Dienstag, 9. Dezember 2008

Wer war's denn?

Muss mich nomma ganz kurz, ganz heftig aufregen. Hatte mich schon den ganzen Tag gefreut, dass das Bundesverfassungsgericht die gekürzte Pendlerpauschale für verfassungswidrig erklärte. Schließlich ist es eine Unverschämtheit, von den Menschen immer größere Flexibilität bei der Entfernung zum Arbeitsplatz zu fordern und sie gleichzeitig nicht mehr durch steuerliche Entlastung bei den Fahrtkosten zu unterstützen.

Habe gerade in der Tagesschau gehört, dass sich komischerweise alle unisono darüber freuen, dass jetzt widder die alte Regelung nach dem Werkstor-Prinzip gilt. Das heißt, dass die Entfernung vom Wohnort zum Arbeitsplatz widder ab dem ersten Kilometer gefördert wird, so wie es Sinn gibt. Wörtlich hieß es in der Tagesschau "Politik und Wirtschaft begrüßten die Rückkehr zur alten Regelung". Das ist ja super, dass alle das begrüßen. Da stellt sich mir abba die Frage, wer hat diese fiese neue Regelung denn eigentlich gemacht? Und wer freut sich eigentlich warum über eine schallende Ohrfeige?

Des einen Freud, des anderen Leid, dachte ich noch und fragte mich weiter, wer sich denn jetzt eigentlich nicht freut. Diese Frage hatte ich mir kaum gestellt, da meldete sich der ebenso unvermeidliche wie langsam abba sicher unerträgliche Herr Steinbrück und meinte allen Ernstes, dass sich der Staat diese zusätzlichen 7 Milliarden, die ihn diese juristische Nachhilfe in Sachen Grundgesetz und - sagen wir's ruhig: in Sachen Gerechtigkeit - kostet, dann eben "an anderer Stelle" zurückholen wolle.

Na also, die alten Reflexe funktionieren noch. Alle Alleinerziehenden und Hartz-IV-Empfänger dürfen schomma zittern. Denn irgendwoher muss ja die Kohle kommen, die alle anderen bitteschön sofort widder in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen haben. Man sollte auch endlich mal fragen, was man für den Staat tun kann...

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