Vor dem 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga wollen wir zunächst einen Blick auf die Champagner-Liga werfen, die alle Heimatvertriebenen nicht zuletzt vor logistische Probleme stellte. Am Dienstag sollten wir alle Westfalen sein, am Mittwoch alle Bayern. Tja. Kann man machen, muss man aber nicht.
Wer sich letztlich nur für schnöden Fußball interessiert und nicht für nationalistische Koeffizienten-Berechnung, der konnte klar durch seine Brille folgendes sehen: Der BVB kann nun auch in Europa schlechte Spiele gewinnen. Sogar sehr spektakulär. Und wer hinter zwei Abwehrfehlern Rassismus vermutet, hat vermutlich zuviel Erdöl in der Shisha blubbern lassen.
In Turin zeigte sich, dass die Grenze zwischen Phlegma und - ich kann's auch nicht aussprechen - Somnambulismus mit traumwandlerischer Sicherheit überschritten werden kann. Das Schreckgespenst der deutschen Stollenschuhträger heißt bekanntlich Andrea Pirlo. Mit Vollbart wirkt er jetzt endlich so alt, wie er längst ist. Auch fußballerisch. Also jagte Pirlo den Bayern in beiden Spielen in etwa soviel Furcht ein wie Hui Buh. "Es ist kein Feuerwerk hier am Po", bilanzierte Bela Rethy beim Rückspiel schon nach einer Stunde. Was unterm Strich wohl für alle Beteiligten besser war. Konnte das Brand- und Wundgel wenigstens im Deuser-Koffer von Doktor Müller-Wohlfahrt bleiben.
Jetzt also endlich wieder Spanien gegen Deutschland. Die beiden besten Klubs der Nr. 1 der Weltrangliste gemeinsam im Halbfinale mit den beiden besten Klubs der Nr. 2. Joachim Löw will Tickets für alle vier Spiele. Und für's Finale ohnehin. Der DFB stöhnt. Die Weiterbildungskosten für's Personal waren auch schon mal geringer. Aber London ist ja immer eine Reise wert. Hans-Dieter Flick hat sein Täschchen längst gepackt. Denn ohne Hansi keine Reise. Aber wo war ich noch mal? Hm. Tja. Bundesliga? Hö? War die nicht entschieden? Echt nicht? Gut. Dann abba im Schweinsgalopp:
Die Bayern schenken das Derby gegen den 1. FC Nürnberg mental ab. "Man muss auch mal nachlassen", sagte sinngemäß ausgerechnet Matthias - Weiter, weiter, immer weiter! - Sammer. Also Befehl von höchster Stelle. Kann man nix machen. Trotzdem fraglich, ob die Bayern überhaupt noch wissen, wo der kleinste Gang liegt. Kleiner Tipp: Oben links. FCB - FCN 3:2
In Freiburg geht das Zittern weiter. Platz 5 mit Kontakt zum Quali-Platz der Großen. Und mittlerweile ist längst klar, dass drei Jungtalente nach der Saison das Girokonto, tschulligung, Trikot wechseln. Rosenthal (Frankfurt), Kruse (Gladbach) und Caligiuri (VW) küssen nur noch sieben, högschdens achtmal das schwarz-weiße Adler-Logo. Dann heißt es: entlieben! "Unsere Spieler werden angeboten wie auf dem Viehmarkt", regte sich Christian Streich letztens noch auf. Möglich, gut möglich. Aber bis dahin heißt es im Schwarzwald noch sieben, achtmal: Yeeehah! SCF - 96 3:0
Im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim bleiben die Lichter aus. Nein, nein, noch glüht die Hoffnung bei dem Verein mit der schönen Heimstatt Wirsol-Rhein-Neckar-Arena, der sich seine Trainer mittlerweile nach den passenden Namen aussucht. Markus Gisdol schaffte mit dem 3:0-Heimsieg gegen Düsseldorf im ersten Spiel als Cheftrainer gleich sowas wie die mentale Wende bei 1899. Zumindest deuteten das viele so. Nun geht es zu einem anderen Traditionsverein in die Autostadt. Ein Duell quasi außer Konkurrenz. VW - SAP 1:1
Mainz und Hamburg trennen 521 Kilometer, ein Punkt und 15 Tore. Mainz hat drei Punkte Rückstand zur Fanta-Liga, der HSV logischerweise vier. Gut, sagen wir viereinhalb. Stichwort Torverhältnis. Aber der HSV mit neuem Kapitän. Der wiederum mit neuer Freundin. Die wiederum die alte Freundin der alten Frau des neuen Kapitäns. Wer hat noch mal behauptet, Fußball sei ein einfaches Spiel? FSV - HSV 2:1
Der BVB hat sich weiterentwickelt. Er kann mittlerweile alles. Zuhause hoch verlieren, sogar gegen den HSV, auswärts gegen nahezu alle hoch gewinnen, in Europa fünfundzwanzig Großchancen vergeigen und 0:0 spielen. Und in Windeseile verlorene Spiele drehen (vgl. Freiburg, Augsburg) und notfalls in der Nachspielzeit Manchester United kopieren. Aber kann er sich auch nach Heldentaten für einen irgendwie gänzlich unerheblichen Bundesligakick in der Trolli-Arena motivieren? Stichwort: Gier ist geil. Wir schalten zum Ronhof. Da passiert Historisches. Greuther Fürth - Dortmund 2:1
In Düsseldorf wurde bislang jedes Bundesliga-Heimspiel vom ausgelassenen Publikum so gefeiert, als wenn es das letzte wäre. Völlig unabhängig von der Leistung der Mannschaft, dem Niveau des Kicks oder dem Spielverlauf. Aber mittlerweile ist es denkbar, dass die Fortuna dem Affen Zucker gibt. Dann kann das Düsseldorfer Publikum noch dreimal grundlos feiern und dann ist das Duell gegen den 1. FC Nürnberg am 11. Mai wirklich das letzte Bundesliga-Heimspiel. Aber nun erstmal: Luftschlangen raus, Bremen kommt. Noch ein Wort zu Werder? Herrje! Fortuna - Werder 1:2
Schalke gegen Leverkusen. Endlich mal wieder ein West-Duell! Vier Punkte, ein Platz und 77 Kilometer trennen die beiden. Trotzdem wirkt das gefühlt viel mehr. Aber was zählen im kalten Profifußball schon Gefühle? S04 - Bayer 04 2:2
Wenn Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart antritt, sind die Reisekosten jedes Mal höchst ärgerlich. Es waren sich schon viele Trainer, Sportdirektoren und Vize-Präsidenten der Fohlenelf darin einig, dass man die Punkte demnächst lieber per Post schicken solle, als 820 Kilometer mit dem Bus durch die Gegend zu juckeln, eine Strecke davon sehr schlecht gelaunt. Jetzt ist der VfB in der derzeitigen Verfassung nicht direkt der furchteinflößendste Gegner der Liga. Allein, was ändert das? VfB - Borussia 2:0
Der FC Augsburg spielt eine bärenstarke Rückrunde und heimst darob jede Menge Lob ein. Trainer solcher Saisonarbeiter sagen in der Regel, dafür könne man sich ja nix kaufen. Oder: Man könne es nicht mehr hören. Letzteres ist Unsinn, denn das sagen ja irgendwie alle gegnerischen Trainer nach dem Schlusspfiff, läuft im TV rauf und runter. Aber unterm Strich kann sich der FC Augsburg dafür nix kaufen, außer vielleicht zwei Tickets für die beliebten Relegationsspiele gegen den 1.FC Köln. Nun also erstmal gegen Eintracht Frankfurt, das nun am liebsten doch Champagner-Liga spielen würde. Zur Not auch in der Pikkolo-Variante. FCA - SGE 1:0
Nie gewesen. (Foto (c): Thomas Ottensmann) |
In Turin zeigte sich, dass die Grenze zwischen Phlegma und - ich kann's auch nicht aussprechen - Somnambulismus mit traumwandlerischer Sicherheit überschritten werden kann. Das Schreckgespenst der deutschen Stollenschuhträger heißt bekanntlich Andrea Pirlo. Mit Vollbart wirkt er jetzt endlich so alt, wie er längst ist. Auch fußballerisch. Also jagte Pirlo den Bayern in beiden Spielen in etwa soviel Furcht ein wie Hui Buh. "Es ist kein Feuerwerk hier am Po", bilanzierte Bela Rethy beim Rückspiel schon nach einer Stunde. Was unterm Strich wohl für alle Beteiligten besser war. Konnte das Brand- und Wundgel wenigstens im Deuser-Koffer von Doktor Müller-Wohlfahrt bleiben.
Jetzt also endlich wieder Spanien gegen Deutschland. Die beiden besten Klubs der Nr. 1 der Weltrangliste gemeinsam im Halbfinale mit den beiden besten Klubs der Nr. 2. Joachim Löw will Tickets für alle vier Spiele. Und für's Finale ohnehin. Der DFB stöhnt. Die Weiterbildungskosten für's Personal waren auch schon mal geringer. Aber London ist ja immer eine Reise wert. Hans-Dieter Flick hat sein Täschchen längst gepackt. Denn ohne Hansi keine Reise. Aber wo war ich noch mal? Hm. Tja. Bundesliga? Hö? War die nicht entschieden? Echt nicht? Gut. Dann abba im Schweinsgalopp:
Die Bayern schenken das Derby gegen den 1. FC Nürnberg mental ab. "Man muss auch mal nachlassen", sagte sinngemäß ausgerechnet Matthias - Weiter, weiter, immer weiter! - Sammer. Also Befehl von höchster Stelle. Kann man nix machen. Trotzdem fraglich, ob die Bayern überhaupt noch wissen, wo der kleinste Gang liegt. Kleiner Tipp: Oben links. FCB - FCN 3:2
In Freiburg geht das Zittern weiter. Platz 5 mit Kontakt zum Quali-Platz der Großen. Und mittlerweile ist längst klar, dass drei Jungtalente nach der Saison das Girokonto, tschulligung, Trikot wechseln. Rosenthal (Frankfurt), Kruse (Gladbach) und Caligiuri (VW) küssen nur noch sieben, högschdens achtmal das schwarz-weiße Adler-Logo. Dann heißt es: entlieben! "Unsere Spieler werden angeboten wie auf dem Viehmarkt", regte sich Christian Streich letztens noch auf. Möglich, gut möglich. Aber bis dahin heißt es im Schwarzwald noch sieben, achtmal: Yeeehah! SCF - 96 3:0
Im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim bleiben die Lichter aus. Nein, nein, noch glüht die Hoffnung bei dem Verein mit der schönen Heimstatt Wirsol-Rhein-Neckar-Arena, der sich seine Trainer mittlerweile nach den passenden Namen aussucht. Markus Gisdol schaffte mit dem 3:0-Heimsieg gegen Düsseldorf im ersten Spiel als Cheftrainer gleich sowas wie die mentale Wende bei 1899. Zumindest deuteten das viele so. Nun geht es zu einem anderen Traditionsverein in die Autostadt. Ein Duell quasi außer Konkurrenz. VW - SAP 1:1
Mainz und Hamburg trennen 521 Kilometer, ein Punkt und 15 Tore. Mainz hat drei Punkte Rückstand zur Fanta-Liga, der HSV logischerweise vier. Gut, sagen wir viereinhalb. Stichwort Torverhältnis. Aber der HSV mit neuem Kapitän. Der wiederum mit neuer Freundin. Die wiederum die alte Freundin der alten Frau des neuen Kapitäns. Wer hat noch mal behauptet, Fußball sei ein einfaches Spiel? FSV - HSV 2:1
Der BVB hat sich weiterentwickelt. Er kann mittlerweile alles. Zuhause hoch verlieren, sogar gegen den HSV, auswärts gegen nahezu alle hoch gewinnen, in Europa fünfundzwanzig Großchancen vergeigen und 0:0 spielen. Und in Windeseile verlorene Spiele drehen (vgl. Freiburg, Augsburg) und notfalls in der Nachspielzeit Manchester United kopieren. Aber kann er sich auch nach Heldentaten für einen irgendwie gänzlich unerheblichen Bundesligakick in der Trolli-Arena motivieren? Stichwort: Gier ist geil. Wir schalten zum Ronhof. Da passiert Historisches. Greuther Fürth - Dortmund 2:1
In Düsseldorf wurde bislang jedes Bundesliga-Heimspiel vom ausgelassenen Publikum so gefeiert, als wenn es das letzte wäre. Völlig unabhängig von der Leistung der Mannschaft, dem Niveau des Kicks oder dem Spielverlauf. Aber mittlerweile ist es denkbar, dass die Fortuna dem Affen Zucker gibt. Dann kann das Düsseldorfer Publikum noch dreimal grundlos feiern und dann ist das Duell gegen den 1. FC Nürnberg am 11. Mai wirklich das letzte Bundesliga-Heimspiel. Aber nun erstmal: Luftschlangen raus, Bremen kommt. Noch ein Wort zu Werder? Herrje! Fortuna - Werder 1:2
Schalke gegen Leverkusen. Endlich mal wieder ein West-Duell! Vier Punkte, ein Platz und 77 Kilometer trennen die beiden. Trotzdem wirkt das gefühlt viel mehr. Aber was zählen im kalten Profifußball schon Gefühle? S04 - Bayer 04 2:2
Wenn Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart antritt, sind die Reisekosten jedes Mal höchst ärgerlich. Es waren sich schon viele Trainer, Sportdirektoren und Vize-Präsidenten der Fohlenelf darin einig, dass man die Punkte demnächst lieber per Post schicken solle, als 820 Kilometer mit dem Bus durch die Gegend zu juckeln, eine Strecke davon sehr schlecht gelaunt. Jetzt ist der VfB in der derzeitigen Verfassung nicht direkt der furchteinflößendste Gegner der Liga. Allein, was ändert das? VfB - Borussia 2:0
Der FC Augsburg spielt eine bärenstarke Rückrunde und heimst darob jede Menge Lob ein. Trainer solcher Saisonarbeiter sagen in der Regel, dafür könne man sich ja nix kaufen. Oder: Man könne es nicht mehr hören. Letzteres ist Unsinn, denn das sagen ja irgendwie alle gegnerischen Trainer nach dem Schlusspfiff, läuft im TV rauf und runter. Aber unterm Strich kann sich der FC Augsburg dafür nix kaufen, außer vielleicht zwei Tickets für die beliebten Relegationsspiele gegen den 1.FC Köln. Nun also erstmal gegen Eintracht Frankfurt, das nun am liebsten doch Champagner-Liga spielen würde. Zur Not auch in der Pikkolo-Variante. FCA - SGE 1:0
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