Vor dem 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga sind wir immer noch verblüfft von der Erkenntnis, die uns Bèla Rèthy am Mittwoch am Rande eines einseitigen Fußballspiels zuteil werden ließ: "Die Tschechen bestehen übrigens nur aus Tschechen und Slowaken." Aha. Nichts ist also, wie es scheint. Auch nicht in der stärksten Liga der Welt (doch, Mesut, wir sprechen von Deutschland).
Wenn der VfB Stuttgart am Freitagabend um 20Uhr30 gegen den 1.FC Nürnberg antritt, ist es vor allem ein Spiel gegen die Frisur. Zwar ist Bruno Labbadia schon seit ein paar Wochen weg, aber der neue Club-Trainer Verbeek bringt nun flirrendes 70er-Jahre-Flair nach Stuttgart. Der Niederländer wirkt wie eine Mischung aus Arie Haan und Cesar Luis Menotti. Zumindest auf dem Kopf. Arie Haan trainierte mal den VfB. Menotti nicht. Der VfB hat schon dreimal gewonnen, der Club neunmal nicht. VfB - FCN 2:1
Das Gute an Bundesligaspielen ist ja unter anderem, dass die Mannschaften nicht immer in seltsamen Farben spielen. Was da passieren kann! Auf einmal passt das Stadion gar nicht mehr zur Mannschaft. Was auswärts ja normal ist, aber zuhause? Wie am Mittwoch: Alles königsblau auf Schalke, sogar die Gästefans. Und auch die Gästemannschaft, was nicht verwundert, denn sie werden nicht umsonst die Blues genannt. Schalke spielte in grün. Weil es das Champagnerligatrikot ist. Und der Verein so noch ein paar Leibchen mehr verkaufen kann. Wie gut, dass es in Gelsenkirchen nicht auch noch ein Trikot zur Cranger Kirmes gibt. Aber man muss ja nicht zu jedem Volksfest Sondertrikots auflegen. Im Derby gegen den BVB wird Schalke voraussichtlich wieder in Blau-Weiß auflaufen. Und Dortmund in Schwarz-Gelb. Wir sind dankbar, wenn wenigstens ein paar Dinge im Fußball manchmal noch genauso sind wie früher. S04 - BVB 1:2
Wenn die Bayern momentan ins Spiel kommen, dann heißt es immer, dass es für den Gegner total frustrierend ist. Erschöpfend. Ein Schlauch. Stimmt ganz oft. Und ist unfair: Man kommt ja schlecht ins Spiel, so ohne Ball. Ist manchmal aber auch für den Zuschauer ermüdend. 800 Kurzpässe, drei lange, 30 Torchancen, ein bis sieben Tore. Manchmal so spannend, wie einem Huhn beim Brüten zuzuschauen. Kann schon mal dauern. Im Heimspiel gegen Hertha auch. FCB - Hertha 2:0
Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist froh, dass ein befreundeter Konzern nicht nur das Geld für ein kleines, modernes Stadion, sondern auch noch 100 Euro für zwei ordentliche Netze hatte. Da hat der Gegner, in diesem Fall der FC Augsburg, also nur die Möglichkeit, von vorn ins Tor zu treffen. Das macht es theoretisch schon mal einfacher. Bayer 04 - FCA 3:1
Die TSG 1899 Hoffenheim ist froh, dass das Spiel am Samstag um 15Uhr30 in Hannover stattfindet. Genügend Gelegenheit, zuhause Löcher zu stopfen. Und die Gewähr, dass der Gegner unter anderem deshalb so heimstark ist, weil er zur rechten Zeit 100 Euro für zwei ordentliche Netze investierte. Hannover ist ja in Heimspielen auch gar nicht darauf angewiesen, aus ungewöhnlichen Positionen ins Netz zu treffen. Denn zuhause wissen die Roten, wo das Tor steht. Drei Euro ins Phrasenschwein. 96 - 1899 3:3
In Mainz blickt Trainer Thomas Tuchel recht gern auf den August zurück. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen lief alles wie nach Matchplan. Nach den dann folgenden sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen ist nun aber ein ganz besonderer Matchplan gefragt. Denn der Aufsteiger Eintracht Braunschweig gewann sein bislang einziges Spiel auswärts. FSV - Eintracht B 1:0
Man kann Klaus Allofs viel vorwerfen, aber nicht, dass er die Farben gewechselt hätte. Er sitzt weiter in Grün-Weiß auf der Bank. Auch am Samstagabend um 18Uhr30. Der VfL Wolfsburg spielt gegen Werder Bremen. Und so langsam könnte das ein normales Spiel sein. Wenn die Journalisten nicht weiterhin darauf rumreiten würden, dass es in Spielen gegen Werder bestimmt immer noch schwierig für Allofs sei, die richtige Bank zu finden. Aber es ist bestimmt einfacher seit Thomas Schaaf gar nicht mehr auf Bremer Bänken sitzt. Außer im Park. VfL - Werder 3:1
Der SC Freiburg hat am Sonntag um 15Uhr30 die Gelegenheit, im zehnten Saisonspiel den ersten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Ist gar nicht schlecht, fünf von neun Spielen nicht verloren zu haben, reicht aber unterm Strich eben nur für einen Platz unterm Strich. Platz 17 ist auf Dauer aber, nun ja, eher unbefriedigend. Vor allem nach dem 34. Spieltag. Der HSV hat zwar schon zweimal gewonnen, aber auch schon vier der neun Spiele verloren - und damit genauso so oft wie der SC Freiburg. Ein Unentschieden würde also keinem helfen. SCF - HSV 1:1
Lucien Favre träumt am Sonntag um 17Uhr30 von Philipp Lahm. Drei von vier möglichen Innenverteidigern fallen aus. Und Lahm könnte natürlich alle spielend ersetzen. Zur Not liefe er eben als Viererkette auf. Jetzt hat Borussia Mönchengladbach aber keinen Philipp Lahm. Was im Spiel gegen Eintracht Frankfurt durchaus zum Problem werden könnte. Denn so erfolgreich wie die Borussia offensiv mit genauso vielen Toren wie die Bayern (19) auch sein mag, defensiv ließen die Fohlen auch schon 14 Gegentore zu. Und wenn schon die eingespielte Viererkette wackelt, was macht dann wohl die nicht eingespielte? Borussia - Eintracht F 2:2
Mehr Platz braucht kein Mensch. (Foto (c): Thomas Ottensmann) |
Wenn der VfB Stuttgart am Freitagabend um 20Uhr30 gegen den 1.FC Nürnberg antritt, ist es vor allem ein Spiel gegen die Frisur. Zwar ist Bruno Labbadia schon seit ein paar Wochen weg, aber der neue Club-Trainer Verbeek bringt nun flirrendes 70er-Jahre-Flair nach Stuttgart. Der Niederländer wirkt wie eine Mischung aus Arie Haan und Cesar Luis Menotti. Zumindest auf dem Kopf. Arie Haan trainierte mal den VfB. Menotti nicht. Der VfB hat schon dreimal gewonnen, der Club neunmal nicht. VfB - FCN 2:1
Das Gute an Bundesligaspielen ist ja unter anderem, dass die Mannschaften nicht immer in seltsamen Farben spielen. Was da passieren kann! Auf einmal passt das Stadion gar nicht mehr zur Mannschaft. Was auswärts ja normal ist, aber zuhause? Wie am Mittwoch: Alles königsblau auf Schalke, sogar die Gästefans. Und auch die Gästemannschaft, was nicht verwundert, denn sie werden nicht umsonst die Blues genannt. Schalke spielte in grün. Weil es das Champagnerligatrikot ist. Und der Verein so noch ein paar Leibchen mehr verkaufen kann. Wie gut, dass es in Gelsenkirchen nicht auch noch ein Trikot zur Cranger Kirmes gibt. Aber man muss ja nicht zu jedem Volksfest Sondertrikots auflegen. Im Derby gegen den BVB wird Schalke voraussichtlich wieder in Blau-Weiß auflaufen. Und Dortmund in Schwarz-Gelb. Wir sind dankbar, wenn wenigstens ein paar Dinge im Fußball manchmal noch genauso sind wie früher. S04 - BVB 1:2
Wenn die Bayern momentan ins Spiel kommen, dann heißt es immer, dass es für den Gegner total frustrierend ist. Erschöpfend. Ein Schlauch. Stimmt ganz oft. Und ist unfair: Man kommt ja schlecht ins Spiel, so ohne Ball. Ist manchmal aber auch für den Zuschauer ermüdend. 800 Kurzpässe, drei lange, 30 Torchancen, ein bis sieben Tore. Manchmal so spannend, wie einem Huhn beim Brüten zuzuschauen. Kann schon mal dauern. Im Heimspiel gegen Hertha auch. FCB - Hertha 2:0
Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist froh, dass ein befreundeter Konzern nicht nur das Geld für ein kleines, modernes Stadion, sondern auch noch 100 Euro für zwei ordentliche Netze hatte. Da hat der Gegner, in diesem Fall der FC Augsburg, also nur die Möglichkeit, von vorn ins Tor zu treffen. Das macht es theoretisch schon mal einfacher. Bayer 04 - FCA 3:1
Die TSG 1899 Hoffenheim ist froh, dass das Spiel am Samstag um 15Uhr30 in Hannover stattfindet. Genügend Gelegenheit, zuhause Löcher zu stopfen. Und die Gewähr, dass der Gegner unter anderem deshalb so heimstark ist, weil er zur rechten Zeit 100 Euro für zwei ordentliche Netze investierte. Hannover ist ja in Heimspielen auch gar nicht darauf angewiesen, aus ungewöhnlichen Positionen ins Netz zu treffen. Denn zuhause wissen die Roten, wo das Tor steht. Drei Euro ins Phrasenschwein. 96 - 1899 3:3
In Mainz blickt Trainer Thomas Tuchel recht gern auf den August zurück. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen lief alles wie nach Matchplan. Nach den dann folgenden sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen ist nun aber ein ganz besonderer Matchplan gefragt. Denn der Aufsteiger Eintracht Braunschweig gewann sein bislang einziges Spiel auswärts. FSV - Eintracht B 1:0
Man kann Klaus Allofs viel vorwerfen, aber nicht, dass er die Farben gewechselt hätte. Er sitzt weiter in Grün-Weiß auf der Bank. Auch am Samstagabend um 18Uhr30. Der VfL Wolfsburg spielt gegen Werder Bremen. Und so langsam könnte das ein normales Spiel sein. Wenn die Journalisten nicht weiterhin darauf rumreiten würden, dass es in Spielen gegen Werder bestimmt immer noch schwierig für Allofs sei, die richtige Bank zu finden. Aber es ist bestimmt einfacher seit Thomas Schaaf gar nicht mehr auf Bremer Bänken sitzt. Außer im Park. VfL - Werder 3:1
Der SC Freiburg hat am Sonntag um 15Uhr30 die Gelegenheit, im zehnten Saisonspiel den ersten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Ist gar nicht schlecht, fünf von neun Spielen nicht verloren zu haben, reicht aber unterm Strich eben nur für einen Platz unterm Strich. Platz 17 ist auf Dauer aber, nun ja, eher unbefriedigend. Vor allem nach dem 34. Spieltag. Der HSV hat zwar schon zweimal gewonnen, aber auch schon vier der neun Spiele verloren - und damit genauso so oft wie der SC Freiburg. Ein Unentschieden würde also keinem helfen. SCF - HSV 1:1
Lucien Favre träumt am Sonntag um 17Uhr30 von Philipp Lahm. Drei von vier möglichen Innenverteidigern fallen aus. Und Lahm könnte natürlich alle spielend ersetzen. Zur Not liefe er eben als Viererkette auf. Jetzt hat Borussia Mönchengladbach aber keinen Philipp Lahm. Was im Spiel gegen Eintracht Frankfurt durchaus zum Problem werden könnte. Denn so erfolgreich wie die Borussia offensiv mit genauso vielen Toren wie die Bayern (19) auch sein mag, defensiv ließen die Fohlen auch schon 14 Gegentore zu. Und wenn schon die eingespielte Viererkette wackelt, was macht dann wohl die nicht eingespielte? Borussia - Eintracht F 2:2
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