Donnerstag, 16. Dezember 2010

Das Borussia-Prinzip

Der 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt passenderweise am 17. Dezember mit der deutlichen 0:3-Heimniederlage des Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach gegen den Hamburger SV. Lustigerweise sagt der erst im Februar 2011 zurücktretende Sportdirektor Max Eberl hernach: "Wir sind in einer schwierigen Situation. Aber wir laufen nicht weg und ziehen das hier zusammen durch." Trainer Michael Frontzeck, der erst im Februar 2011 das Handtuch werfen wird, weil er "die Mannschaft irgendwie nicht mehr erreichen" kann, gibt sich kämpferisch: "Unter dem Baum kann sich jetzt jeder mal an die eigene Nase fassen. Und dann ist es auch gut gewesen. Wir sind froh, wenn das Seuchenjahr 2010 zu Ende ist." 

Gut zu wissen, dass lediglich das Jahr kaputt ist. Und nicht die Mannschaft. Wie praktisch, dass am 1.1. ein niegelnagelneues Jahr geliefert wird. 2011 wird dann automatisch das Jahr der Borussia werden. Mit dem neuen Trainer Peter Neururer und dem neuen Sportdirektor Martin Dahlin holt die Borussia zunächst acht neue Spieler (Alles Schweden! Alle unbekannt, aber teuer!) und dann aus den letzten 15 Spielen sensationelle 29 Punkte und schafft als Tabellenfünfzehnter locker den Klassenerhalt vor den Absteigern  VfB Stuttgart, 1. FC Köln und dem VfL Wolfsburg, der sich als Meister von 2009 in die Relegation quälen muss.

Wo war ich eigentlich stehen geblieben? Ach ja, bei Borussia: Am letzten Spieltag der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga können sich auch die Versager von Sevilla endlich wieder rehabilitieren: Der BVB scheiterte als einzige deutsche Mannschaft schon in der Vorrunde des Cups der Verlierer und kann sich nun - beginnend mit der 0:1-Auswärtsniederlage in Frankfurt - endgültig ganz auf die Punktspiele in der Liga konzentrieren. Und darauf, einen Platz zu erreichen, der wieder für die europäischen Wettbewerbe qualifiziert. 

Warum hier nichts von Meisterschaftsspielen und der Champions League steht? Weil das in Dortmund ja tunlichst vermieden und ins Reich der Absurdität verwiesen wird. Wie der BVB es aber noch schaffen will, nur als Vierter durchs Ziel zu gehen, bleibt das Geheimnis der Männer von der B1, die jetzt wenigstens die Herbstmeisterschaft der Herzen feiern können. Glückwunsch.

Sonst noch? Schalke schlägt Köln 3:0, Werder Bremen gewinnt gegen Kaiserslautern mit 2:1, Wolfsburg verliert im eigenen Stadion 1:4 gegen 1899 Hoffenheim, Nürnberg und Hannover trennen sich trost- und torlos, St. Pauli holt gegen Mainz 05 beim 2:2 einen Punkt und am Sonntag schlägt dann noch Bayer Vizekusen den SC Freiburg mit 2:0 und zum Abschluss des Spieltages gewinnt der amtierende deutsche Rekordmeister mit 2:1 in Stuttgart.

Frohes Fest.

2 Kommentare:

mani59 hat gesagt…

Moin!

Und dann waren es 19 Mannschaften in der 1. Liga! Da habe ich wohl was verpasst.

Zitat: "...und schafft als Tabellensechzehnter locker den Klassenerhalt vor den Absteigern VfB Stuttgart, 1. FC Köln und dem VfL Wolfsburg, der sich als Meister von 2009 in die Relegation quälen muss."

Schönen guten Abend!
Woody A.

Unknown hat gesagt…

Oh Gott, ich kann nicht rechnen. *Grübel*. Mathe war ja nie meine Stärke. Himmel! Hat außer Dir abba niemand bemerkt. Hamma. Dabei haben das ein paarhundert Leute gelesen. Hamma. Danke für den Hinweis.