"lupenreiner Hattrick, der"An dieser Stelle wollen wir endlich mal wieder über ein paar wunderbare deutsche Wörter sprechen. Wörter, die es irgendwie nur in Verbindung mit einem einzigen anderen Wort gibt. Wie dieses Adjektiv, das offenbar nur im Fußball existieren kann und auch nur dann, wenn etwas schier Unerhörtes - und übrigens typisch Deutsches - passiert. Drei Tore schießen weißgott ja nicht alle Stürmer, schon mal gar nicht in einem Spiel. Außer, nun ja, Mario Gomez (am Mittwoch) oder Claudio Pizarro (heute). Ist trotzdem ein seltenes Kunststück. Einem handelsüblichen Engländer würden aber drei Tore durch denselben Spieler in einem Spiel durchaus reichen, um sagen zu können: Wow, er hat wirklich einen Hattrick erzielt, hat er nicht? Egal, ob da ein anderes Tor eines anderen Spielers oder eine handelsübliche Halbzeitpause dazwischen war oder nicht.
Völlig, sagen wir mal, schnurz ist es den internationalen Fußballfreunden übrigens auch, ob dieser Spieler dann 45 oder 90 Minuten dafür in Anspruch nehmen musste. Immer heißt es: Hattrick! Nur im Deutschen gibt es diese sonderbare Sonderform, die immer dann auf- und ausgerufen wird, wenn einem Spieler drei Tore hintereinander in einer einzigen Halbzeit gelingen. Und dann taucht dieses schöne Adjektiv auf. Und zwar nur dann. Und nur in Kombination mit einem Hattrick - und nur im Fußball. Als sei es allein dafür gemacht: lupenrein, ein lupenreiner Hattrick. Oder hat schon mal jemand von einem lupenreinen Fahrfehler (auch ein schönes deutsches Wort) oder einem lupenreinen Orgasmus gehört? Eben.
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