Sonntag, 30. November 2008

Ein Zug nach Nirgendwo

Neulich im richtigen, prallen Leben: Ich will mir meine (zumindest am Freitag und Samstag) tägliche überregionale Zeitung holen und gehe in den Kiosk meiner Wahl. Zu Ali, der eigentlich Alfred heißt, abba das ist eine ganz andere Geschichte. Der Fußweg von der Verkaufsauslage der Münchner Neuesten Nachrichten aus (man beachte die Reihenfolge) Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport, dieser Fußweg bis zum Tresen dauert für einen Schlenderer wie mich gute 10 Sekunden.

Ich komme also vorne an und will meine 190 Cent berappen, da liegt da schon was. Eine Packung Afri. Das sind diese kurzen, dicken Zigaretten, die man angeblich schon im Berlin der 20er Jahre so gerne rauchte (wahrscheinlich ein schön erfundenes Marketing-Märchen - abba die Welt will nun mal betrogen werden, also soll sie betrogen werden*).
Ich kenne ja keinen, der das in seinem Stamm-Cafè nicht gerne hat: Man kommt rein, wird freundlich begrüßt und hat kaum die Jacke über die Stuhllehne gehängt, zack!, da steht schon die freundliche Kellnerin mit einem Latte Machiato (Espresso, Cappuccino, Milchkaffee, Earl Grey...) und einem Glas Leitungswasser neben dir. Ohne dass man noch umständlich hätte bestellen müssen.

Ich hatte mal
ein Lieblingscafè mit einer Lieblingskellnerin (Huhu, Anke!), da hatte ich vom Betreten der Räumlichkeiten bis zum Servieren des Üblichen 15 Sekunden Zeit. Um mich zu Wort zu melden und etwas anderes zu bestellen. Und so die befleckte Milch (vgl. linkes Bild) zu verhindern. Ich finde das angenehm. Ist so wie nach Hause zu kommen. Naja, fast. Wo war ich eigentlich stehen geblieben? Ach ja: Ich will meine Zeitung bezahlen, und da liegen also schon die Zigaretten da. Und Ali fragt, als er meinen erstaunten Blick sieht: "War doch richtig, oder?!" Jetzt muss ich dazu sagen: Ich rauche zur Zeit nicht. Seit über 150 Tagen. Hatten Ali und ich auch schon mal drüber gesprochen. Ich wollte ihm ja schließlich erklären, warum ich nicht mehr täglich komme, sondern nur noch manchmal, zumeist freitags und samstags - und dass ich nicht ihm, sondern Philip Morris untreu geworden bin.

Naja, wir geraten also widder in ein kleines Geplänkel um Rauchen und Nichtrauchen (Alis Tür ziert ein Aufkleber mit einem grünen Dreieck: "Raucher-Schutzzone") und er sagt: "Mensch, schon fast ein halbes Jahr. Da biste ja aus dem Gröbsten raus." Naja, ich für meinen Teil glaube ja nicht daran, dass man in Sachen Nikotin jemals aus dem Gröbsten raus sein kann. Ich meine, ist mir schon klar, Aufhören ist ja ganz einfach, habe ich auch schon zehn, zwölf Mal geschafft. Den Kalauer bringt Ali dann auch noch, mit der kleinen Variante, dass es sein Freund schon sechzig Mal geschafft hbe. Nun gut.

Ich erinnere mich abba just in diesem Moment auch daran, dass mir auch Ali irgendwann mal erzählt hatte, er habe auch schon mal aufgehört. Ich frage also nomma flugs nach und er sagt, "Ja, schon. Mal für sechs Monate." Und ich, haha, sage, "Mensch, Ali, da warst du doch schon aus dem Gröbsten raus. Warum hast du denn widder angefangen?" Ich fand das nämlich immer super anstrengend, mir das Rauchen widder anzugewöhnen. Klappte nicht spontan, sondern dauerte bestimmt ne halbe Packung. Ich also zu Ali: "Ging dir das denn nicht so? Für mich war das Anfangen immer widder harte Arbeit." Er überlegt kurz, abba wirklich nur ganz kurz: "Nee, überhaupt nicht. Ein Zug und die Welt war widder in Ordnung."

*
"Mundus vult decipi. Ergo decipiatur!" ("Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.")
Dieses erweiterte lateinische Zitat wird von Thuanus (1556) auf den päpstlichen Legaten Caraffa, auch: Gian Pietro Carafa, zurückgeführt; er war 1555-59 Papst Paul IV.

Hausmusik

Was übrigens kaum einer weiß, aber gleichwohl stimmt: Ich bin ein großer Freund von (gut gemachter) Hausmusik. Es ist schon eine große Kunst, daheim mit den eigenen Instrumenten hörenswerte Musik zu intonieren. Wenn das gelingt, kommt Stimmung auf - so oder so. Ich habe gerade ein wahrlich interessantes Stückchen Mucke im Netz gefunden (Danke für den Tipp, John!), das zudem die interessante These eindrucksvoll belegt, dass von Hausmusik zu Hausparty oftmals nur eine recht kurze Wegstrecke zurückzulegen ist.

Freitag, 28. November 2008

Früh übt sich

Kurz vorab: Also ich nehme morgens gerne zwei Toast mit Käse (mittelalter Gouda) und/oder Philadelphia mit (selbstgemachter Erdbeer-) Marmelade, dazu zwei große Tassen Kaffee mit viel Milch und ohne Zucker. Ich hätte auch nix gegen Rührei oder Müsli mit Joghurt und frischen Früchten oder gegen ein kleines englisches Frühstück (siehe Bild), abba ich bin halt so selten im Hotel. Ist ja mittlerweile fast schon eine eigene Philosophie geworden: Die erste als die wichtigste Mahlzeit des Tages, das Frühstück als Blick in die Seele (oder manchmal auch nur auf die Hüfte) eines Menschen. Sag mir, was Du isst und ich sag Dir, was du wiegst, ähem, bist. Glaubt man an die Grundsätze des Metabolic Typing, das die Menschheit nach unterschiedlichen Stoffwechsel-Typen unterscheidet, so kann es durchaus Sinn und keine überflüssigen Pfunde zugleich machen, morgens ein deftiges Eiweiss-Frühstück à la Buchautor zu sich zu nehmen. Oder einfach nur das Eiweiss von zwei hartgekochten Eiern, wie eine holländische Spielerfrau es bevorzugt. Oder gleich Couscous mit Blaubeeren, wie ein ukrainischer Sportwissenschaftler. Wer was morgens isst, haben die Kollegen des SZ-Magazins sehr schön zusammengetragen.

Mittwoch, 26. November 2008

Sauerland ist überall

Heute in unserer beliebten Reihe "Große Philosophen von kleiner Statur", Teil XXVII: Heinrich Lübke, Bundespräsident a.D. (1894 - 1972) und unbestritten eines der besten Beispiele für das Prinzip Fremdschämen:
"Das bin ich mir von

Jugend auf so gewöhnt."
(vgl. unter anderem auch Helmstedt sowie Equal Goes It Loose, jeweils 1965)

Eine Sehnsucht namens Borussia

Mit dem Geschmack ist das ja so eine Sache. Entweder man hat ihn oder eben nicht. Nein, ich zitiere jetzt nicht Oscar Wilde, der von sich behauptete, er habe eigentlich einen ganz einfachen Geschmack, halt immer nur das Beste.

Es geht vielmehr um den vorgeblich besten Torwart der Welt, der im zarten Alter von gerade einmal 30 Lenzen seine Auto-Biographie vorgelegt hat. Dieses Büchlein mit dem bescheidenen Titel "Numero Uno" ist in Italien, der Heimat des Autors, zum Bestseller avanciert. Feine Sache, das. Schließlich ist Gianluigi Buffon zur Zeit verletzt und kann in Ruhe seinen Namen zwischen die Buchdeckel schreiben.

Und darauf warten, dass sich Real Madrid und Borussia Mönchengladbach im Werben um den italienischen Weltmeister überbieten. Manchester City bot zuletzt angeblich 150 Millionen (je zur Hälfte Ablöse und Nettogehalt für einen Fünfjahresvertrag). Aber eins von den dreien passt hier nicht zu den anderen. Ach ja: Borussia Mönchengladbach.

Das Kellerkind der Bundesliga benötigt zwar schon recht lange recht dringend einen Klasse-Keeper, gehört aber international eher zu den Kirchenmäusen. Trotzdem hat Buffon in seiner Biographie sein Faible für den Klub vom Niederrhein enthüllt. Ganz im Ernst:

"Dieser Name. So lang, so schwierig, dieser Name hat mich immer gereizt. Als kleiner Junge konnte ich ihn nicht aussprechen, eigentlich kann ich es immer noch nicht."

In der Rangliste seiner Sehnsuchtsvereine landet die einzig wahre Borussia auf Rang 4, gleich hinter Real Madrid. Leider nur wegen des exotischen Namens. Verrückt.

Mich hat als Kind immer ein Verein von der Schwarzmeerküste gereizt: Dnepr
Dnepropetrovsk. Aber eigentlich nur, weil sich alle Sportreporter mit diesem Zungenbrecher so abmühten, allen voran die rollende-R-Fraktion um Waldemar Hartmann und Gerd Rubenbauer. Aber kommt dieser Verein aus der Ukraine deswegen demnächst in meiner Auto-Biographie vor? Eher nicht. Denn der Fußball, den die Männer aus dem Osten spielten, war nicht so nach meinem Geschmack. Und mit dem Geschmack ist das ja so eine Sache.

Dienstag, 25. November 2008

Rolle rückwärts

Originelle Wendung in einer skurrilen Posse: Hatte sich der ehemalige NRW-Ministerpräsident und genauso ehemalige Super-Minister der Regierung Schröder, Wolfgang Clement, gestern vor dem obersten Parteischiedsgericht noch vehement gegen einen Parteiausschluss aus der SPD gewandt, so trat er heute nach 38 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei, die bis gestern angeblich noch seine politische Heimat war, aus.

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit,
wenn Schiedssprüche nicht so ausfallen, wie man es sich gewünscht hat. Der ehemalige Journalist hat eben eine ganz andere Auffassung von Meinungsfreiheit als andere Parteigenossen. Naja, es ist halt ein Unterschied, ob man in Amt und Würden ist und - mit Rückendeckung eines Kanzlers von der Prägung eines Gerhard Schröder - auf dem rechtskonservativen Flügel der SPD quasi schalten und walten kann, wie man will, oder ob man lediglich ein ehemaliger Würdenträger ist. Von der Partei wollte er sich nicht für eine Auffassung zur Linkspartei, die in der SPD durchaus an manchen Stellen geteilt wird, rügen und damit seiner Meinung nach drangsalieren lassen.

Deshalb tritt er nun - wutschnaubend, wie man den Eindruck hat - aus der SPD aus. Und schwächt damit auch den Mann, der ihn zuletzt noch wirkungsvoll (unter)stützen wollte: Den Sauerländer Müntefering, der sich als neuer Parteichef hinter seinen nordrhein-westfälischen Genossen gestellt hatte. Er wolle nun
"als Sozialdemokrat ohne Parteibuch" nach Kräften an den Diskussionen, die sich die SPD seiner Meinung nach zu stellen habe, teilnehmen, schreibt Wolfgang Clement in seiner Erklärung zum Parteiaustritt. Ob das noch gewollt ist? Und ob das noch gehört wird?

Wirtschaftsamateure wie du und ich

Fritz Eckenga, tschulligung, abba für mich ist das immer noch der "Bademeister" aus dem Dortmunder Rocktheater Nachtschicht, hat es in seiner Kolumne für "Die Wahrheit" der Tageszeitung auf den Punkt gebracht: Wir können alle so verdammt froh sein, dass sich gute, hochbezahlte Profis ihren teuren Kopf für uns zerbrechen, um herauszufinden, wie wir überhaupt noch welchen Trampelpfad aus dieser Krise aller Krisen nehmen können. Dank dafür!

Samstag, 22. November 2008

Kiosk, Lotto, Taxi

Die meisten wissen es längst: Ich komme einfach nicht los von der wichtigsten Nebensache der Welt. Die Süddeutsche Zeitung hat mal widder ein wunderbares Zitat eines früheren Fußball-Profis gebracht, das ich niemandem vorenthalten möchte:

"Wenn man was im Kopf hätte,
wäre man kein Fußballer geworden."

René Rydlewicz (u.a. Bayer Leverkusen)
Nachzulesen ist das im Übrigen in einer wunderbaren Zusammenfassung über Fußballer und ihre Karriere nach der Karriere. Ich kann nicht allzu viel dazu beitragen. Ich begegne zwar einem früheren Top-Stürmer aus dem Kohlenpott des Öfteren auf dem Wochenmarkt und früher habe ich meine Zeitung samstags immer in seiner Lottobude im Stadtzentrum gekauft. Und in der Nähe fährt ein früherer Nationalspieler Taxi.

Donnerstag, 20. November 2008

Forza Inglaterra!

Das Einzige, was der englischen Fußball- Nationalmannschaft nun noch fehlt, sind azurblaue Trikots. Nun gut, das Wichtigste wäre für die Engländer demnächst mal irgendwann wieder mit einem Torwart zu spielen, aber die Suche auf der Insel läuft wohl noch. Also: Das Einzige, was den Three Lions fehlt, sind blaue Trikots.

Aber auch das wird Fabio Capello noch hinbekommen. Die Sache mit dem Keeper läuft bereits, er wünscht sich Gianluigi Buffon. Wird schwierig, abba wenn man sieht, wie unangenehm italienisch die Insulaner gestern spielten, dann wird Capello wohl auch das schaffen.

Muss ja nur gefühlte 300 Länderspiele und einen Weltmeistertitel des Juve-Keepers annullieren lassen. Buffons Englisch dürfte zumindest genauso gut sein wie das des knorrigen Trainers, der in England wegen seiner Erfolge (alle WM-Quali-Spiele gewonnen, das Prestige-Duell in Deutschland gewonnen) hoch respektiert, wenn auch nicht geliebt wird. Immerhin: Er ist auf der Insel unumstritten - welcher Coach der Three Lions hat das in den letzten 30 Jahren geschafft?

Und in dieser Position wird er es auch schaffen, den Tommies ein blaues Ausweichtrikot zu besorgen. Adidas hat es ja auch geschafft, der deutschen Nationalmannschaft rote Leibchen statt der ungeliebten grünen Zweitkluft
zu besorgen. Abba im Union Jack ist Blau ja schließlich die dominierende Farbe - wo ist das Problem?!

Mittwoch, 19. November 2008

200.000 € pro Nase

Ein hübsches Sümmchen haben die deutschen Fußball- Nationalspieler da am Rande des Länderspiels gegen England rausgeschlagen. Maximal 200.000 Euronen bekommt jeder Spieler für die direkte Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika, das sind 20.000 Euro pro Nominierung. Für die Quali zur diesjährigen EM gab es noch 12.500 Euronen pro Spiel. Eine stattliche Steigerung von 60 Prozent in lediglich zwei Jahren - das sind Quoten von denen jeder Metaller nur träumen kann. Vielleicht sollten Ballack, Frings, Lahm und Klose, die für die Kicker am Verhandlungstisch mit den DFB- Offiziellen saßen, nach ihrer aktiven Karriere Coaching- Seminare für Gewerkschafts-Bosse geben.

Dienstag, 18. November 2008

Es kann nur eine geben

Sie sind die Pest der Neuzeit, die Cholera des 21. Jahrhunderts: Plagiate, die moderne Geißel des Abendlandes. Bislang gehörte er eigentlich immer zu den Originalen, mit seinem neuesten Solo-Album aber hat sich Jan Vetter in die endlos lange Schlange der Raubkopierer eingereiht. Das ist unterm Strich enttäuschend und schändlich. Die neue Farin-Urlaub-Racing-Team-Platte heißt "Die Wahrheit übers Lügen". Nur soviel: Es gibt seit neun Jahren ja wohl bekanntlich nur eine einzige Die Wahrheit - und nix als Die Wahrheit und die heißt in diesem Jahr "The Goosefeatherdex", ungelogen!

Montag, 17. November 2008

Endlich widder da!

Ich habe die Szene noch lebhaft vor Augen: Im Trainingsanzug aus Ballonseide mit Adiletten im Porsche 911 zum Arbeitsamt, um die Stütze abzuholen. Weil "die steht mir ja als Arbeitsloser zu". Oder seine durchaus ernst gemeinte Aussage, dass er vom Können her eigentlich Trainer bei Real Madrid sein müsste.

Abba er kommt aus dem Pott nicht richtig raus, wahrscheinlich will er das als eingeschriebenes Mitglied bei Schalke 04 mit Wohnsitz in Gelsenkirchen-Buer auch überhaupt nicht: Der MSV Duisburg hat jedenfalls seinen neuen Trainer vorgestellt und er heißt - Tusch! - Peter Neururer. Drei Jahre Arbeitslosigkeit haben den einzigen Trainer im Profigeschäft mit Oberlippenbart scheinbar davon überzeugt, dass ein Job in der 2. Liga besser als keiner in der 1. Liga ist. Zwar gilt der MSV Duisburg seit Jahren als schwer trainierbar, doch das schockt Peter Neururer wohl nicht: "Ich hab keine Probleme mit Spielern. Ich bin selbst ein Problemfall."

Sonntag, 16. November 2008

Ohne Wenn und Aber

Seit zwei Tagen ist die deutsche Seite der Freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia - zumindest unter der Domain www.wikipedia.de - nicht mehr erreichbar. Wegen einer durch den Politiker Lutz Heilmann (MdB, Die Linke) erwirkten Einstweiligen Verfügung wurde die Weiterleitung auf die Hauptadresse http://de.wikipedia.org unterbunden. Verhindert werden sollten dabei unter anderem diese Aussagen:
"Lutz Eberhard Heilmann (* 7. September 1966 in Zittau) ist ein deutscher Politiker (Die Linke). Heilmann ist der erste ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR, der in den Bundestag eingezogen ist."
Zwei Dinge an dieser Sache stimmen nachdenklich: Erstens müsste es doch Beweise dafür geben, dass jemand hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi war. Falls nicht, ist es lediglich eine Behauptung. Da diese Meldung von Spiegel Online stammt, darf man davon ausgehen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit hieb- und stichfeste Beweise gibt. Jeder Journalist, der auf diesem Portal veröffentlichen darf (und damit sein Geld verdient), legt in der Regel größten Wert auf Recherche und gesicherte Informationen.


Zweitens ist es erstaunlich, dass das Landgericht Lübeck Wikipedia.de blockieren lässt, aber die Quelle, also Spiegel Online die eigentliche Meldung weiterhin verbreiten darf. Und Wikipedia.org diese Meldung natürlich auch weiterhin auf dem Server abrufbereit hält.

Für mich ist selbstverständlich auch Wikipedia durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt. Das Recht auf Freie Meinungsäußerung garantiert aber nicht nur die Pressefreiheit, sondern auch das Recht, diese Meinungsäußerung auch frei zu publizieren. Wenn sich ein gewählter Volksvertreter dagegen verwahrt, hat dies ein "Geschmäckle". Ohne Wenn und Aber.

Advent, Advent

Gestern auch unterwegs gewesen? Schön bei Nieselregen über rutschige Laubhaufen geschlindert? Oder direkt in die Fußgängerzone gestolpert und sich dann einfach mal gehen lassen? Mal gucken, wohin der Strom der Einkaufstüten dich treibt? Also gefühlt war gestern der 1. Advent (ich weiß, ich weiß, der ist recht selten samstags und in diesem Jahr sowieso erst am 30.November). Rappelvolle Parkhäuser, überfüllte Fachgeschäfte und klingelnde Kassen. Und quengelnde Kinder und winselnde Hunde und gelangweilte Männer und klingelnde Handies. Das volle Programm. Ja, ist denn heut schon Weihnachtsmarkt?

Samstag, 15. November 2008

Freitag, 14. November 2008

Die schönste Hauptsache der Welt

Wo wir gerade so schön beim Thema sind: Alles, abba wirklich alles über die wichtigste Nebensache der Welt, also alles über Fußball gips im Geist von Malente, dem Fußball- Fachgeschäft (jaha!) in Bochum, wo sowieso und ohnehin die scheinbar wahnsinnigsten aller Fans sitzen (vgl. auch Scudetto.de und Frank Goosen).

Donnerstag, 13. November 2008

Philosophen in kurzen Hosen XIII


„Ich habe nie eine Torchance überhastet vergeben. Lieber habe ich sie vertändelt.“
(Willi Lippens)

Endlich eins für uns

Stumpf ist trumpf: Das Handy, das nix ist - außer ein Telefon. Okay, so eins hatte ich vor sechs, sieben Jahren auch - das war im Übrigen ein unkaputtbares Siemens ME 45 (Outdoor, Safari-Grey), dem ich heute noch hinterher trauere. Meine Cheffin hat noch so eins - und das funktioniert natürlich auch immer noch einwandfrei - beneidenswert!

Heutzutage ist in den Mobiltelefonen zumeist Mikrowelle, Videokamera, Dampfbügeleisen, Diktaphon und Langhaarschneider mit drin, aber die Dinger sind manchmal so gut wie unbedienbar geworden. Dieses große Problem der Menschheit hat sich nun zum x-ten Mal ein Handy-Bauer vorgenommen und ein Gerät gebaut, das große Tasten, lautes Klingeln, sehr wenig Funktionen und einen dafür extra hohen Preis (130 Euro!) in sich vereint. Und das soll funktionieren?

Mittwoch, 12. November 2008

Aus gegebenem Anlass


Der Fiat 600 war übrigens ein klein wenig größer als der Fiat 500. Der Werbe-Slogan "Der geräumige kleine 4-Personen-Wagen" spricht hier übrigens Bände. Mein Onkel Jupp hatte mal so einen (siehe unten) - und ging mit ihm und seiner kleinen Familie auch auf große Reise. Daran kann ich mich abba nur noch gestützt (Fotoalben) erinnern. Ich habe als 5-Jähriger Knirps dann wirklich erst seinen weißen Opel Kadett wahrgenommen, der damals als richtig großes Auto durchging.

Das isser (1963 am Gardasee)

Die Wahrheit

...hat drei Grundsätze:
  • Warum sachlich, wenn es persönlich geht.
  • Warum recherchieren, wenn man schreiben kann.
  • Warum beweisen, wenn man behaupten kann.
Das kann ich alles genau so unterschreiben.
Alles weitere über "Die Wahrheit" der taz gips
auf einen Klick hier.


Dienstag, 11. November 2008

Rabimmel, rabammel, rabumm!


Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir.
Ein Licht geht auf, wir gehen nach Haus.
Und weiter weiß ich nicht mehr.
(It Was 40 Years Ago Today)

Poldi kann gehen, Olli nicht

Jetzt also doch: Lukas Podolski darf in der Winterpause gehen, wenn Prinz Poldi den Bayern einen Verein präsentiert, der die Ablösesumme - gefühlte 10 Millionen - aufbringen kann. Also wohl nicht der 1.FC Köln. Zur Abwechslung mal auf einen Spieler verzichten muss auch Borussia Mönchengladbach. Oliver Neuville hat sich beim Spitzenspiel der Regionalliga West im Heimspiel gegen Preußen Münster einen Muskeleinriss zugezogen und fällt diverse Wochen aus. Eine Schwächung? Geht so, der Ex-Nationalspieler war zuletzt nur noch Ersatzkapitän auf der gleichnamigen Bank. Trotzdem: Mit so wenig Stürmern kommt ein Verein eigentlich nicht über die Saison - außer als souveräner Absteiger.

Sonntag, 9. November 2008

Überraschung zur Wolfsstunde

Manchmal ist es eben doch keine Zeitverschwendung, im Fernsehen einen Klassiker einzuschalten, den man schon lange nicht mehr gesehen hat. Eigentlich keine Lust mehr auf flaue Witzchen und vorhersehbare Konversation gehabt und dann doch einfach mal wieder reingeguckt. Nein, ich meine nicht "Wetten, daß...". So schlimm ist es mit meiner Langeweile am Wochenende dann doch noch nicht.

Aber hätten Sie gewusst, dass der Münster-Tatort ein Krimi ist? Ich auch nicht. Von der Apotheken-Umschau (sic!) schon als "erstaunlich ernsthaft" angekündigt, wartete die Klamauk-Combo um Hauptkommissar Thiel und Rechtsmediziner Boerne
in ihrem 14. Fall mit einer durchdachten Story (Buch und Regie: Kilian Riedhoff), diffizilen Charakteren (glaubwürdig: Katharina Lorenz), einem fiesen Serientäter (diabolisch: Arnd Klawitter) und Hochspannung bis zum Schluss auf.


Eine richtige Story, ein richtiger Kriminalfilm und richtig viele Pluspunkte. Nur, dass das "Einkaufszentrum" nicht Arkaden heißen durfte (das ist so, als wenn man den Kölner Dom als große Kapelle tituliert) und dass die Staatsanwältin (nach wie vor tolle Stimme: Mechthild Großmann) Thiel nach Abschluss des Falls nicht lobt, sondern weiter disst, störte etwas.

Boerne war mal nicht ganz so penetrant wie üblich und hatte zumindest einen richtig guten Spruch parat, als er Alberich anbot, gerne auf Sie zurückzukommen, wenn er vorhabe, eine Kleinfamilie zu gründen. Schöne Überraschung zur Wolfsstunde im Ersten. Davon bitte mehr.

Große Philosophen in kurzen Hosen XII

"Ich ziele nie. Wenn ich nicht weiß, wohin der Ball geht, woher soll es dann der Torwart wissen?"
(Wayne Rooney)

Ganz schön schön draußen

Wer hätte das gedacht?

Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen. So schön, so schön!


Samstag, 8. November 2008

Auf der Alm da gips kein Punkt

Das Schöne an solchen Bundesliga-Samstagen ist ja, dass man ersma bis 15.30 Uhr Angst hat, um dann bis 17.15 Uhr zu hoffen und dann gegen 17.25 Uhr in Ruhe am Boden zerstört sein zu können. Ab 18.30 Uhr vertieft man dann das Gehörte und Gelesene ein erstes Mal und kann dann alles ein wenig sacken lassen. Gegen 22 Uhr geht es nomma in die Aufbereitung und kurz vorm Schlafengehen weiß man es dann ganz genau: Wer gegen direkte Mitbewerber um die Abstiegsplätze nicht punktet, der semmelt früher oder später ab. Da ist es fast egal, ob man zuhause oder auswärts spielt. Bei meiner Borussia sowieso: Wer zuhause gegen Zwietracht Frankfurt vergeigt, der braucht auch in Bielefeld keine allzu großen Hoffnungen zu hegen. Auch wenn mit Michael Frontzeck ein Gladbacher auf der Arminia-Trainerbank sitzt. Wird langsam Zeit, sich ein vernünftiges Hobby zu suchen. Numismatik oder Wandern oder so.

Freitag, 7. November 2008

Letzte Maildung

...und noch ganz schnell, bevor in den Büros und Amtsstuben gleich der Griffel fällt: Germanisten von der Uni Bochum wollen die deutsche Sprache entbürokratisieren. Da drücken wir alle mal die Daumen. Und hoffen, dass auch der leider bis in die elektronischen Medien verbreitete grauenhafte (und natürlich definitiv falsche) Pseudo-Genitiv "diesen Jahres" dann endlich mit Stumpf und Stiel ausgerupft wird.

Die Jugend von heute ist...

"Die Jugend von heute liebt den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer."
Na, auch immer mal zustimmend genickt und leise "Genau!" gemurmelt? Dann sind wir ja gemeinsam auf der sicheren Seite. Da wähnen sich nämlich die Älteren, wenn es um die Jugend geht, ohnehin immer. Seit Jahrhunderten, vielleicht sogar Jahrtausenden. Die Jugend wird immer dümmer, die Alten wissen es natürlich besser und ziehen sich unrespektiert und allein gelassen auf das gleichnamige Teil zurück.

Seit Anbeginn der Zeit war das so und muss wahrscheinlich auch so sein. Das eingangs erwähnte Zitat stammt nicht von Herrn Bueb und auch nicht aus der Bundesrepublik der 50er Jahre - was ideologisch gesehen eh das Gleiche wäre - sondern von einem gewissen Herrn Sokrates.

Mittwoch, 5. November 2008

Welcome, Mr. President!

Yes, he can! Barack Obama ist der 44. Präsident der USA. Durch einen Erdrutschssieg im nordamerikanischen Südwesten sicherte sich der 47-Jährige deutlicher und schneller als erwartet den Sieg gegen John McCain. Die wichtigsten Infos gibt es überall im Netz, aber vor allem auch hier mit einem Klick. Schade nur, dass der 43. Präsident jetzt noch über zwei Monate im Amt bleiben darf...

Dienstag, 4. November 2008

Frisch verliebt

...oder ein Cinquecento doch lieber in iPod-Weiß?

...abba den hier unten würde ich auch sofort nehmen, auch wenn er dasselbe Baujahr wie ich hat.


...ist halt eine Limousine für die ganze Familie:

Was liest Du?

Was habe ich eigentlich in den letzten Wochen so gelesen?

  • Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen) von John Green. (***einhalb)*
Dabei stach ganz besonders heraus:


"Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer. (*****) Ohne Ich-Erzähler, sondern ausschließlich in E-Mail-Dialogen erzählt Glattauer eine der schönsten Liebesgeschichten seit es Schokolade gibt.

Auf dem Schreibtisch liegt auch noch Richard David Prechts "Wer bin ich und wenn ja, wieviele?" sowie die 880-seitige Sonderausgabe von Stefan Austs "Der Baader-Meinhof- Komplex". Das wollte ich mir 20 Jahre nach der ersten Lesung doch noch einmal in Ruhe (!?) zu Gemüte führen. Ich mailde mich, wenn's geklappt hat...

* Höchstwertung sind 5 Sterne = Pflichtlektüre

Montag, 3. November 2008

Die Wahrheit über Moleskine

Menschen mögen Märchen. "Geschichten müssen nicht immer wahr sein, wir können sie aber trotzdem schön und interessant finden", sagt der Marken-Experte Christopher Wünsche. Genau so funktioniert das Marketing-Märchen um das vorgeblich legendäre Notizbuch Moleskine, wie unter Sueddeutsche.de zu lesen ist.

Fußball ist gar nicht mehr wichtig

Wozu hat man eigentlich ein Hobby? Zerstreuung, Begeisterung, Abwechslung und Freude soll das bringen? Interessant. Klappt nicht immer. Manchmal schon, sagen wir mal, wenn man als Borussia aus Mönchengladbach in der 2. Liga spielt und eigentlich ständig gewinnt und mehr oder weniger souverän Meister wird - vor Köln (!) und Hoffenheim (!!) im Übrigen. In der 1. Liga ist wieder alles wie schon in der Abstiegssaison - selbst gegen Graupenmannschaften wird zuhause vergeigt und der gebeutelte Fan fragt sich mal wieder, warum er sich das jede Woche eigentlich noch antut. Aber es ist so, wie Nick Hornby sagt: Man sucht sich seinen Verein nicht aus, es ist umgekehrt. Und aus der Nummer kommt man nicht so ohne Weiteres wieder raus. Genau genommen gar nicht. Dumm nur, dass es keine Zwischen-Liga gibt, sagen wir mal die 1,5. Liga. An dieser Stelle auch ein herzliches Hallo nach Bielefeld, Bochum und Nürnberg. Hier wären WIR genau richtig, könnten auch mal oben mitspielen und die Liga vielleicht sogar mal für sechs Wochen dominieren, hier wären (fast) alle gleich. Da dürfen Freiburg, 1860 München und andere abgetakelte Ex-Bundesligisten, von mir aus zur Not sogar die Roten Teufel relativ gefahrlos aufsteigen und man muss nicht sofort wieder ein ganzes Jahr lang zittern und zähneknirschen, weil es sowieso postwendend abwärts geht.

Sonntag, 2. November 2008

Entwarnung


Coming soon: Die Wahrheit 2008 - The Goosefeather-Decks (Double Feature).

Bundesliga live und in voller Länge


Ganz feine Sache, das: Im Internet-Radio 90elf.de werden alle Spiele in voller Länge live übertragen. Und die Radio-Legende Günter Koch ist da im Übrigen auch am Ball. Also, wer sich nicht mit zwei Drei-Minuten-Einblendungen zufrieden geben möchte, der wirft einfach das Web-Radio an. Es lohnt sich.