Samstag, 6. Dezember 2008

Wenn Westfalen zu sehr Wein trinken

Also ich war ja noch nie allzu sehr kopfgesteuert, mehr so der Bauchtyp. Gut dazu passt auch, dass sich akute Alkoholbeschwerden selten bis nie im Kopf niederschlagen, dafür abba nahezu immer im Bauch, genauer: im Magen. Bin also genau genommen gar kein Bauch- sondern vielmehr so'n Magentyp.

Wie komme ich da gezz eigentlich drauf? Ach ja. War gestern abend beim Stoppok-Konzert im Konzertsaal der Waldorfschule (!) in Gievenbeck. Zu Stoppok muss man nicht nur wissen, dass er bei seinen Solo-Konzerten natürlich die Angebernummer mit den vielen Saiteninstrumenten bringt und zwei Stunden lang irgendwie alles spielt, was nicht niet-und nagelfest ist und sowieso alles selbst macht - außer den T-Shirt-Verkauf, was irgendwie schade ist, denn den hat er tatsächlich auf der letzten Tour, zumindest im Bahnhof Langendreer im Frühjahr, höchstpersönlich mit angekurbelt.

Was wollte
ich abba eigentlich sagen? Ach ja: Ich bin ja eher so'n Magentyp. Und ich bin Westfale. Schlimmer noch. Ich bin Sauerländer. Das heißt, Wein trinken liegt uns nicht so direkt im Blut. Und wenn, dann trinken wir den Traubenmost so wie Bier. Halt gegen den Durst. Und manchmal auch drüber hinaus. Kann passieren. Abba eigentlich nur, wenn es kein Bier gibt. Kann bei Stoppok-Konzerten eigentlich nicht vorkommen. Schließlich ist der Stefan aus Essen ein ausgesprochener Befürworter der Gerstenkaltschale. Hat ja nicht umsonst seine Tourdaten nicht auf profane Flyer drucken lassen, sondern auf - richtig - Bierdeckel.
Abba gestern war das halt so. Es gab Sekt, es gab Wein, es gab Wasser. Es gab kein Bier. War dann auch Stoff für diverse Ansagen und Zwischenmeldungen von der Bühne, wo Stoppok - irgendwie gemein - quasi als Einziger Bier hatte. Abba so is dat halt mit dem Catering der Popstars - Keith Richards gibt ja dem profanen Stones-Fan auch keinen Schluck seines Jack Daniels ab. Egal.

Wenn Westfalen abba zu sehr Wein trinken, dann ist häufig Essig. Diese Metapher passt ausnehmend gut zu meinem Magen, der irgendwie sauer reagierte. Was Wunder: Wenig Essen und viel Merlot - diese Gleichung hatte
keine Unbekannte.

Und was lernen wir aus
dieser Anekdote am Nikolaus-Tag? Gehst du zur Waldorfschule, nimm deine Drogen besser selbst mit. Und: Höchste Zeit für den VHS-Kurs "Wein trinken für Westfalen". Eine Anmeldung haben sie schon sicher.

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