Mittwoch, 31. Dezember 2008

Mahlzeit!

Manchmal kommt es eben gänzlich anders, als man eben noch dachte. So wie gestern, als ich mich soeben gegen die polare Kälte auf der Leeze gewappnet hatte und - verpackt wie Otti Amundsen - gerade los wollte. Da stand auf einmal so eine orange farbene Kiste auf dem Tisch, an dem ich vorbei musste. Stand da irgendwie im Weg.

Und das Beste: Die war sogar für mich. Einfach mal so. Geschenkt. Mit der Begründung: "Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich so einen zuhause habe und Du nicht."* Hammer, oder?! Danke nomma, Ihr edlen Spender und teuren Innen! Ihr seid echt immer für 'ne Überraschung gut.

Stilecht und irgendwie total unpassend zu diesem Grotten-Jahr 008 werden wir heute also einfach mal widder diese leckere Apfel-Brause mit dem unaussprechlichen Namen trinken. Warum eigentlich nicht, lieber Pluto, Du olle Höllenkreatur: 1 von 16 haben wir ja gezz schomma rumgekriegt. Und schlimmer wird's ohnehin nimmer, wonnich?!

* Die Begründung gefällt mir im Übrigen ganz ausgezeichnet. Frei nach dem Motto: "Eigentum verpflichtet" würde ich nun gerne (in dieser Reihenfolge) kennenlernen: Millionärin, Porsche-Fahrer, GazProm-Alleinerben, den Dalai Lama und Jogi Löw.

Samstag, 27. Dezember 2008

Pink Moon

"Ich ging wieder auf meine Runde, dachte kurz daran, mir die Haare schneiden zu lassen, ließ es dann aber. Ich war etwa eine halbe Stunde umhergelaufen, als mich jemand ansprach. Es war der Sheriff. "Ich kenne Sie", sagte er. Seine Stimme war rau. Er kniff die Augen zusammen und verzog das Gesicht wie Charlton Heston, bevor er einen umlegt. Ich sagte: "Da haben Sie mir was voraus."

(Frank Goosen - Pink Moon, 2005)



Dienstag, 23. Dezember 2008

Sagen Sie jetzt nichts


Jeder, der mich nur ein klein wenig besser kennt, weiß es: Im richtigen Augenblick schweigen zu können, gehörte schon immer zu meinen (leider gut verborgenen) Stärken. Was wäre da passender als zum Interview ohne Worte für das Magazin der Süddeutschen Zeitung anzutreten?

Das scheint die Redaktion auch so gesehen zu haben: Heute (31.12.2008) fand ich mich auf der Startseite - quasi als Teaser (huch, wie passend) - wieder. Für alle, die es - wie ich - nicht glauben können, hier die Screenshots:





Nachtrag: Heute, am ersten Tag des neuen Jahres (1. Januar 2009), habe ich dann den Newsletter des SZ-Magazins per E-Mail bekommen und mich veritabel erschrocken: Was soll ich sagen? Da bin ich zur Abwechslung auch drin. Honorarfrei, versteht sich. Abba is ja gute Werbung. Oder PR. Oder so. Womöglich. Wahrscheinlich. Vielleicht. Unwahrscheinlich. Eher nicht. Oder so.

Montag, 22. Dezember 2008

Wie Faust auf's Auge

Da haben die deutschen Sportjournalisten ja endlich mal Nägel mit Köpfen gemacht bei der Wahl der Sportler des Jahres: Mit dem Gewichtheber Matthias Steiner und der Schwimmerin Britta Steffen wurden die Schöne und das Biest gewählt. In welcher Rollenverteilung ist seit den tränenreichen TV-Auftritten beider in Peking nicht ganz klar, abba egal: Hauptsache, Gold! Nebensache ist dabei Doping. Denn ohne "Unterstützende Mittel", wie Doping in der DDR verniedlichend hieß, sind Medaillen gerade in diesen beiden Disziplinen schier unmöglich. Sagt man. Abba das kann der deutschen Sportjournaille ja egal sein. In Zeiten wo Jan Ullrich nicht mehr fährt und Heike Drechsler, Grit Breuer, Katrin Krabbe, Franziska van Almsick und Kristin Otto längst abgetreten sind, muss man halt sehen, wo man neue Helden herkriegt. Und ohne Gold geht in einem olympischen Jahr ohnehin nix. Glückwunsch also, lieber Matthias, liebe Britta!

Sonntag, 21. Dezember 2008

In aller Stille



Einen besinnlichen vierten Advent, viel Muße und Ruhe wünscht Euer Lieblinks-Blogwart.
Und grüßt mir die Weihnachtsmärkte.

P.S.: Böse Menschen haben keine Lieder.

Samstag, 20. Dezember 2008

Niemals geht man so ganz

Hach, jeder Abschied fällt schwer. Vor allem, wenn es um die Lieblings-Kollegin geht. Das hatte ich schomma vor einigen Jahren, als es Elfi Meter zurück nach Hessen zog. Heute ist es widder dasselbe in Grün. Und man muss nur ein "H" wegnehmen, dann ist der neue Bestimmungsort klar. Wie sagte die Kollegin, als sie wusste, dass sie den Job sicher hat: Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Dabei war anfangs nicht ganz klar, wo sie die lachende Linse verborgen hält. Ging mir im Übrigen ganz ähnlich. Doch mittlerweile scheint bei ihr auch ein wenig Vorfreude auf das neue Kapitel die Wehmut zu unterwandern. Gut so. Und nicht vergessen: Niemals geht man so ganz, liebe Carina!

Freitag, 19. Dezember 2008

2. März 2009

Das Warten hat ein Ende, zumindest bald: "No Line On The Horizon" heißt das 12. Studio-Album von U2, das am 2. März 2009 in die Läden kommen soll. Wie immer ist das unter anderem in Fez (Marokko) aufgenommene Album von den ewigen Wegbegleitern Daniel Lanois ("The Joshua Tree"), Brian Eno ("Achtung, Baby!") und Steve Lillywhite ("How To Dismantle An Atomic Bomb") produziert worden. Wie immer heißt es, das Album höre sich gar nicht nach U2 an und sei ganz anders als alles, was man bisher von der irischen Mega-Band gehört habe. Beim letzten Album stimmte das leider nur bei der ersten Single ("Vertigo"), die abba nach wie vor ein absoluter Knaller ist. Mit einem neuen Album ist U2 dann eigentlich immer auch ziemlich direkt auf Welt-Tournee gegangen. Zumal im Musik-Biz nur noch mit Live-Musik (und Merchandising) überhaupt noch nennenswert Geld zu verdienen sein soll - glaubt man zumindest den einschlägigen Quellen. Wir sind gespannt wie ein Flitzebogen!

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Hello, Goodbye

Ach ja, stimmt, da kommt ja was gänzlich Neues. Wie 2009 werden wird, wissen einige Propheten schon heute. Komisch, ich weiß nonnich mal so genau wie 2008 denn unterm Strich so war. Kommt abba bestimmt noch...

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Echt nicht?

"Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase."
(Uli Hoeneß)
Doch. Manchmal. Genau genommen in 31 von 45 Fällen. Das hieße für das 110-Jährige Jubiläum des Bundesliga-Aufsteigers: 1899 Hoffenheim wird auch Meister.

Aus dem Nichts

Manchmal hat man ja im Leben durchaus das Gefühl festzustecken. Irgendwann auf der Landstraße des Lebens falsch abgebogen (Eine zu früh? Eine zu spät?) und - zack! - inner gut ausgebauten Sackgasse gelandet. In der man nicht mal eben schnell wenden kann. Wenn überhaupt! Ist eventuell noch ne Einbahnstraße, weiß nicht so genau. Hab nicht auf die Schilder geachtet, muss wohl bei der Abfahrt geträumt haben.

Wie gut, wenn dann - wundergleich - neue Perspektiven wie aus dem Nichts auftauchen. Ich habe ja bestimmte Fähigkeiten, schon seit Jahren, manchmal seit Jahrzehnten. Wäre abba nie darauf gekommen, dass man damit auch seine Brötchen verdienen könnte.

Ich pflege beispielsweise meine (wenigen) Geschenke recht individuell selbst zu verpacken. Manchmal ist das Papier an einer Seite zu kurz geraten. Der Tesafilm ist mit Fingerabdrücken verziert, die Geschenkpapier-Kanten sind nicht immer so ganz exakt geschnitten. Und Kräuselband kräuselt sich bei mir auch nicht immer so doll.

Kurz: Ich lasse nicht verpacken, sondern verpacke so wie ich es kann. Mit Mühe, nicht mit Liebe, abba mit Stil, zumindest mit meinem eigenen. Das sieht dann vielleicht nicht immer so wunderhübsch aus, abba man weiß: das ist von mir selbst eingepackt. Ich dachte immer, das sei mein ganz individueller Style.

Abba Pustekuchen, gips schon: Ich könnte mich bei firebox.com in London bewerben. Die bieten diesen Ito-Verpackservice unter dem passenden Namen Crap Wrap jetzt an, für umgerechnet 4,50 Euro. Da sind Kaffeeflecken auf dem Papier, Haare unter Billig-Tesafilm, das natürlich nicht richtig klebt. Nun gut, da müsste ich schon etwas über meinen Schatten springen und mich dem Niveau nach unten hin anpassen. Mit etwas gutem Willen und Übung ist das abba zu schaffen.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Schlag Neun

...habe ich dies noch gefunden: Ein absoluter Hingucker! Auf was die Menschen in Werbeagenturen in stillen Stunden alles so kommen.

Schwanzhund

Fragt mich mal, warum sich das Wort immer noch in meinem Gedächtnis rumtreibt. Na klar, im Zweifel ist Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow Schuld - wie so oft bei uns in den Siebzigern Fernseh*-Sozialisierte. Es liegt abba auch und vor allem an meiner Vorliebe für dieses unscheinbare Brettspiel, das früher seinem Namen alle Ehre machte und wirklich - zum Großteil - aus Holz war. Bänkchen und Täfelchen zumindest.

Danach kam die doofe Plastik-Version, mit der das Spiel, zumindest haptisch, nicht mehr ganz so großen Spaß machte. Abba - und das ist ähnlich wie bei Coca-Cola - wenn es erstmal eine Billig-Version gibt (die im Übrigen genauso teuer wie die Holz-Version war) kann man nach absehbarer Zeit dann eine "Classic-Version" in der ursprünglichen Ausstattung auf den Markt werfen, die nahezu doppelt so teuer ist, abba eben genauso schön wie früher - nur nicht so abgewetzt. Wie komme ich gerade heute eigentlich auf Scrabble? Ach ja: Heute vor 60 Jahren wurde das Spiel unter eben diesem Namen beim Markenamt angemeldet.

* Da hieß TV übrigens in Zeitungsartikeln gern noch "Flimmerkiste" - das ist seit den 100 Hertz-Fernsehern abba für junge Menschen gar nicht mehr am Wort sinnhaft ableitbar. So ähnlich wie Telefon mit Wählscheibe oder Testbild.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Neulich in der Zone

Samstagmorgen. Unterwegs auf der Einkaufsstraße. Es ist früh, die Geschäfte öffnen erst in einer guten halben Stunde. Mir fällt ein etwas abgerissener Typ auf. Abgewetzter Anzug, der vor achteinhalb Kilo mal gepasst haben muss. Er schiebt müde ein altes Lastenfahrrad vor das Schaufenster eines Textildiscounters. Denke: "Ah, die Jungs von der Draußen* sind abba heute früh unterwegs!" Und: "Hm, der Verkäufer kommt Dir so bekannt vor."

Ich grüble weiter, ob das mein Lieblings-Verkäufer ist oder einer, den ich nur etwas länger nicht gesehen habe - und frage mich schon, wo der denn so lange gesteckt hat und ob er zwischenzeitlich mal ne Wohnung gefunden hatte und jetzt widder auf Trebe ist undsoweitaundsofort. Und gucke dann nomma hin und da fällt es mir plötzlich widder ein: Mööönsch, das ist doch dein alter Tutor aus dem Soziologie-O-Kurs Mitte der 80iger Jahre. Scheiße, ist der runtergekommen. Akademiker und lebt auf der Straße. Jungejunge.

Gucke jetzt noch interessierter noch genauer hin, da packt er rote Fähnchen, Luftballons und bunte Flyer auf den
Tapeziertisch. Und da fiel es mir wie Schuppen aus den nicht vorhandenen Haaren: Ganz schön runtergekommen, der Wahlkampf für den SPD-Ortsverein Mitte.

* Unsere heimische Obdachlosenzeitung, die - seit die Stadt Münster ihre Zuschüsse gestrichen hat - schwer ins Trudeln geraten ist. Sehr unterstützenswert, da die Draußen, neben der Ultimo vielleicht, eine der wenigen objektiven und kritischen publizistischen Stimmen in Münster ist.

Freitag, 12. Dezember 2008

Mein Lieblingshörbuch

Das Raucherabschiedshörbuch - ich kann es nur empfehlen. Das Beste: Es ist völlig egal, ob man noch raucht oder eben nicht*, der Genuss ist garantiert!

* Nach 15 Schachteljahren:
162 Tage und der Rest von heute.
"Rauchen ist ein Ritual, um böse Geister zu vertreiben, wie zum Beispiel Nichtraucher."
(Wolfram Weidner)

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Mein Lieblingsbuch

Happy Birthday, Menschenrechte:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“
Heute vor 60 Jahren, am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen, damals noch in Paris, beschlossen und verkündet:
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Viva La Tantiema

Das geht einem ja momentan ohnehin kaum aus den Gehörgängen: "Viva La Vida" von Coldplay wird von jedem x-beliebigen Lokalsender seit längerem zu Tode gedudelt und selbst eingefleischte Fans drücken mittlerweile bei den Anfangstakten schnell die nächste Stationstaste oder "Weiter". Auf "Pause" hat dagegen der Gitarrist Joe Satriani gedrückt. Denn ihm kam "Viva La Vida" spanisch vor. Und irgendwie bekannt. Fast so wie ein Stück aus eigener Feder. Deswegen will der US-Gitarrist jetzt Schadenersatz von der Truppe um Chris Martin, die auf der bandeigenen Website den Plagiatsvorwurf bestreitet. Satriani stimmt abba weiterhin sein neuestes Lied an: "Viva La Tantiema". Klingt doch irgendwie nicht ganz unberechtigt, oder?!

Dienstag, 9. Dezember 2008

Wer war's denn?

Muss mich nomma ganz kurz, ganz heftig aufregen. Hatte mich schon den ganzen Tag gefreut, dass das Bundesverfassungsgericht die gekürzte Pendlerpauschale für verfassungswidrig erklärte. Schließlich ist es eine Unverschämtheit, von den Menschen immer größere Flexibilität bei der Entfernung zum Arbeitsplatz zu fordern und sie gleichzeitig nicht mehr durch steuerliche Entlastung bei den Fahrtkosten zu unterstützen.

Habe gerade in der Tagesschau gehört, dass sich komischerweise alle unisono darüber freuen, dass jetzt widder die alte Regelung nach dem Werkstor-Prinzip gilt. Das heißt, dass die Entfernung vom Wohnort zum Arbeitsplatz widder ab dem ersten Kilometer gefördert wird, so wie es Sinn gibt. Wörtlich hieß es in der Tagesschau "Politik und Wirtschaft begrüßten die Rückkehr zur alten Regelung". Das ist ja super, dass alle das begrüßen. Da stellt sich mir abba die Frage, wer hat diese fiese neue Regelung denn eigentlich gemacht? Und wer freut sich eigentlich warum über eine schallende Ohrfeige?

Des einen Freud, des anderen Leid, dachte ich noch und fragte mich weiter, wer sich denn jetzt eigentlich nicht freut. Diese Frage hatte ich mir kaum gestellt, da meldete sich der ebenso unvermeidliche wie langsam abba sicher unerträgliche Herr Steinbrück und meinte allen Ernstes, dass sich der Staat diese zusätzlichen 7 Milliarden, die ihn diese juristische Nachhilfe in Sachen Grundgesetz und - sagen wir's ruhig: in Sachen Gerechtigkeit - kostet, dann eben "an anderer Stelle" zurückholen wolle.

Na also, die alten Reflexe funktionieren noch. Alle Alleinerziehenden und Hartz-IV-Empfänger dürfen schomma zittern. Denn irgendwoher muss ja die Kohle kommen, die alle anderen bitteschön sofort widder in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen haben. Man sollte auch endlich mal fragen, was man für den Staat tun kann...

Wie ein Sieb

Ich weiß ja nicht, wie es anderen Menschen geht, die ihr Bergfest längst gefeiert haben und näher an der dicken 5 sind als an der schlanken 4. Sicher, auch hier gibt es Typen, die sind bestimmt 20 Jahre älter und sehen top aus und sind aktiv und lebenslustig und so und fühlen sich bestimmt auch gar nicht so alt, wie sie den biometrischen Daten nach eigentlich sein müssten. Glückwunsch an dieser Stelle, auch im Namen meiner Freundin.

Doof nur, dass es mir gar nicht so geht. Zumindest nicht immer. Heute habe ich beispielsweise Hirnsausen. Mein Gedächtnis könnte ich zur Zeit auch gut und gerne zum Puderzucker-Zerstäuben verwenden. Wie ich darauf komme? Ich suche doch ein Fahrrad. Also nicht so ein Möhrchen, wie ich es in Münster eigentlich seit Menschengedenken bevorzuge, weil dann die Gefahr des Geklautwerdens gen Null tendiert.

Sondern so ein richtiges Fahrrad, mit dem man auch schomma so ne zünftige 50-Kilometer-Tour am Wochenende ohne allzu schlimme Wölflinge überlebt. Und mit dem es Spaß macht zu fahren. Und mit dem man keine Sorgen haben muss, dass es an der nächsten Ecke den Geist aufgibt. Oder dass die Kette abspringt und dass der Mantel die Luft nicht mehr halten kann. Und so weiter und so fort. Ihr kennt das bestimmt alle.

Ich hatte auch eigentlich schon eins gefunden, dachte ich. Im Schaufenster bei dem Händler meines Vertrauens. Ich habe mir das schön immer widder angeguckt und gedacht: Abba morgen, wenn die Konsumgutscheine ausgegeben werden, dann kaufst Du's Dir. Und dann lässt Du Deinen ollen Ledersattel, das Rahmenschloss und den Einkaufskorb draufschrauben und hast erstmal für einige Jahrzehnte Ruhe.

Doof nur, dass mein Fahrrad gezz seit gestern nicht mehr im Fenster steht - und auch nicht mehr im Laden. Weg, verkauft, Einzelstück. Dachte ich, bis gerade zumindest. Abba wozu gibt es denn das Netz der Netze? Ich habe heute einfach nomma auf der Website nachgeguckt und finde dort eine Gazelle, ebenfalls in babyblau, zum selben Preis wie das von mir Favorisierte, bis auf den Euro genau.

Jetzt zweifle ich abba echt an meinem Verstand. Es fehlen nämlich fünf Gänge, ein Nabendynamo und so weiter. Habe gerade ne E-Mail an den Händler geschickt. Wenn der jetzt sagt, dochdoch, das ist das Rad aus dem Fenster, dann fange ich mit meinen Gedächtnis in der nächsten Waffelbäckerei an.

Mysterien der Forschung

Das werde ich nie begreifen: Wieso können Menschen in Metallzigarren durch die Luft fliegen, schaffen es abba nicht, ein Mittel gegen Schnupfen zu erfinden? Mich hat es schon widder erwischt. Nach gerade mal einem knappen Monat Pause. Ich hab's immer gewusst: Das Leben ist nicht fair.

Samstag, 6. Dezember 2008

Wenn Westfalen zu sehr Wein trinken

Also ich war ja noch nie allzu sehr kopfgesteuert, mehr so der Bauchtyp. Gut dazu passt auch, dass sich akute Alkoholbeschwerden selten bis nie im Kopf niederschlagen, dafür abba nahezu immer im Bauch, genauer: im Magen. Bin also genau genommen gar kein Bauch- sondern vielmehr so'n Magentyp.

Wie komme ich da gezz eigentlich drauf? Ach ja. War gestern abend beim Stoppok-Konzert im Konzertsaal der Waldorfschule (!) in Gievenbeck. Zu Stoppok muss man nicht nur wissen, dass er bei seinen Solo-Konzerten natürlich die Angebernummer mit den vielen Saiteninstrumenten bringt und zwei Stunden lang irgendwie alles spielt, was nicht niet-und nagelfest ist und sowieso alles selbst macht - außer den T-Shirt-Verkauf, was irgendwie schade ist, denn den hat er tatsächlich auf der letzten Tour, zumindest im Bahnhof Langendreer im Frühjahr, höchstpersönlich mit angekurbelt.

Was wollte
ich abba eigentlich sagen? Ach ja: Ich bin ja eher so'n Magentyp. Und ich bin Westfale. Schlimmer noch. Ich bin Sauerländer. Das heißt, Wein trinken liegt uns nicht so direkt im Blut. Und wenn, dann trinken wir den Traubenmost so wie Bier. Halt gegen den Durst. Und manchmal auch drüber hinaus. Kann passieren. Abba eigentlich nur, wenn es kein Bier gibt. Kann bei Stoppok-Konzerten eigentlich nicht vorkommen. Schließlich ist der Stefan aus Essen ein ausgesprochener Befürworter der Gerstenkaltschale. Hat ja nicht umsonst seine Tourdaten nicht auf profane Flyer drucken lassen, sondern auf - richtig - Bierdeckel.
Abba gestern war das halt so. Es gab Sekt, es gab Wein, es gab Wasser. Es gab kein Bier. War dann auch Stoff für diverse Ansagen und Zwischenmeldungen von der Bühne, wo Stoppok - irgendwie gemein - quasi als Einziger Bier hatte. Abba so is dat halt mit dem Catering der Popstars - Keith Richards gibt ja dem profanen Stones-Fan auch keinen Schluck seines Jack Daniels ab. Egal.

Wenn Westfalen abba zu sehr Wein trinken, dann ist häufig Essig. Diese Metapher passt ausnehmend gut zu meinem Magen, der irgendwie sauer reagierte. Was Wunder: Wenig Essen und viel Merlot - diese Gleichung hatte
keine Unbekannte.

Und was lernen wir aus
dieser Anekdote am Nikolaus-Tag? Gehst du zur Waldorfschule, nimm deine Drogen besser selbst mit. Und: Höchste Zeit für den VHS-Kurs "Wein trinken für Westfalen". Eine Anmeldung haben sie schon sicher.

Freitag, 5. Dezember 2008

Emanzipation in Brausetabs

Ich hab's ja immer geahnt: Bei der Gleichberechtigung wird gemogelt. Steht doch heute morgen ein Röhrchen mit Brausetabletten auf unserem Frühstückstisch. Die Teuren aus'm Reformhaus, von dem Mann, der das Wassertreten erfunden hat. Mit lecker Maracuja-Geschmack. "Wertvoll für Herz, Muskeln & Knochen" steht drauf. Prima, dachte ich, ich fühle mich eh so 'n bisschen schlapp in letzter Zeit. Wollte ich mir gerade so ne Extra-Dosis Calcium (800 mg) , Magnesium (300 mg) und Vitamin D3 auflösen, da seh ich: Das sind "Frauen-Mineralstoffe - mit Folsäure". Ja, super - und wo kriegen Männer die "lebenswichtigen Minerastoffe (...) für den Zellstoffwechsel und die Zellteilung" her? Wieviel ist denn wohl in so 'ner handelsüblichen Frikadelle und nem kleinen Pils?

Knapp vor Preußen Münster und Fortuna Köln

Wieso bloß diese Aufregung? Es ist das 1482. Bundesligaspiel des FC Bayern München, wie eine Zeitung nachrechnete. Es ist ein Freitagabendspiel unter Flutlicht. Und es ist das Spiel gegen einen Emporkömmling, den der Rekordmeister jetzt mal ein paar Wochen auf der 1 geduldet hat. Weil die strukturellen Unsicherheiten der Reformwogen die Klinsmänner doch deutlich mehr verunsicherten als sie zunächst zugeben wollten. Abba auch weil der Emporkömmling sehenswerten Fußball in einem äußerst modernen taktischen Gewand spielt und 40 Tore in 15 Spielen schoss. Doch in der Ewigen Tabelle liegt 1899 Hoffenheim auf Rang 45 - und damit ganz knapp vor Preußen Münster (4. Liga, Regionalliga West) und Fortuna Köln (5. Liga, NRW-Liga, früher: Oberliga). Mit dem kleinen Unterschied allerdings, dass Hoffenheim schon jetzt mehr Punkte in den ersten 15 Bundesliga-Spielen einfuhr, als die beiden Underdogs in ihren einzigen 30 respektive 34 Partien (Preußen 30, Fortuna 33 Punkte) in der höchsten deutschen Spielklasse. Warum also diese Aufregung? Sagen wir's mal mit Ailton: So's Fusballl!

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Ein kleines gallisches Dorf

In einem ganz feinen Artikel hat die Süddeutsche Zeitung heute die TSG 1899 Hoffenheim vorgestellt. Vor dem Schlager des Tabellenersten beim Tabellenzweiten weiß nun ganz Gallien, wer für das Dorf die Fußballstiefel schnürt und warum. Unbedingt lesen, ganz ganz große Unterhaltung!

Nett geht anders

Kurz vor dem Gipfeltreffen, das am Freitagabend im Münchener Versicherungs-Schlauchboot lustigerweise Aufsteiger 1899 Hoffenheim und den FC Bayern zusammenführt, hat Jürgen Klinsmann den Bundesliga-Tabellenführer als einen "ernsthaften Konkurrenten" gebauchpinselt. So steht es zumindest in den Zeitungen. Hoffenheim habe das Potenzial sich neben den Bayern zu etablieren und auch international anzugreifen. Hört sich alles irgendwie nach Lob an. Aber mit dem letzten Satz - und ich meine, ich hätte bei der Pressekonferenz auch Uli Hoeneß im Hinterzimmer mit ner Ralf-Rangnick-Puppe und diesen langen Nadeln gesehen - hat sich Jürgen Klinsmann dann doch noch verraten: „Hoffenheim kann langfristig eine Rolle einnehmen, wie es Bayer Leverkusen über Jahre hinweg geschafft hat“. Na, super. Also immer schön Zweiter werden (möglichst hinter den Bayern) und vielleicht mal den Cup der Verlierer in die Luft recken? Das ganze Dorf ist da - gegen!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Merseburger Zaubersprüche

Zur Abwechslung mal was aus dem Journalismus. Bin gerade über eine Meldung im Netz gestolpert, dass ein Großer einen ganz Großen meiner Zunft ehrt, der sich zuletzt im Unruhestand einen weiteren guten Namen als Buchautor machte. Besonders interessant scheinen mir dabei die beiden bibeldicken (Neues Testament) Werke a) über einen überdurchschnittlichen Bundeskanzler und b) über einen ebensolchen Verleger. Ich kenne Peter Merseburger zwar leider nicht persönlich, sondern lediglich von der Mattscheibe, kann mich den Glückwünschen der Preis verleihenden Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche, die den Leuchtturm gestern im Rahmen des traditionellen Mainzer Mediendisputs überreichten, abba an dieser Stelle nur anschließen.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Nächster Halt: Ottensmann

(Photoshop-Friemelei (c):
Thomas Ottensmann)
Wie sacht Cheffe immer so passend wie schön: Man wird doch mal träumen dürfen! Eben. Der Nachbar meines besten Kumpels hat letztens nämlich ne Bushaltestelle gekauft. Nicht, weil er einen Linienbus fährt, sondern zu Werbezwecken. Jetzt hält der Bus nicht mehr an der nach dem wohl größten deutschen Dichter benannten Querstraße, sondern bei ihm selbst.
Ist besonders passend für ihn, weil im Sauerland die Bushaltestellen-Schilder fast in demselben Corporate Design gehalten sind, wie das Logo seiner Versicherung: weiße Schrift auf blauem Grund. Davon erzählte ich Cheffe neulich in ner stillen Stunde, die genau genommen ne stille Minute war. Und schlug ihm vor, das doch einfach für seinen Laden auch zu machen. Wäre irgendwie besonders passend, weil der Bus direkt vor seinem Schaufenster hält. Cheffe schaute kurz verklärt und freundete sich scheinbar in Windeseile mit dem Gedanken an: "Ich glaube, ich würde jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit fahren."

Verständlich, denn wer hat das schon, dass er
- im Bus - von einer netten Stimme namentlich zum Aussteigen aufgefordert wird? Ich habe zwar keine Haltestelle direkt vor der Haustür, fände das abba - wo ich gerade so drüber nachdenke - auch irgendwie ganz prima, wenn eine meinen Namen trüge, einfach nur so. Ich habe allerdings nur die Wahl zwischen den Haltebuchten an einem Gotteshaus, einem Seniorenstift und der an einem Krankenhaus. Die auch alle so heißen. Ob die wohl auch alle die Namensrechte schon vor langer Zeit ersteigert haben?

Eine Träne, ich hab sie gesehen

Naja, so ist das manchmal. Da übt man sich gerade zwecks Titelgebung im spontanen Assoziieren und landet bei einer Eisenbahn, die ins Niemandsland tuckert. Dabei ging es noch nicht mal um die aktuelle Verspätungsstatistik aus Mehdorn-Country und schomma gar nicht um Lanoo, der im früheren Leben mal Anders* hieß, sogar Christian und nicht Thomas.

Nein, es ging wirklich gar nicht um die Deutsche Bahn und auch nicht um den Deutschen Schlager, sondern lediglich um Inhalation. Abba egal. Spontanes Assoziieren bleibt selten folgenlos, zumindest bei mir. Manchmal ist es sogar vielmehr so, dass die Domino-Wortkette - sobald entfesselt - nur noch schwierig zu stoppen ist, wenn überhaupt. Ich sage nur "Oh, Maria, ich hab Dich lieb, ich hab Dich lieb, bitte glaube mir...".

Unbedingt in diesem Video nicht nur auf den im modischen Existenzialisten-Look auftretenden Barden, sondern vor allem auf das Publikum achten (Körpersprache!). Die handverlesenen Leute bei Disco 1972 gehen wahrlich vehement mit - wie weiland bei "Smoke On The Water", das Deep Purple im Übrigen im selben Jahr erfanden. Womit wir widder beim spontanen Assoziieren wären.

* In Wahrheit sogar ganz anders, nämlich Antonio Augusto Schinzel-Tenicolo (so sein bürgerlicher Name).

Montag, 1. Dezember 2008

Gut gehalten

Toni Schumacher lässt es heute so richtig krachen. Der Ex-Torwart des 1.FC Köln wird 70 Jahre alt. Ganz schön gut gehalten, Toni! Und was sagen wir da alle zusammen? Herzlichen Glückwunsch!