Montag, 8. März 2010

Bloß nicht Schalke

Nach dem 25. Spieltag in der Fußball-Bundesliga sagt ein Blick auf die Tabelle alles: Bayern vorn, Schalke zwei Punkte dahinter und Leverkusen trotz der ersten Niederlage immer noch in Schlagdistanz auf Platz 3. Lassen wir einfach mal den HSV und Dortmund außer Acht, die mit zehn und elf Punkten Abstand folgen, dann haben wir schon mal die Champions-League-Teilnehmer für die kommende Saison fix. In der Bundesliga ist aber noch lange keine Vorentscheidung gefallen, egal, was andere sagen. Die Bayern müssen schließlich noch zum Zweiten nach Schalke und nach Leverkusen, zum aktuell (nur noch) Dritten.

Falls die Bayern beide Spiele nicht verlieren, dürfte der Rekordmeister mal wieder den Briefkopf ändern müssen. Eine hohe Geldsumme würde ich darauf aber nicht wetten. Aber so dringend will ich die Bayern nun doch nicht verhindern, dass ich mich auf Schalke mit Schale einlassen könnte. Trotz Magath. Das war unter Stevens und Assauer was Anderes. Aber das ist ja auch lange her.

Ja sicher: Bayern patzt mit halber Kraft und ohne Robery-Flügelzange beim 1:1 in Köln und alle rechneten dann mit einem Sieg Leverkusens am Sonntag und der Wiederherstellung der alten Machtverhältnisse und dann das: Nach einer Stunde steht es 3:0 für Nürnberg und am Ende stand ein 2:3 beim Abstiegskandidaten und damit die erste Schlappe im 25. Saisonspiel. Das musste ja mal so kommen, dass dies aber ausgerechnet auf der Zielgeraden passiert, ist natürlich bitter. Aber für Bayer-Verhältnisse auch nicht direkt ungewöhnlich.

Ganz normal, dass im letzten Saisondrittel alle Klubs, die noch irgendein Ziel unbedingt erreichen wollen, nochmal so richtig aufdrehen. Schön ist, dass wir in der Abstiegsfrage nun noch weniger wissen, wer denn letztendlich in die 2. Liga durchgereicht werden wird. Hannover gewinnt in Freiburg und Nürnberg schlägt Leverkusen. Und selbst Hertha ist nach dem 0:1 in Hamburg noch nicht abgeschlagen. Fünf Punkte bis zum Relegationsplatz und sechs Punkte bis zum 15. Rang, der jetzt seit ewigen Zeiten erstmals wieder von Nürnberg belegt wird, sind nicht die Welt.

Im Mittelfeld scheinen einige Fragen geklärt, aber längst nicht alle: Stuttgart, Frankfurt, Mainz und Wolfsburg sind nach unten zwar aller Sorgen ledig, dürften aber bei sieben respektive acht Punkten Rückstand auf den BVB auch nicht mehr an die europäischen Fleischtöpfe gelangen können. Hoffenheim lässt die Saison unmotiviert vorbeiziehen und müsste bei zwölf Punkten Abstand auf den Relegationsplatz auch durch sein. Aber durch die Dreier von Nürnberg und Hannover stehen auf einmal auch wieder Bochum (1:4 in Wolfsburg, erste Niederlage nach acht Spielen) und Köln mit jeweils sieben Punkten Vorsprung wieder im Fokus. Sicher ist nur, was Bochums Keeper Heerwagen nach der unnötigen Niederlage in Wolfsburg sagte: "Mit der Punktzahl steigen wir ab. Deswegen müssen wir wieder was tun."

Das sollte sich auch die Gladbacher Borussia ins Stammbuch schreiben lassen. Zehn Punkte Vorsprung wirken viel, aber mit einer solch indiskutablen Leistung wie in Dortmund wird es jetzt wieder in jedem Spiel eng. Und auf die Relegation kann nun niemand scharf sein.

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