Nach dem 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist zumindest eins klar: Die Breite an der Spitze ist dichter geworden. Auch wenn Berti Vogts nicht in den Stadien gesichtet wurde, ist zumindest deutlich geworden, dass man auch im Fußball einfach mal Fünfe gerade sein lassen sollte. Beispiel Dortmund: Der Deutsche Meister (nur der BVB) liegt nach der 0:1-Niederlage in Gladbach nur noch fünf Punkte vor dem Vizemeister der Herzen aus Leverkusen und fragt sich und seine 80 Millionen Fans bang: Wie jetzt? Und: Was war denn da los?
Offenbar durch die geplatzte Aussicht auf den vorzeitigen Meisterwalzer meisterlich gehemmt, trabten die Schwarz-Gelben recht schaumgebremst durch den Borussia-Park. Gladbach reichte das eine, zugegeben schöne Tor nach 35 Minuten, um drei Punkte für die erste Liga zu holen und zum ersten Mal seit Menschengedenken wieder den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Doch zählt man die hochkarätigen Torchancen zusammen, dann führte Gladbach auch hier mit 3:2. Nicht mal gänzlich unverdient, dieser Sieg. Schon klar, wenn Götze nach 24 Sekunden den Kopfball nicht auf, sondern unter die Latte setzt, läuft dieses Spiel ganz anders. Aber Meister muss der Deutsche Meister (nur der BVB) halt anderswo als im Borussia-Park in Mönchengladbach werden. Sagen wir mal im ehemaligen Westfalenstadion, dass längst den Namen einer Versicherungsgruppe trägt.
Der TSV Bayer 04 Leverkusen hatte auch seine liebe Müh und Not. Zuhause. Gegen Hoffenheim. Nach 0:1-Rückstand gewann die Werkself aber schließlich doch noch mit 2:1 und verdarb 20.000 BVB-Fans den Spaß vor dem Abendspiel. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf den Spitzenreiter jetzt wieder, bei noch neun auszuspielenden Punkten. Sieben Punkte Vorsprung vor Hannover 96, dem angestammten Tabellendritten dieser Saison, hat der angestammte Vizemeister. Da brennt nichts mehr an in Sachen Champagner-Liga. Und in der kommenden Woche kann Leverkusen als bestes Auswärtsteam der Liga den 1.FC Köln eindrucksvoll davon überzeugen, dass Heimstärke eine, nunja, relative Größe ist.
Wo war ich? Köln? Unfassbar, dass eine solche Mannschaft deutlich über dem Strich steht. In Wolfsburg gingen die Rotleibchen mit 1:4 baden und dokumentierten mal wieder eindrucksvoll, dass auswärts kein Punkt zu holen ist. Aber wie soll diese Mannschaft denn zu Hause (gegen Leverkusen und Schalke) noch irgendwas holen? Weiß niemand. Auch nicht Frank Schaefer, der Noch-Trainer, der sagte, man dürfe jetzt nicht "die Nerven verlieren". Hm. Schon passiert. Der FC liegt nur noch drei Punkte vor dem Relegationsrang, auf dem immer noch ein VW quer parkt.
Wer Köln sagt, muss auch immer noch Daum sagen. Der Fußball-Lehrer hatte - nachdem er in seinem Hotel am Main kurz zuvor noch von Tradition und Champions League faselte - in der Woche schon seinen Abschied aus Frankfurt vorbereitet, in dem er darauf verwies, dass die 2. Liga besondere Eigenheiten habe und dass es dafür geeignetere Trainer gebe. Schön formuliert. Hätte auch sagen können: Auf die 2. Liga habe ich keinen Bock, das tue ich mir nicht an. Hat er ja auch irgendwie. Deutlich wurde aber mal wieder, dass Daum immer dann zur Höchstform aufläuft, wenn der Gegner Bayern München heißt. 1:1 hieß es gegen den ehemaligen Rekordmeister und ehemaligen Rekordpokalsieger und ehemaligen Rekord-Europapokalsieger aus deutschen Landen. Bayern kam mit seiner "Anarchie" (Marcel Reif) nicht zum Erfolg, musste vielmehr von Glück reden, dass überhaupt noch der Ausgleich gelang. Und dass Theofanis Gekas aus zwei Metern nicht ins verwaiste Tor traf. Wüsste man es nicht irgendwie besser, müsste man sich fast fragen, was der Grieche eigentlich beruflich macht. Frankfurt hat fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsrang, auf dem jetzt noch Gladbach steht. Ungerade Zahlen sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung aber gefährlich.
Apropos: Fünf Punkte beträgt der Abstand des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Relegationsrang. Die weinroten Teufel gewannen auf Schalke mit 1:0 und wähnen sich nun in Sicherheit. Christian Tiffert meinte, wenn sie es jetzt nicht schafften, seien sie wohl "die Deppen der Nation". Hm. Stimmt.
Gerade Zahlen, die unter zehn liegen, sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung bei noch drei ausstehenden Spielen nicht ungefährlich. Stuttgart gewann mit 3:0 gegen die Wundertüte HSV und hat nun vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Cacau lag nach Aussage von VfB-Coach Labbadia "schon fast auf dem OP-Tisch", hüpfte aber fitgespritzt noch mal flugs runter und schoß mit zwei lädierten Adduktoren zwei Tore. Das nennt man Einsatz. Oder Unvernunft.
Gerettet wähnt sich nach dem 3:1-Sieg auf St.Pauli auch der SV Werder Bremen mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz 16. Nur würde das im hohen Norden ja niemand so sagen oder gar zugeben. Denn es sind ja auch minus sieben Tore, die da gegenüber VW zu Buche stehen. Und - wir erinnern uns an den 1.FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt - da ist die Messe noch nicht gelesen.
Acht Mannschaften sind also noch in der Lostrommel, wenn es um die beliebten beiden Abstiegsplätze und den so begehrten Relegationsrang geht, der für die beiden Ausscheidungsspiele am 19. und 25. Mai (jeweils 20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum berechtigt.
Noch was vergessen? Ach so. Gründonnerstag gewann Hannover 96 bei unlustigen Freiburgern mit 3:1 und schickt sich also wirklich an, das Abenteuer der großen Gelddruckliga anzunehmen. Im Duell um Europa verfielen dagegen Nürnberg und Mainz am Ostersonntag in Sommerfußball. Lange Zeit passierte nix, ehe 05-Keeper Wetklo in der 91. Minute den Ball mit den Fingerspitzen außerhalb des Strafraumecks ins Aus beförderte. Folgenlos. Muss man sich fast fragen, was der Linienrichter, der ja längst Schiedsrichter-Assistent heißt, eigentlich beruflich macht. Torloses Remis. Mit dem Effekt, dass es beim knappen Zwei-Punkte-Vorsprung der ambitionierten Rheinhessen vor den ambitionierten Franken bleibt. Und zwei Punkte sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung bei noch drei ausstehenden Spielen nicht viel. Sagte ich bereits. Tschuldigung.
Sonst noch? Horst Heldt? Saß bei der 0:1-Niederlage nicht immer auf seinem Platz. Musste zwischendurch immer mal kurz ins Büro. Eine durchziehen und den Taschenrechner noch mal anwerfen, weil immer noch nicht klar ist, ob er den Bayern für die vorzeitige Freigabe Manuel Neuers jetzt 20, 21 oder 22 Millionen abknöpfen soll.
Offenbar durch die geplatzte Aussicht auf den vorzeitigen Meisterwalzer meisterlich gehemmt, trabten die Schwarz-Gelben recht schaumgebremst durch den Borussia-Park. Gladbach reichte das eine, zugegeben schöne Tor nach 35 Minuten, um drei Punkte für die erste Liga zu holen und zum ersten Mal seit Menschengedenken wieder den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Doch zählt man die hochkarätigen Torchancen zusammen, dann führte Gladbach auch hier mit 3:2. Nicht mal gänzlich unverdient, dieser Sieg. Schon klar, wenn Götze nach 24 Sekunden den Kopfball nicht auf, sondern unter die Latte setzt, läuft dieses Spiel ganz anders. Aber Meister muss der Deutsche Meister (nur der BVB) halt anderswo als im Borussia-Park in Mönchengladbach werden. Sagen wir mal im ehemaligen Westfalenstadion, dass längst den Namen einer Versicherungsgruppe trägt.
Der TSV Bayer 04 Leverkusen hatte auch seine liebe Müh und Not. Zuhause. Gegen Hoffenheim. Nach 0:1-Rückstand gewann die Werkself aber schließlich doch noch mit 2:1 und verdarb 20.000 BVB-Fans den Spaß vor dem Abendspiel. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf den Spitzenreiter jetzt wieder, bei noch neun auszuspielenden Punkten. Sieben Punkte Vorsprung vor Hannover 96, dem angestammten Tabellendritten dieser Saison, hat der angestammte Vizemeister. Da brennt nichts mehr an in Sachen Champagner-Liga. Und in der kommenden Woche kann Leverkusen als bestes Auswärtsteam der Liga den 1.FC Köln eindrucksvoll davon überzeugen, dass Heimstärke eine, nunja, relative Größe ist.
Wo war ich? Köln? Unfassbar, dass eine solche Mannschaft deutlich über dem Strich steht. In Wolfsburg gingen die Rotleibchen mit 1:4 baden und dokumentierten mal wieder eindrucksvoll, dass auswärts kein Punkt zu holen ist. Aber wie soll diese Mannschaft denn zu Hause (gegen Leverkusen und Schalke) noch irgendwas holen? Weiß niemand. Auch nicht Frank Schaefer, der Noch-Trainer, der sagte, man dürfe jetzt nicht "die Nerven verlieren". Hm. Schon passiert. Der FC liegt nur noch drei Punkte vor dem Relegationsrang, auf dem immer noch ein VW quer parkt.
Wer Köln sagt, muss auch immer noch Daum sagen. Der Fußball-Lehrer hatte - nachdem er in seinem Hotel am Main kurz zuvor noch von Tradition und Champions League faselte - in der Woche schon seinen Abschied aus Frankfurt vorbereitet, in dem er darauf verwies, dass die 2. Liga besondere Eigenheiten habe und dass es dafür geeignetere Trainer gebe. Schön formuliert. Hätte auch sagen können: Auf die 2. Liga habe ich keinen Bock, das tue ich mir nicht an. Hat er ja auch irgendwie. Deutlich wurde aber mal wieder, dass Daum immer dann zur Höchstform aufläuft, wenn der Gegner Bayern München heißt. 1:1 hieß es gegen den ehemaligen Rekordmeister und ehemaligen Rekordpokalsieger und ehemaligen Rekord-Europapokalsieger aus deutschen Landen. Bayern kam mit seiner "Anarchie" (Marcel Reif) nicht zum Erfolg, musste vielmehr von Glück reden, dass überhaupt noch der Ausgleich gelang. Und dass Theofanis Gekas aus zwei Metern nicht ins verwaiste Tor traf. Wüsste man es nicht irgendwie besser, müsste man sich fast fragen, was der Grieche eigentlich beruflich macht. Frankfurt hat fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsrang, auf dem jetzt noch Gladbach steht. Ungerade Zahlen sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung aber gefährlich.
Apropos: Fünf Punkte beträgt der Abstand des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vor dem Relegationsrang. Die weinroten Teufel gewannen auf Schalke mit 1:0 und wähnen sich nun in Sicherheit. Christian Tiffert meinte, wenn sie es jetzt nicht schafften, seien sie wohl "die Deppen der Nation". Hm. Stimmt.
Gerade Zahlen, die unter zehn liegen, sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung bei noch drei ausstehenden Spielen nicht ungefährlich. Stuttgart gewann mit 3:0 gegen die Wundertüte HSV und hat nun vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Cacau lag nach Aussage von VfB-Coach Labbadia "schon fast auf dem OP-Tisch", hüpfte aber fitgespritzt noch mal flugs runter und schoß mit zwei lädierten Adduktoren zwei Tore. Das nennt man Einsatz. Oder Unvernunft.
Gerettet wähnt sich nach dem 3:1-Sieg auf St.Pauli auch der SV Werder Bremen mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz 16. Nur würde das im hohen Norden ja niemand so sagen oder gar zugeben. Denn es sind ja auch minus sieben Tore, die da gegenüber VW zu Buche stehen. Und - wir erinnern uns an den 1.FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt - da ist die Messe noch nicht gelesen.
Acht Mannschaften sind also noch in der Lostrommel, wenn es um die beliebten beiden Abstiegsplätze und den so begehrten Relegationsrang geht, der für die beiden Ausscheidungsspiele am 19. und 25. Mai (jeweils 20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum berechtigt.
Noch was vergessen? Ach so. Gründonnerstag gewann Hannover 96 bei unlustigen Freiburgern mit 3:1 und schickt sich also wirklich an, das Abenteuer der großen Gelddruckliga anzunehmen. Im Duell um Europa verfielen dagegen Nürnberg und Mainz am Ostersonntag in Sommerfußball. Lange Zeit passierte nix, ehe 05-Keeper Wetklo in der 91. Minute den Ball mit den Fingerspitzen außerhalb des Strafraumecks ins Aus beförderte. Folgenlos. Muss man sich fast fragen, was der Linienrichter, der ja längst Schiedsrichter-Assistent heißt, eigentlich beruflich macht. Torloses Remis. Mit dem Effekt, dass es beim knappen Zwei-Punkte-Vorsprung der ambitionierten Rheinhessen vor den ambitionierten Franken bleibt. Und zwei Punkte sind in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung bei noch drei ausstehenden Spielen nicht viel. Sagte ich bereits. Tschuldigung.
Sonst noch? Horst Heldt? Saß bei der 0:1-Niederlage nicht immer auf seinem Platz. Musste zwischendurch immer mal kurz ins Büro. Eine durchziehen und den Taschenrechner noch mal anwerfen, weil immer noch nicht klar ist, ob er den Bayern für die vorzeitige Freigabe Manuel Neuers jetzt 20, 21 oder 22 Millionen abknöpfen soll.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen