Schon lustig, mit welchen Problemen die Verantwortlichen an der Weser gerade zu kämpfen haben. Da haben sie ein Juwel im Mittelfeld, nach dem sich einige der besten Vereine Europas verzehren - und wissen nicht, wohin mit ihm. Das Juwel heißt Mesut Özil, soll liebend gerne längerfristig in Bremen bleiben oder aber - genauso liebend gerne - meistbietend verkauft werden. Beides hat einen Haken, quasi einen doppelten: Das liegt einerseits an Mesut Özil und andererseits an seinem Vertrag. Der an der Weser bis 2011 läuft.
Danach ist Özil ablösefrei, was ein üppiges Handgeld garantiert. Bei einem Wechsel genauso wie übrigens bei einem neuen Kontrakt beim alten Verein.
Eine Vertragsverlängerung hat man nicht erreichen können, weil der Anschlussvertrag von den Bremer Kaufleuten "nicht mit Zahlen zu füllen" gewesen sei, wie Werder-Manager Klaus Allofs unlängst meinte. Jetzt versucht Werder, Özil noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August feilzubieten, um im nächsten Jahr nicht gänzlich leer auszugehen. Doch die anderen Vereine wissen ja auch, dass Özil heute deutlich unter 20 Millionen wohl nicht zu haben sein wird. Allein an Ablöse. Dafür könnte man ihm aber im nächsten Jahr schon einen Drei- bis Vierjahresvertrag geben. Und als Zückerchen ein kleines Handgeld obendrauf. Siebenstellig, versteht sich.
ManU, Barca, Real und Chelsea wären also dumm, wenn sie jetzt schon zuschlügen. Özil ebenfalls, wenn er sich jetzt schon verkaufen ließe. Der eigentlich Dumme aber ist - so oder so - mal wieder der Verein, dem quasi die Hände gebunden sind. Werder muss darauf warten, welcher Spitzenverein zuerst nervös wird, wer zuerst zuckt, um sich Özil vorzeitig zu sichern - Werder spielt quasi Mesut-Mikado. Doch Bremen muss zusehen, überhaupt noch eine Ablöse zu erzielen. Die dann zwar womöglich unter dem Marktwert von Özil liegen dürfte, aber wie war das nochmal mit dem Spatz in der Hand? Der VfB Stuttgart hat es gerade mit Sami Khedira vorgemacht. Besser heute verkaufen als morgen gänzlich leer auszugehen. Und sich vielleicht noch einen passenden Ersatz holen können. An der Weser munkelt man von Diego, der in Turin nicht glücklich geworden ist, nur reich. Könnte was dran sein. Werder ist schließlich eine gute Adresse für Heimkehrer: Frings, Borowski, Pizarro. Also wieder mal zurück in die Zukunft, Werder?
(Panini-Bild Mesut Özil gefunden auf und verlinkt mit: hood.de/)
1 Kommentar:
In der Süddeutschen heißt es heute: 14 Millionen Ablöse und ein Fünfjahresvertrag mit fünf Millionen Euro jährlich dotiert - so lautete das Angebot von Real Madrid für Özil. Die Zeit läuft: Falls Özil am Mittwoch gegen Genua für Werder international spielt, wird der Marktwert gen Null tendieren. Alles weitere hier: http://www.sueddeutsche.de/sport/transferpoker-um-oezil-der-preis-ist-heiss-1.988840
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