Samstag, 27. Juni 2009

Ein Leiser geht leise

Bei all der ganzen Aufgeregtheit gestern ist ja beileibe nicht nur mir die eine oder andere Nachricht durchgerutscht. Trotzdem ist eine - wie ich finde - wirklich Wichtige dabei gewesen, was mir aufrichtig leid tut: Bernd Schneider hat seine Fußball-Karriere beendet. Einer der Wenigen, auf die das Prädikat "weißer Brasilianer" wirklich gut passte.

(Foto gefunden auf: bernd-schneider.lu)

Zumal es ihm von seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Emerson, seines Zeichens Brasilianer, verliehen wurde. Womit wir schon stante pede bei einem seiner besten von insgesamt recht vielen guten Länderspielen (81 waren es zusammen gerechnet) wären. Im ebenso unglücklich wie letztlich unverdient mit 0:2 verlorenen WM-Finale von 2002 war Bernd Schneider einer der besten - der Deutschen ohnehin, aber eben auch einer der besten Brasilianer.

Der derzeit aktuelle Lebensgefährte (oder sogar Gatte?) von Sarah Wiener, also Peter Lohmeyer, erzählte bei "Zimmer frei!" mal frei von der Leber weg, dass er mit einem seiner vielen Kinder und ebenso zahlreichen Ex-Lebensgefährtinnen im Kino gesessen habe und mit seiner kleinen Tochter einen lustigen Trickfilm sehen wollte. Er hatte sich gerade entspannt, da kam ihm die Synchronstimme irgendeines dahergelaufen Tieres oder Zauberers oder Halunken urplötzlich so bekannt vor.

Und er musste nur sehr kurz überlegen und sagte zu seiner Ex: "Das ist doch der Helge Schneider. Das ist ja Klasse!". Fand seine Tochter gar nicht, die urplötzlich quengelte: "Schneider? Ich mag keinen Schneider!" - und erst wieder aufhörte zu heulen, als man das Kino endlich verlassen hatte.

Ich weiß jetzt gar nicht, wieviele Füße so eine große Mücke hat, tut auch nix zur Sache, sechs sind es bestimmt, vielleicht sogar acht. Womit wir aber auch schon wieder beim Schneider, Bernd aus Jena wären: Sechs Füße schienen es allemal zu sein, wenn er wieder mal einem Gegenspieler den Ball durch die Hosenträger schob oder mit einem feinen Pass in die Gasse das Spiel öffnete, um sich direkt wieder anzubieten, so dass man sich gelegentlich fragen musste, ob er nicht mal einen ganz feinen doppelten Doppelpass mit sich selbst spielen könnte. Nur für uns.

Der Spieler Schneider geht, wie er immer war: Leise. Bescheiden. Unaufgeregt. Bleibt leider nur ein Satz mit X: Tschüss, Schnix!

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