Dienstag, 23. April 2013

Armer Marco

Mario Götze wechselt im Sommer zu Bayern München. Für 37 Millionen Euro. Der BVB veröffentlichte dazu im Netz diese Stellungnahme:
"Nationalspieler Mario Götze sowie sein Berater Volker Struth haben Borussia Dortmund vor einigen Tagen mitgeteilt, dass Götze von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen und zum 1. Juli 2013 zum FC Bayern München wechseln möchte."



Und bevor jetzt wieder alle greinen, diese schlimmen Bayern kaufen immer alle Talente weg - und überhaupt und so, eine kleine Anmerkung:


Der Jungspund wird ja nicht mit Waffengewalt gezwungen, von Dortmund nach München zu gehen - sondern lediglich mit Geld überredet. Und der BVB war phantasielos, als er die Ablösesumme der Ausstiegsklausel von Götze auf 37 Millionen setzte. Für das Geld gilt das Jahrhunderttalent international als Schnäppchen. 120 Millionen, das wäre abschreckend gewesen. Und Götze ist natürlich gebauchpinselt, weil Pep Guardiola ihn unbedingt will. Vorab nur dies: Ich finde das auch doof. Aber vor allem von Götze. Er wird aber nicht entführt, sondern folgt dem Ruf des Geldes, der Ehre und des Ruhms. Und da ist er nicht der Erste und nicht der Letzte. Aber (Zeigefinger!), er sollte auch an Nuri Sahin denken, der sehr froh ist, nach seinem Bankpraktikum in Spanien und England jetzt wieder in Dortmund spielen zu dürfen.

Volker Finke hat das vor sehr vielen Jahren als Freiburger Trainer mal sinngemäß so auf den Punkt gebracht: Es stimme einfach nicht, wenn Spieler behaupteten, dass sie wegen des Geldes gehen müssten. Sie verdienten auch bei einem durchschnittlichen Bundesligisten so horrend viel, dass es - wenn sie nicht blöd wären - bis zum Lebensende und darüber hinaus reiche. 

Man sollte nicht vergessen: Spieler wie Manuel Neuer und Mario Götze gehen in der Regel freiwillig zu den Bayern und sie sind unterm Strich einfach nur gierig - und das nicht nur im Kloppschen Sinn, obwohl es bei den Bayern ja tatsächlich mehr Titel zu gewinnen gibt. Aber - nix Neues - die Zeiten, als es Spielern wirklich viel bedeutet hat, für welchen Verein sie gerade kicken, sind seit den 60ern vorbei. Vielleicht schon seit den 50ern. Und sie kommen nicht wieder. Heutzutage ist es den Kickern eben weitgehend egal, welches Wappen sie gerade küssen und welche Farben die Fans tragen. Gelbe Wand? Pah. Fußball-Oper? Na und? Es muss auch Menschen geben, die knallrote Schlauchboote schön finden.

Der wirklich Leidtragende ist aber nicht Mario, sondern Marco. Mit wem soll er denn jetzt bitteschön diese wunderbaren Boyfriend-Videos für die Sportschau drehen? Mit Kevin? Hm. Im Netz mutmaßte jemand, Marco Reus habe sich heute Morgen in seinem Zimmer eingeschlossen. Bleibt zu hoffen, dass er vor morgen Abend, 20.45 Uhr wieder aufmacht.

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