Ich komme also vorne an und will meine 190 Cent berappen, da liegt da schon was. Eine Packung Afri. Das sind diese kurzen, dicken Zigaretten, die man angeblich schon im Berlin der 20er Jahre so gerne rauchte (wahrscheinlich ein schön erfundenes Marketing-Märchen - abba die Welt will nun mal betrogen werden, also soll sie betrogen werden*).

Ich hatte mal

Naja, wir geraten also widder in ein kleines Geplänkel um Rauchen und Nichtrauchen (Alis Tür ziert ein Aufkleber mit einem grünen Dreieck: "Raucher-Schutzzone") und er sagt: "Mensch, schon fast ein halbes Jahr. Da biste ja aus dem Gröbsten raus." Naja, ich für meinen Teil glaube ja nicht daran, dass man in Sachen Nikotin jemals aus dem Gröbsten raus sein kann. Ich meine, ist mir schon klar, Aufhören ist ja ganz einfach, habe ich auch schon zehn, zwölf Mal geschafft. Den Kalauer bringt Ali dann auch noch, mit der kleinen Variante, dass es sein Freund schon sechzig Mal geschafft hbe. Nun gut.
Ich erinnere mich abba just in diesem Moment auch daran, dass mir auch Ali irgendwann mal erzählt hatte, er habe auch schon mal aufgehört. Ich frage also nomma flugs nach und er sagt, "Ja, schon. Mal für sechs Monate." Und ich, haha, sage, "Mensch, Ali, da warst du doch schon aus dem Gröbsten raus. Warum hast du denn widder angefangen?" Ich fand das nämlich immer super anstrengend, mir das Rauchen widder anzugewöhnen. Klappte nicht spontan, sondern dauerte bestimmt ne halbe Packung. Ich also zu Ali: "Ging dir das denn nicht so? Für mich war das Anfangen immer widder harte Arbeit." Er überlegt kurz, abba wirklich nur ganz kurz: "Nee, überhaupt nicht. Ein Zug und die Welt war widder in Ordnung."
* "Mundus vult decipi. Ergo decipiatur!" ("Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.")
Dieses erweiterte lateinische Zitat wird von Thuanus (1556) auf den päpstlichen Legaten Caraffa, auch: Gian Pietro Carafa, zurückgeführt; er war 1555-59 Papst Paul IV.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen