(hai) Irgendwie ein bisschen zu hoch ausgefallen, dieser 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Wer jetzt meint, diese Phrase sei schon mal gedroschen worden - womöglich sogar ohne fünf Mar..., ähem, drei Euro ins Schwein geworfen zu haben, der geht ganz recht in seiner Annahme. Mainz 05 schlug den Club aus Nürnberg nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 3:0 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Mainz bleibt Mainz, singt und lacht wieder, die Mini-Krise ist überstanden. 05 bleibt erster Verfolger von 09.
Der Ballspielverein Borussia Dortmund schlug die Namenscousine aus Mönchengladbach nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 0:1-Rückstand noch locker mit 4:1 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Dortmund steht kurz vor der Halbzeitmeisterschaft, Gladbach kurz vor der Resignation: Platz 18 ist zwar womöglich wirklich schlechter als so manche Leistung, aber zehn Punkte und 40 (in Worten: vierzig) Gegentore weisen den Weg, der mal wieder schnurstracks in die 2. Liga zu führen scheint. Denn: Die Tabelle lügt nicht. Kostet drei Euro? Egal, stimmt trotzdem.
Im Duell der Tabellennachbarn und Überraschungsteams schlug Hannover 96 den SC Freiburg nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 3:0 und nicht nur der Heimtrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich überlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Hannover hat nun 25 Punkte gesammelt - eine fantastische Quote für den Fast-Absteiger des vergangenen Jahres.
Im Duell der Tabellennachbarn schlug der FC Bayern München die Eintracht aus Frankfurt nach anfänglichen Schwierigkeiten noch locker mit 4:1 und nicht nur der Gästetrainer befand hernach, man sei nicht ganz so deutlich unterlegen gewesen, wie es das Ergebnis letztendlich aussage. Womit er zweifelsohne richtig lag. Doch mehr als das zwölfte Saisontor von Torjäger Theofanis Gekas zum zwischenzeitlichen 1:1 sprang für die Gäste nicht heraus. Der Rekordmeister kann zwar die Spitze zur Zeit lediglich mit dem Fernglas und selbst damit nur undeutlich erkennen, ist nun aber bereits Fünfter - drei Punkte hinter dem Tabellendritten aus Leverkusen.
Apropos: Die Werkself kam im Duell der Tabellennachbarn nicht über ein 2:2 hinaus - und einige Beobachter meinten hernach, das Remis sei nicht zu hoch ausgefallen, vielmehr gebe es den Spielverlauf korrekt wieder. Zu diesen Beobachtern gehörte auch Gästetrainer Jupp Heynckes. Ist ja eher selten, dass der objektive Blick nicht verstellt ist, wenn man den Trainingsanzug seines Arbeitgebers trägt - und das Tor dann auch noch per Elfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit fällt. Aber so isser, der neue, der gelassene Osram. Muss wohl Altersweisheit sein.
Ein weises Wort gelassen ausgesprochen hat nach den 90 Minuten in Kaiserslautern auch Gästetrainer Felix Magath. Er lamentierte übrigens hernach keineswegs, dass die 0:5-Niederlage zu hoch ausgefallen sei. Im Gegenteil, er sagte lediglich: "Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen." Ob er in diese vollmundige Ankündigung seine eigene Position mit einbezogen hat? Eher nicht. Aber 13 Punkte nach 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Auch über die Arbeit des die Mannschaft zusammen-, ein- und aufstellenden Trainermanagers. Vielleicht hätte Felix Magath am Samstagnachmittag seine Mannschaft auf dem schweren Weg zu den mitgereisten Fans begleiten sollen. Das Team stockte in einem gewissen Sicherheitsabstand, als es sich für die Unterstützung der Fans bedanken musste, die unter anderem darin bestand, der Mannschaft kollektiv den Rücken zuzuwenden und sie nach dem Abpfiff unflätig zu beschimpfen. Wäre Magath mitgegangen, hätte er sicherlich auch gespürt, wie richtig er mit seiner Aussage lag: "Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen."
Nicht das Ergebnis, ein zünftiges 2:4 beim Hamburger Sportverein, das vielleicht am Ende ein bisschen zu hoch ausgefallen war, schrie nach Konsequenzen beim VfB Stuttgart. Vielmehr ging es um die Dummheit eines Berufsfußballers, die dem Gästetrainer die Zornesröte ins blasse Gesicht trieb: Der Spieler Marica hatte gerade erst für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt, als er sich zunächst die gelbe Karte für ausgiebiges Palavern mit 30 Metern Anlauf abholte, um dem Schiedsrichter hernach mit einem herzhaften Schimpfwort zu danken und dafür mit einer roten Karte zum Duschen geschickt zu werden. Ob der VfB Stuttgart mit Marica wirklich einen Punkt aus Hamburg entführt hätte? Für Konjunktive gibt's keine Punkte: Stuttgart bleibt Kellerkind.
Der SV Werder Bremen schlug den FC St. Pauli mit 3:0 und und nicht nur der Heimtrainer befand hernach, man sei zwar deutlich überlegen gewesen, aber letztendlich sei der Sieg doch etwas zu hoch ausgefallen. Womit er zweifelsohne richtig lag. St. Pauli traf lediglich Aluminium und Sprunggelenk: Rot für Thorandt. Für Bremen traf Almeida viermal. Dreimal ins Tor und einmal ins Gesicht von Zambrano: Ebenfalls Rot.
Der 1.FC Köln brachte das eigentlich zu hoch ausgefallene 1:0 gegen den VfL Wolfsburg nicht über die Zeit. Dafür wurde einfach Cicero zu früh eingewechselt. Er kam in der 77. Minute und traf vier Minuten später zum verdienten Ausgleich. So bleibt im Tabellenkeller alles schön dicht beisammen.
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