Dienstag, 28. Februar 2012

Ich bin dagegen

Es ist schon seltsam: Manche Zeitgenossen meinen ja, dass es schon reicht, nicht für etwas zu sein, sondern erst einmal die Anti-Haltung einzunehmen. Nicht umsonst tragen die dann diese imaginären Baseball-Caps mit der Aufschrift "Dagegen". Aber reicht das? Nö. Dagegen sein ist ja noch lange keine Haltung, außer sie bezieht sich auf wirklich Konkretes. An dieser Stelle bietet sich der Rückblick auf das Jungs-Konzert der Die Ärzte an, bei dem diese kleine Pop-Perle einer der leider sehr überschaubaren Höhepunkte war.

Montag, 27. Februar 2012

Zusammengewachsen, was getrennt gehört

Im richtigen Leben läuft es ja nur selten wie im Verkehrskindergarten. Jeder Fahrfehler hat Auswirkungen auf die weitere Route. Jede überfahrene Ampel, jede falsch gewählte Richtung, jede Umleitung führt unausweichlich an ein Ziel. Ob es dann das Gewollte ist, liegt selten in den Händen der Menschen am Steuer. Als in der Hauptstadt noch beständig die Konservativen an den Hebeln im Roten Rathaus saßen, beschlossen sie seinerzeit, die Straße an der Mauer zu Ehren eines toten Verlegers in Axel-Springer-Straße umzutaufen. Der gleichnamige Verlag 
Selten so gelacht, Berlin!


(Foto: Johannes Christoph Schulz)
mit der Redaktion von Deutschlands dünnstem* Blatt residierte früher eigens auch genau dort, wo man seinerzeit baute, um über Mauer und Todesstreifen nach Mitteldeutschland schauen zu können, mit dem Traum der Wiedervereinigung in der Westentasche. 

Nachdem zusammenwuchs, was nie zusammen war, hat sich
Berlin dann sehr verändert. Allüberall. Großstadt, Weltstadt, Kiez und Krempel. Auch an der ehemaligen Mauer, von der ja leider so gut wie nichts mehr da steht, wo es mal stand. Und wie es dann immer so ist, wächst eine Stadt dann einfach immer so weiter vor sich hin. Geplant und ungeplant. Und auf einmal war rechts von der Axel-Springer-Straße dann auch noch Platz für einen weiteren Verkehrsweg. Und ein weiteres Verlagshaus. Von Deutschlands einziger genossenschaftseigenen Zeitung, der taz. Die rechte Zeitung links, die linke Zeitung rechts. Ach, Berlin. Nicht nur arm und sexy. Auch chaotisch und humorvoll.


* Nicht nur im Alphabet liegen 'n' und 'm' ja sehr dicht beieinander.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Jemand wie Du

Über Adele muss man eigentlich gar nichts mehr sagen. Debüt mit "19", Mega-Erfolg mit "21", wobei die Ziffern schlichtweg für ihr Alter stehen, was es jetzt nicht direkt begreifbarer macht. Mit ihrem zweiten Album, das angeblich für Newcomer so schwierig ist, räumte die Britin sämtliche Grammys und Brit Awards ab. Auf  "21" findet sich auch dieses unglaublich traurige Liebeslied, das so viel Wahres im Text trägt, dass man sich als über doppelt so alter Mensch fragen muss, woher diese junge Frau nur ihre Lebensweisheit nimmt. Und die Fähigkeit, das alles in Worte und Harmonien zu packen. Ja, es gibt sie, diese Menschen, die einfach so unfassbar begabt sind, dass es fast schon unheimlich ist. Unheimlich schön.

Montag, 20. Februar 2012

Verbunden

Der Mensch ist ein Primat, der sprechen und schreiben kann. Viel mehr ja nicht. Vernunftbegabt? Nun ja, nicht alle. Gilt aber für Menschen und Affen. Was Wunder, dass man sich verbunden fühlt.

Sonntag, 19. Februar 2012

Pestilenz-Delikatesse

Kalinchen mit ihrem ersten Stinkestück
auf Nadines Hundedecke. Rechts im Bild:
Der gemeine Ochsenziemerersatz-Kauknoten.


(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)
Auch Tiere haben hohe Feiertage. Manchmal sind es handelsübliche Sonntage, manchmal auch gemeine Werktage, die Kalenderschreibung bei Kleintieren ist hier alles andere als einheitlich. Aber so ist es ja bei nicht-schreibenden oder sonstwie dokumentierenden Kulturen ohnehin üblich. Die Kaline hatte heute aber ihren ersten richtigen Sonntag. Nun gut, genau genommen war es ihr zweiter außerhalb eines ebenso anonymen wie unwirtlichen Kuhstalls in Ostfriesland. Und sie wusste das vermutlich lange Zeit nicht, dass es der zweite Sonntag war. Höchstwahrscheinlich noch nicht mal, dass es überhaupt Sonntag war.

Sie hat es aber nichtsdestoweniger trotzdem deutlich gemerkt, dass heute ein ganz besonderer Tag sein muss. Zum allerersten Mal ein drinnen gefundenes, übelriechendes, Stinkestück bekommen, einfach so, recht grundlos, ohne Anlass erst recht. Dass einem auch nicht wieder mit hartem "Nein" und herrischem "Aus" zwischen den Beißern hervorgepult und mit strengem "Pfui" achtlos möglich weit weggeworfen wird. Selbst wenn der Grund für diesen Igittigitt-Festschmaus fehlte, dann war die Wirkung doch prächtig. Zehn Minuten im mustergültigen 'Platz' verharrt, unaufgefordertes 'Bleib' inklusive. Selbst willkommene Gäste störten bei den ersten Nage- und Kauversuchen nur.

Dadurch wurde mir frappierend deutlich, dass, was den viel zu vielen erziehungsunwilligen Erziehungsberechtigten die Playstation oder der Fernseher ist, des kleinen Mannes Ochsenziemer sein muss. Ochsenziemer? Ja, Ochsenziemer, was mir persönlich ja für jede männliche Kuh persönlich auch sehr leid und alles andere als nur in der Seele weh tut. Es zieht eher in südlichen Körperregionen. Aber so ist das wohl in der Natur: Fressen und gefressen werden findet halt in allen Facetten und an allen Ecken und Enden der Nahrungskette statt. In diesem Sinne also: Fröhlicher 19. Februar, kleine Kaline.

Samstag, 18. Februar 2012

Judge A Record By Its Cover II

Manche erinnern sich vielleicht noch an meine kurze Abhandlung über Plattencover und ihre Rolle bei der Beeinflussung des Kaufentscheids. Nun gut, sie war nicht kurz und fußte übrigens auf der Textzeile "Don't Judge A Book By Its Cover" aus dem Stück "Sweet Transvestite" vom Jim Curry (aka Dr. Frank'n'Furter aus der Rocky Horror Picture Show).

Wo war ich gerade? Ach so. Ich kaufte damals ja neben dem Debüt von Boy auch das erste Album der mir bis dato völlig unbekannten belgischen Musikerin Selah Sue. Und war schlichtweg begeistert. Und jetzt habe ich diesen Video-Schnipsel hier gefunden (danke, Manni!) und bin mal wieder - hach - hin und weg. Alles richtig gemacht, damals
.

Montag, 13. Februar 2012

Die arme Heizung

Und ich dachte immer, Propaganda für Ärzte sei verboten.



Vor 30 Jahren Kult und heute irgendwie auch nicht so richtig uncool. Aber warum da jemand auf die arme Heizung einschlägt, verstehe ich immer noch nicht. 

Liebe geht durch den Schädel

Wir kennen das aus dem richtigen Leben: Entweder man möchte etwas ganz dringend haben oder nicht. Da ist es dann unterm Strich völlig egal, ob es jetzt was wirklich Wichtiges, sagen wir mal drei Punkte beim nächsten Fußballspiel oder nur etwas zum Naschen ist. Trotzdem gilt bei Letzterem immer auch der alte Leitsatz: Mit dem Essen spielt man nicht.

Entscheidend is Platz

In Sachen Didaktik ist es manchmal in der Tat einfacher, etwas nicht nur verbal, sondern sofort auch visuell zu erklären. Beispielsweise ein Imperativ, der sich direkt erschließt, quasi ohne Worte. Dank an dieser Stelle (wieder mal) an den ehemaligen Preußen- und BVB-Kicker Adi Preißler für sein gerne und zumeist falsch zitiertes Bonmot, das im Original bekanntlich so ging: "Grau ist alle Theorie, maßgeblich ist auf'm Platz."

"Wir müssen die linke Seite zumachen."
(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)

Sonntag, 12. Februar 2012

Black Panther auf Abwegen

Das Leben geht manchmal seltsame Wege. Aber es gibt Dinge, die man nun wirklich nicht haben muss. Sagen wir mal als Fußballfan. Dessen Herz seit 1973 für die Fohlen schlägt. Dann gibt es sehr spät doch noch Nachwuchs und man freut sich ein Loch in den dicken Bauch. Alles bestens. Und dann auf einmal das: Keine zehn Wochen alt, habe ich bei meinem Mädchen eine schlimme Vorahnung: Kaline steht auf die Schwarz-Gelben. Auf die falsche Borussia! Und ich frage mich seitdem immer wieder: Wie konnte das passieren? Und: Was habe ich bloß falsch gemacht?
Black Panther auf Kissen, gelb.

(Handy-Fotto (c): Thomas Ottensmann)

Montag, 6. Februar 2012

Die Guten gehen zu früh

Hach, wir hätten gerne heute zum 67. Geburtstag gratuliert. Aber das geht ja leider nicht, weil Bob Marley schon 1981 mit 36 Jahren definitiv viel zu früh starb. Trotzdem an dieser Stelle ein "Danke" für die vielen Good Vibrations.


Bob Marley - Three Little Birds - MyVideo 


Sonntag, 5. Februar 2012

Philosophen des Alltags XXX


Hugo Ball,
Lautdichter und
Geburtshelfer des
Dadaismus.
(Bild gefunden auf
und verlinkt mit:
upload.wikimedia.org/
"Eine Umarmung ist ein ideales Geschenk: Die Größe passt jedem, und niemand hat etwas dagegen, wenn man es weitergibt."

(Hugo Ball, deutscher Autor, der als Mitbegründer des Cabaret Voltaire und damit auch des Dadaismus gilt, * 22. Februar 1886; † 14. September 1927)

Samstag, 4. Februar 2012

Ägyptischer Maya-Ohrwurm

In 321 Tagen ist ja eh alles egal. Aber warum ich ausgerechnet jetzt dieses Stück von The Alan Parsons Project im Innenohr habe? Ägypter? Mayas? Ach, ist doch unterm Strich irgendwie, nun ja, auch wurscht.


Alan Parsons Projekt(Album: Pyramid / Titel: What … - MyVideo

Gut, das Lied war jetzt instrumental. Aber völlig unnötig. Denn, wie wir alle wissen, können die Ägypter gut sprechen. Schon früher, übrigens:




Und gehen, konnten die Ägypter auch, nun ja, richtig gut:

Freitag, 3. Februar 2012

Missverständnisse und später Erkenntnisgewinn

Gestern mal wieder auf ein Stück gestoßen, dass zwar von 1987 ist, dass ich aber erst 2006 richtig verstanden habe, bei einem Konzert von U2 in der größten Turnhalle Europas, der Gelsenkirchener Arena. Es war, als führe ein ICE durch die Halle. Als würde das Stück immer schneller, was ja vom Rhythmus her nachweisbar nicht stimmt. Überhaupt: Missverständnisse und später Erkenntnisgewinn scheinen bei manchen Stücken dieser irischen Rockband irgendwie dazuzugehören. Auch 'One' habe ich ja erst Jahre später in der Interpretation von Johnny Cash wirklich verstanden. Hier aber das Stück, das im Trailer für einen womöglich großartigen Film endlich mal wieder Gehör findet.



U2 Where the Streets Have No Name von Celtiemama 

Donnerstag, 2. Februar 2012

Harte Zeiten

Wird höchste Zeit, dass der Stoppok mal wieder mit Band auf Tour geht. Und zum Text: Ja, er hat recht. Doof hier, zwischen Twentours und Seniorenpass.


Mittwoch, 1. Februar 2012

Von Hunden lernen, heißt abnehmen lernen

Hallo, hört mich eine da draußen? So geht richtiges Abnehmen.

Endlich wieder Murmeltiertag!

Donnerstag, 2. Februar. 2. Februar? Es ist Murmeltiertag! Oder wie wir westfälischen Kosmopoliten sagen: Groundhog Day! Sieht aber in diesem Jahr irgendwie nicht nach einem frühen Frühling aus. Dafür ist es einfach, nun ja, viel zu kalt geworden. Nicht nur in Punxsutawney.
 



Und wer per Webcast live beim Event in diesem verschlafenen Nest in Pennsylvania dabei sein will,
der klickt hier, bevor er sich wieder hinlegt. 

Und wer sich den Film unverständlicherweise nicht endlich nochmal aus der Konserve ansieht, bekommt einige der besten Szenen in 19 Minuten per Handreichung.

Mein Hund kann sprechen

Wer sagt eigentlich, dass Tiere nicht kommunzieren können? Ja, man muss nicht promoviert sein und Doolittle heißen, manchmal ist das ganz einfach und sehr offensichtlich, was, sagen wir mal, "Ja, ich möchte sehr gerne mit dir rausgehen!" auf hündisch heißt. Der Hund hört übrigens auf den wunderschönen Namen Tyson (sic!).

Eine Schande für die ganze Nachbarschaft

"Lass die Leute reden, denn wie das immer ist:
Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres.
Und ein wenig Heuchelei kannst du dir durchaus leisten.
Bleib höflich und sag nichts - das ärgert sie am meisten."
(
Lasse redn, Die Ärzte)




Alle Uhren schwiegen

Oft gehört, nicht leid geworden. Warum auch? Bitteschön, Jupiter Jones*: