"Ich dachte, Du meinst meine Uhr. Ich krieg nämlich eine zu Weihnachten. Vielleicht. Die hab ich mir gewünscht. Und manchmal kriegt man auch das, was man sich gewünscht hat. Nicht immer, aber manchmal."
Das kleine Mädchen - schätzungsweise fünfeinhalb - mit der rosa Strickmütze und der dicken Brille erklärte ihrer noch kleineren Schwester - vielleicht vier - auf dem Weihnachtsmarkt vor der holländischen Pommesbude das Prinzip Weihnachten - und eigentlich auch, quasi in einem Rutsch, das Prinzip Leben. Denn ist es nicht genau so? Man wünscht sich etwas, hofft darauf, aber kann irgendwie nie ganz sicher sein, dass man es - und zwar genau dieses, und zwar genau so, wie man es sich vorstellte - auch bekommt. Manchmal klappt es, nicht immer, manchmal auch nur selten, manchmal nie. Aber deswegen erst gar nicht mehr hoffen, bangen, träumen, wünschen? Von wegen...
"Was du willst, das kriegst du nicht.
Und was du haben kannst, das interessiert dich nicht."
(Peter Hein, Fehlfarben - Gottseidank nicht in England, 1980)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen