er sich für den weichsten Trainer hält, dass er Bratwurst liebt und dass wohl kaum jemand gerne gegen den knüppelharten Verteidiger aus dem Ruhrpott gespielt hat - außer Mehmet Scholl.)


(Foto gefunden auf und verlinkt mit: upload.wikimedia.org/)

Montag, 16. August 2010

Hartes Los

Es gibt Schicksale, bei denen auch Hartgesottenen schlichtweg die Spucke wegbleibt. In der Arbeitswelt geht es da oftmals um Menschen, die unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Manchmal sogar zu Zeiten, die kaum zumutbar, ja unmenschlich erscheinen. Die taz hat hier ein besonders erschreckendes Beispiel aus der Sklaven-Galeere Online-Redaktion aufgedeckt. Herr Sommer, übernehmen Sie!

(Buchcover von Günter Wallraff gefunden auf und verlinkt mit: kiwi-verlag.de/)

Montag, 9. August 2010

Mesut-Mikado

Schon lustig, mit welchen Problemen die Verantwortlichen an der Weser gerade zu kämpfen haben. Da haben sie ein Juwel im Mittelfeld, nach dem sich einige der besten Vereine Europas verzehren - und wissen nicht, wohin mit ihm. Das Juwel heißt Mesut Özil, soll liebend gerne längerfristig in Bremen bleiben oder aber - genauso liebend gerne - meistbietend verkauft werden. Beides hat einen Haken, quasi einen doppelten: Das liegt einerseits an Mesut Özil und andererseits an seinem Vertrag. Der an der Weser bis 2011 läuft.

Danach ist Özil ablösefrei, was ein üppiges Handgeld garantiert. Bei einem Wechsel genauso wie übrigens bei einem neuen Kontrakt beim alten Verein. 

Eine Vertragsverlängerung hat man nicht erreichen können, weil der Anschlussvertrag von den Bremer Kaufleuten "nicht mit Zahlen zu füllen" gewesen sei, wie Werder-Manager Klaus Allofs unlängst meinte. Jetzt versucht Werder, Özil noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August feilzubieten, um im nächsten Jahr nicht gänzlich leer auszugehen. Doch die anderen Vereine wissen ja auch, dass Özil heute deutlich unter 20 Millionen wohl nicht zu haben sein wird. Allein an Ablöse. Dafür könnte man ihm aber im nächsten Jahr schon einen Drei- bis Vierjahresvertrag geben. Und als Zückerchen ein kleines Handgeld obendrauf. Siebenstellig, versteht sich. 


ManU, Barca, Real und Chelsea wären also dumm, wenn sie jetzt schon zuschlügen. Özil ebenfalls, wenn er sich jetzt schon verkaufen ließe. Der eigentlich Dumme aber ist - so oder so - mal wieder der Verein, dem quasi die Hände gebunden sind. Werder muss darauf warten, welcher Spitzenverein zuerst nervös wird, wer zuerst zuckt, um sich Özil vorzeitig zu sichern - Werder spielt quasi Mesut-Mikado. Doch Bremen muss zusehen, überhaupt noch eine Ablöse zu erzielen. Die dann zwar womöglich unter dem Marktwert von Özil liegen dürfte, aber wie war das nochmal mit dem Spatz in der Hand? Der VfB Stuttgart hat es gerade mit Sami Khedira vorgemacht. Besser heute verkaufen als morgen gänzlich leer auszugehen. Und sich vielleicht noch einen passenden Ersatz holen können. An der Weser munkelt man von Diego, der in Turin nicht glücklich geworden ist, nur reich. Könnte was dran sein. Werder ist schließlich eine gute Adresse für Heimkehrer: Frings, Borowski, Pizarro. Also wieder mal zurück in die Zukunft, Werder?

(Panini-Bild Mesut Özil gefunden auf und verlinkt mit: hood.de/)

Montag, 2. August 2010

Seemannsgarn

Die Geschichte des Torjubels in Zeiten des modernen Fußballs hat ja durchaus viele Kapitel. Auf Island scheinen die Kicker aber ausreichend Muße gehabt zu haben, um ein paar ganz neue Seiten aufzuschlagen und eine bislang unbekannte Choreographie einzustudieren. Dabei offenbarte sich eine Kreativität, die man gemeinen Stollenschuhträgern eigentlich gar nicht zugetraut hätte. Petri Heil! 

Zwickmühle

Es gibt wohl keine zwei Meinungen, wenn es um den Duisburger Oberbürgermeister Sauerland geht. Kaum jemand, der ihn noch im Amt sehen will, kaum jemand, der eine Alternative dazu sieht. Doch Sauerland will nicht zurücktreten, sondern sich lieber abwählen lassen, er scheint dieses Problem auszusitzen. Dass das einen gravierenden Grund jenseits solcher Kategorien wie Ethik, Moral, Verantwortung und Schuld hat, haben viele Kommentatoren bislang außer Acht gelassen. Detlef Esslinger hat heute in der Süddeutschen die in diesem Zusammenhang richtige Frage gestellt: "Wäre man selbst bereit, einen schlimmen Fehler freiwillig mit dem Verlust der materiellen Existenz zu büßen?"

Könner

Gab ja viele Spekulationen um die Verpflichtung von Raul auf Schalke. Und Diskussionen ohnehin: Kann er's noch? Ist er wirklich eine Verstärkung oder kostet der 33-Jährige nur noch viel Geld und bringt außer einem großen Namen nicht mehr viel mit aus Madrid? Sein erster Leistungsnachweis beim Liga-total-Cup konnte sich aber wirklich sehen lassen. Allein die beiden Tore im Finale gegen die B-Elf der Bayern! Kann nicht nur rumlungern und abstauben, sondern auch mal Tore aus Situationen machen, in denen viele gar nicht auf den Gedanken kämen, dass das überhaupt gehen könnte. Und die sich direkt den Fuß brechen oder - schlimmer noch - sich komplett der Lächerlichkeit preisgeben würden.