Mittwoch, 28. Januar 2009

Deutschland - Holland (WM 1990)

Ich gebe es zu: Ich gucke gerne Sport im Fernsehen. Genau genommen gucke ich gerne Fußball im Fernsehen. Und Handball. Nicht erst seit der Handball-WM vor zwei Jahren in Deutschland, sondern schon seit 1978, wir erinnern uns, wir wurden beide Male Weltmeister.

Und ich gucke vor allem deshalb, weil es manchmal so unerhört spannend ist. Handball noch viel mehr als Fußball. Da kann in 2-3 Minuten alles kippen, das Spiel auf den Kopf und manchmal auch auf die Füße gestellt werden. Doof nur, wenn dafür die Schiedsrichter sorgen. Gut, wir müssen auch beim Fußball mit Fehlentscheidungen leben. Die sind allerdings selten so gravierend, weil spielentscheidend wie die beim Handball.



Selbst ein Fußballkopp wie ich, der nun wirklich nicht besonders regelkundig** ist, hat gemerkt, dass bei der Handball-WM in Kroatien seltsam einhellig gegen Deutschland gepfiffen wird. So offensichtlich, dass man sich kaum noch aufregen kann. So ging es mir zumindest nach dem Aus gegen Dänemark. Und das ist auch gut so.

Würde ich mich nämlich so aufregen wie bei der Fußball-WM 1990 nach Rudi Völlers Platzverweis gegen Holland (weil er zweimal die Spucke von Frank Rijkard mit den Locken aufgefangen hatte)*, würde ich schon längst nicht mehr leben. Insofern kann man den tüchtigen Schiedsrichter-Gespannen in Kroatien nur dankbar sein.

Was ich mich allerdings frage: Hätte man das alles nicht viel einfacher und billiger durch eine Entscheidung am Grünen Tisch haben können? Einfach den neuen Weltmeister (lasst mich raten: Kroatien) durch Münzwurf in einem Hinterzimmer des ägyptischen IHF-Präsidenten bestimmen und fertig. Was man da sparen würde! Vor allem an Nerven.

* Wie wir alle wissen, ging das abba gut aus: Nach Toren von Klinsmann und Brehme gewann Deutschland gegen Holland mit 2:1.

** Spruch der Handballer zum nicht ganz unkomplizierten Regelwerk: Wäre Handball einfach, wäre es Fußball.



(Schönes Interview mit Teamchef Franz Beckenbauer nach dem 2:1-Sieg gegen Holland. Kleine Preisfrage an die Jugend vor dem Rechner: Wie heißt eigentlich der Reporter in dem tollen Oberhemd, der dem Kaiser damals so mundgerechte Stichwörter reichen durfte?)

Keine Kommentare: