Montag, 15. Februar 2010

...da war es nur noch eins!

Nach dem 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat die ungeschlagene Werkself des TSV Bayer 04 Leverkusen lediglich ein winziges Törchen mehr erzielt als der momentan mal wieder unbezwingbar wirkende Rekordmeister FC Bayern München. Und alle Medien fragen sich fleißig: Wird Leverkusen jetzt doch nervös? Wer die Teenie-Truppe von Jupp Heynckes zuletzt gesehen hat, kann nur den Kopf schütteln. Cool, abgeklärt, souverän - so marschiert der Tabellenführer seit Wochen und Monaten durch die Stadien der Liga. Von Hektik oder Fahrigkeit keine Spur.

 
Auch beim 2:1 gegen den Deutschen Meister aus der VW-Stadt nutzte Leverkusen die sich bietenden Chancen eiskalt. Klar, es war auch ein wenig Glück im Spiel, das in der Vorwoche noch fehlte und aus dem möglichen Auswärtssieg in Bochum letztendlich nur ein 1:1 werden ließ, aber solche Spiele muss man eben auch erst mal gewinnen. Der FC Bayern weiß ja, wie sowas geht. Dreckige Siege sind eben manchmal die schönsten. Vor allem dann, wenn man solche Spiele in der Vergangenheit mit schöner Regelmäßigkeit verlor.

Einen solch schmuddeligen Dreier fuhr auch Borussia Mönchengladbach gegen Nürnberg ein. Beide Tore waren nicht hundertprozentig regelgerecht und der Club eigentlich keinen Deut schlechter. Trotzdem trennen die Fohlen auf Platz 11 nun bereits 12 Punkte vom Gegner, der weiter auf dem ersten Abstiegsplatz festhängt.

Aporopos: Herthas Aufholjäger bekommen die Rote Laterne auch nicht aus der Hand. Gegen Mainz 05 verloren die Berliner zwar wieder mal nicht, aber ein Punkt ist definitiv zu wenig - auch wenn Hertha nach nur fünf Spieltagen in der Rückrunde nun schon genauso viele Punkte wie in der gesamten Hinrunde geholt hat. Trotzdem steigt man mit 12 Punkten nach 22 Spielen ab.

Ein weiterer Sitzenbleiber ist Hannover 96, das auch unter Neu-Trainer Slomka in Serie Prügel bezieht: 1:5 gegen Werder Bremen, diese derbe Heimniederlage ließ schon erste Auflösungserscheinungen erkennen. Wer soll den kleinen HSV denn noch retten?

Der große HSV hat den Messias offenbar gefunden. Weil sich Guerrero nicht ins Flugzeug traut und sowohl Markus Berg als auch Mladen Petric jetzt nicht zu den ultimativen Knipsern gehören, haben die Hamburger mit Ruud van Nistelroy einfach mal einen Weltstar an die Elbe gelockt. Und der braucht dann gerade mal knapp 100 Sekunden, um aus einem auf der Kippe stehenden 1:1 bei den fünfmal hintereinander siegreichen Stuttgartern schwuppdiwupp einen 3:1-Auswärtssieg zu zaubern. Ein Sieg, der Gold wert sein könnte, zumal der Jung-BVB in München beim 1:3 mal wieder Lehrgeld bezahlen musste. Zum dritten Mal in Folge übrigens.

Der VfL Bochum kann übrigens - entgegen anders lautender Statistik - doch zu Hause gewinnen. Sogar gegen Mannschaften, die eigentlich besser besetzt und technisch beschlagener sind. Allerdings hatte 1899 Hoffenheim auf tiefem Boden im leeren Ruhrstadion auch keine rechte Lust. So war der 2:1-Sieg für den in der Rückrunde noch ungeschlagenen VfL nicht unverdient - und wurde wie ein Pokalsieg gefeiert.

Weil der SC Freiburg mal wieder verlor (1:2 in Frankfurt) und auch der 1.FC Köln aus der Arena auf Schalke mit der erwarteten 0:2-Niederlage im Gepäck zum Rosenmontagszug aufbrach, hat sich auch der VfL Bochum mit nunmehr 25 Punkten schon ein ansehnliches Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet. Gute Arbeit, Heiko Herrlich!

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