Freitag, 19. Februar 2010

Mindesthaltbarkeitsdatum

Vor dem 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga stellt sich die Frage, wie haltbar so ein Tor ist. Wenn der FC Bayern beim 1.FC Nürnberg am Samstag um 15.30 Uhr zum kleinen Derby antritt, werden wir das noch nicht wissen. Was nicht daran liegt, dass es nur in den seltensten Fällen ein Mindesthaltbarkeitsdatum für Tore gibt. Sondern schlicht und ergreifend daran, dass Bayer Leverkusen erst zum Abschluss des Spieltags am Sonntag in Bremen antritt.

(Grafik der abgenudelten TdK-Kicker: Timmi Trend)

Wie haltbar ist so ein Tor Vorsprung? Könnte gut sein, dass es nicht mal einen (Spiel-)Tag überdauert. Aber wie haltbar sind Serien? Die Bayern haben ihren Dusel wieder entdeckt und das 13. Pflichtspiel in Serie ungeschlagen überstanden, Leverkusen ist seit 22 Liga-Spielen ohne Niederlage. In Nürnberg muss sich zeigen, wie groß der Schlauch aus der Champions League war und wie mutig der mit dem Rücken zur Wand stehende Club agiert.

In Bremen will Werder seinen Kontakt zu den europäischen Plätzen nicht abreißen lassen und braucht dafür einen Dreier. Leverkusen ist nicht nur Spitzenreiter, sondern auch ein Remis-Spezialist. Eine Punkteteilung könnte aber den Verlust der Tabellenführung bedeuten - und ist für beide Teams eigentlich zu wenig. Am Sonntagabend sind wir schlauer.

Der Spieltag wird eröffnet mit der Partie 1899 Hoffenheim gegen VfL 1900 Borussia Mönchengladbach. Hoffenheim enttäuschte in Bochum und verlor 1:2, Gladbach duselte sich zum 2:1 gegen Nürnberg. Beide Mannschaften liegen punktgleich im Mittelfeld, Hoffenheim ist Neunter, Gladbach Elfter. Riecht verdächtig nach torlosem Remis.

Dortmund will zuhause gegen Hannover endlich mal wieder gewinnen und sollte das auch schaffen. Schließlich scheint das zur Zeit gegen keine Mannschaft so leicht wie gegen 96. Der HSV setzt auch im Heimspiel gegen Frankfurt auf Ruud van Nistelroy. Zudem steht Ze Roberto vor der Rückkehr ins Team. Die Eintracht liegt aber nur vier Punkte vom HSV entfernt und hat Morgenluft gewittert. Die Fleischtöpfe der UEFA stehen in Griffweite und die Skibbe-Elf ist auswärts nicht ungefährlich, wovon der BVB ein Lied zu singen weiß.

Der Aufwärtstrend des VfB Stuttgart wurde zuletzt durch einen Holländer zwar jäh gestoppt, was aber nun nicht heißt, dass Stuttgarts Trainer Christian Gross in Köln nicht wieder auf einen Dreier spekuliert. Köln hat zwar acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, doch alles andere als die Ruhe weg: Nach dem Pokal-Aus soll es gegen den VfB die Wende zum Guten geben.

Ebenfalls acht Punkte zwischen sich und Hannover 96 hat der in der Rückrunde noch ungeschlagene VfL Bochum gebracht. Und auswärts hat die Truppe von Heiko Herrlich bereits das eine oder andere Ausrufungszeichen gesetzt, sagen wir mal beim 2:1-Sieg in Gladbach. Deswegen geht man auch nicht gänzlich chancenlos in das Spiel beim FSV Mainz 05, der seine Heimspiele in der Regel mit 1:0 gewinnt. Diesmal auch?

Am Sonntag gibt es gleich drei Spiele: Freiburg will zuhause gegen Hertha BSC endlich mal wieder punkten, um nicht noch weiter in den Abstiegssumpf zu rutschen. Für Hertha ist es mal wieder die letzte Möglichkeit, den letzten Platz vielleicht doch noch mal (kurz) zu verlassen.

Im doppelten Magath tritt der FC Schalke 04 in Wolfsburg an, um weiter in Schlagweite auf das Spitzenduo zu bleiben. Dazu braucht es einen Dreier. Das scheint beim Deutschen Meister, der auf Platz 12 abgestürzt ist, ohne weiteres möglich. Zumal der Meistertrainer die Schwachstellen bestens kennen dürfte.

Und was macht Werder gegen den ungeschlagenen Tabellenführer? Vielleicht einfach mal wieder begeisternd spielen und dreifach punkten? Doch Leverkusen tritt auch auswärts mit breiter Brust an. Fragt sich nur, wie haltbar so ein Tor ist.

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