Donnerstag, 25. März 2010

Im Keller brennt noch Licht

Samstagabend, 18.30 Uhr, BayArena: Pokalverlierer Schalke 04, seines Zeichens Tabellenzweiter der Herzen, muss bei der Werkself von Bayer 04 Leverkusen antreten. Leverkusen und Schalke verbindet - außer Jupp Heynckes - nicht viel: Leverkusen spielt häufig schön, aber - zumindest in der Rückrunde - nicht immer effektiv. Schalke spielt effektiv - aber - sowohl in Hin- und Rückrunde - selten schön. 

Bayer 04 muss auf Top-Torjäger und Pferdelunge Stefan Kießling verzichten. Macht aber nichts, wenn man den besten deutschen Stürmer von der Bank holen kann: Patrick Helmes wird wohl neben Eren Derdiyok stürmen. Schalke muss das verpasste Double nun in der Meisterschaft kompensieren. Leverkusen will sich nach der 0:3-Schlappe in Dortmund rehabilitieren. Beste Voraussetzungen für eine klassische Punkteteilung, oder? Ach ja: Manche Zeitung meint ja, in diesem Spiel stünde das Duell um die deutsche Nummer 1 auf dem Plan. Aber erstens können Torhüter nicht gegeneinander spielen (außer Hans-Jörg Butt tritt mal wieder zum Elfmeter an) und zweitens weiß ohnehin jeder - außer Jogi Löw - dass Manuel Neuer der mit Abstand beste deutsche Keeper ist.
Wenn der Tabellenzweite und -dritte zum Anstoßkreis schlurfen, haben die Bayern längst vorgelegt. Im knallroten Schlauchboot in Fröttmanning tritt der schwäbische Rivale VfB Stuttgart an, der den Roten immer schon gerne in die Suppe spuckte. Zudem braucht der VfB selbst jeden Punkt, um sich noch in den europäischen Wettbewerb zu retten. Dafür scheint nun auch Platz 6 zu reichen. Dort thront aber noch der HSV, mit satten sechs Punkten Vorsprung. Also hilft bei diesem Vorhaben nur ein Dreier. Bayern könnten die 120 Minuten von Schalke noch in den Stutzen hängen. Aber alle Konjunktive gelten ohnehin nichts, wenn am Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen wird.

Wenden wir uns den Niederungen zu. Der VfL Bochum hat zuletzt drei Niederlagen in Folge mit elf Gegentoren kassiert. Vergessen die vorhergehende Serie mit acht ungeschlagenen Spielen hintereinander. Doch der VfL muss aufpassen: Vier Punkte entfernt winkt für Bochum der ungeliebte Relegationsplatz. Dumm nur, dass am Freitagabend ausgerechnet Eintracht Frankfurt an die Castroper Straße kommt. Zuletzt die Bayern geschlagen, auswärts unter anderem in Dortmund gewonnen. Wird 'ne harte Nuss für Heiko Herrlichs Truppe!

Nürnberg reist nach Bremen und wird dort wieder auf Torjäger Albert Bunyaku zurückgreifen können. Werder will bestimmt trotz der durch den DFB-Pokal bereits gesicherten Qualifikation für die Europa League weiter jeden Punkt, aber vielleicht nicht mehr mit der letzten Konsequenz. Nürnberg hat auf Hannover und Freiburg nur zwei Punkte Vorsprung und darf sich gar keine Niederlage erlauben.


(Foto Sumpf gefunden auf und verlinkt mit: stackoverflow.de/)

Hannover 96 erwartet zuhause den 1.FC Köln und könnte den FC mit einem Heimsieg nochmal tief in den Sumpf reißen. Könnte sogar klappen, denn Köln ist mal wieder total von der Rolle und scheint sich nur noch lethargisch ins Ziel retten zu wollen, dass da 34. Spieltag, Platz 15, heißt.

Dieses Ziel hat seit dem Heimsieg in der letzten Woche auch wieder der SC Freiburg angepeilt. Am Sonntag reisen die Breisgauer zu den Kraichgauern, was ich als Westfale immer schon mal schreiben wollte. In Hoffenheim geht zur Zeit alles. 1899 kickt weit vom eigenen Anspruch und Leistungspotential entfernt im Niemandsland der Tabelle. Wenn der SC wirklich mit aller Macht die Punkte will, wird er sie auch holen können. Oder 1:4 vergeigen.

In Berlin hoffen sie wieder. Oder immer noch? Sicher, 18 Punkte sind nicht die Welt - vor allem, wenn sie sich schon 27 Mal gedreht hat. Trotzdem: Fünf Punkte auf Freiburg und Hannover sind kein Abstand, der Hertha verzweifeln lassen muss. Das Heimspiel gegen Dortmund ist aber jetzt auch nicht die leichteste Nummer. Die falsche Borussia ist nach drei hohen Siegen in Folge auf einem leicht überdrehten Höhenflug und könnte ein wenig Bodenhaftung wieder ganz gut vertragen. Dumm nur, dass Hertha nicht immer so spielt wie in Wolfsburg (5:1) oder Freiburg (3:0). Vor allem nicht zu Hause.

Gladbach wähnt sich seit dem Punktgewinn in Köln, der eigentlich ein doppelter Punktverlust war, zum 27. Mal sicher. Acht Punkte auf die Problemzone sind auch ganz ordentlich.  So darf die richtige Borussia aber zur Abwechslung auch mal wieder spielen. Gelegenheit bietet das Heimspiel gegen den HSV zum Abschluss des Spieltages am Sonntag um 17.30 Uhr. Schon im Hinspiel siegte Gladbach überraschend mit 3:2.

Was vergessen? Stimmt: Mainz 05 schlägt den VfL Wolfsburg 1:0, Anstoß am Samstag um 15.30 Uhr.

(Foto Toaster gefunden auf und verlinkt mit: ari-international.de/)

(Foto Schlauchboot gefunden auf und verlinkt mit: duckshop.de/)

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