Den Goldkelch des Deutschen Fußball-Bundes braucht also keiner von beiden. Denn der berechtigt ja seit der Beerdigung des irgendwie ungeliebten UEFA-Balgs namens "Europapokal der Pokalsieger" nur für den Cup der Verlierer - und dort kann ja niemand spielen wollen, der die großen Pokale und die großen Scheine der Champions League begehrt.
München und Bremen als Titelverteidiger werden also am Samstag ein Freundschaftsspiel in Berlin austragen, weil diesen Goldkelch ja keiner von beiden benötigt. Wozu auch? Beide haben den ja oft genug gewonnen. Bayern gefühlte 63 Mal, Bremen etwa 27 Mal. Wird also ein Grottenkick. 0:0. Verlängerung. 0:0. Elferpöhlen. 4:2 für Bremen. Schlusspfiff, Konfettiregen, die Kameraden tänzeln auf der Stelle, wenn "Lutscher" Frings die Trophäe in den Abendhimmel von Berlin reckt. Schlussblende. Die Bayern tun so, als wären sie traurig, dabei sind sie schon seit langem in Gedanken nur noch in Bernabeu und wollen dort die wertvollste Trophäe des europäischen Fußballs in den Abendhimmel von Madrid recken.
Double, Triple - völlig egal, was macht das schon aus? Bremen ärgert sich insgeheim auch: Schon wieder für teuer Geld den Briefkopf ändern! Und neue Wimpel braucht man auch irgendwann, die sind langsam viel zu klein. Ja, so ein Pokalendspiel ist lästige Pflicht.
Schön aber, dass am Samstag alles wieder ganz anders sein wird, dass Berlin eben doch immer noch eine Reise wert ist, Stichwort: arm, aber sexy! Und Bayern (unbestritten reich) gegen Werder (angeblich arm) ist immer noch ein bisschen Bruderkampf. Und für die gelungene Sause nach erfolgreich absolvierter Schlacht ist dieser Pott eben doch immer noch die beste Steilvorlage. Passen ja auch acht Liter Schampus, Bier oder Wein rein. Muss als Anreiz für durstige Männer, die diesen 100.000 Euro-Pott zum genau genommen 15. (FCB) respektive 7. Mal (SV Werder) bekommen, eigentlich reichen, woll?!
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