Dienstag, 28. September 2010

Völlig neue Liga

Wundert sich eigentlich noch jemand da draußen? Nein? Gut. Wird ja langsam zur Gewohnheit, dass diverse Spiele in der Fußball-Bundesliga nicht direkt so ausgehen, wie man das - von der berühmten Papierform her - erwarten durfte. So natürlich auch am 6. Spieltag. Mainz 05 gewinnt zum sechsten Mal in Folge? Normal! Ach so, 2:1 bei den Bayern in München? Ja sicher, so ist er, der ungeschlagene Spitzenreiter: souverän, abgezockt, begeisternd. Halt Mainz 05. Hm. Wir haben eine ganz neue Liga.

Hannover, von nicht gerade wenigen Fußballexperten als Absteiger Nr. 1 gehandelt (und Mirko Slomka als erster Trainer, der seinen Hut nehmen muss), gewinnt auch in Kaiserslautern und belegt derzeit einen sensationellen dritten Rang hinter Mainz und Dortmund.

Apropos: Der BVB begeistert Fans und Kritiker mit seiner Blagen-Bande und fährt einen Sieg nach dem anderen ein. Fünfmal hintereinander hat Dortmund jetzt gewonnen, auch auf St.Pauli sah das Ganze sehr souverän aus. Da wächst etwas im Ruhrpott-Garten von Trainer Jürgen Klopp.

Wieder in der Spur ist Bayer Leverkusen. Die Werkself triumphierte auch in Stuttgart beim 4:1-Erfolg und hat sich wieder in die Spitzengruppe geschoben. Für den VfB, der zum fünften Mal im sechsten Spiel verlor, sieht es düster aus: Letzter Tabellenplatz, völlig verpatzter Saisonstart. Vielleicht kann die Rote Laterne ja etwas Licht spenden.

Aufwärts geht es auch für Schalke. Gegen Gladbach wurde zumindest nicht verloren. Zur Halbzeit führte die Borussia in der Veltins-Arena allerdings noch mit 2:0, sah wie der sichere Sieger aus. Zwei Gegentore und ein Platzverweis später waren die Fohlen dann aber froh, wenigstens einen Punkt mit in den Stall nehmen zu dürfen. Wäre das Spiel fünf Minuten kürzer gewesen, hätte man gewonnen, wäre es fünf Minuten länger gewesen, hätte man verloren. Ailton würde sagen: Sos Fusball.

Im Aufwind befindet sich der VfL Wolfsburg, der jetzt dreimal in Folge gewann und die drei Auftaktniederlagen so langsam vergessen machen lässt. Punktgleich mit dem SC Freiburg, der gestern mit 2:1 niedergehalten wurde, stehen die Wölfe im vorderen Mittelfeld.

Aus dem hat sich der HSV nach der 2:3-Schlappe im Nordderby erst mal verabschiedet. In Bremen hatte sich der Bundesliga-Dino nach dem 0:2-Rückstand schon zurück ins Spiel gekämpft, als Bremen doch noch mal nachsetzte und den - für Werder eminent wichtigen - Dreier sicherte. Werder hat nun Anschluß ans untere Mittelfeld gefunden.

Was vergessen? Ach ja: Köln ließ gegen Hoffenheim zwei Punkte liegen, Hoffenheim in Köln auch. Frankfurt gewann gegen Nürnberg 2:0 und hat damit den ersten Schritt aus dem Tabellenkeller getan.

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