Irren ist männlich
Ist sein Traum vom schönen Öko-Auto wirklich blanker Unsinn oder doch eine schöne Utopie? Ich befürchte, SZ-Autor Johannes Waechter ist vielleicht einfach zu jung, um Herrn Jung wirklich verstehen zu können oder zu wollen. Wenn der nämlich sagt, dass ein Öko-Auto ja vielleicht einfach cooler aussehen müsste, damit die Leute es akzeptierten, dann hat er meines Erachtens definitiv recht. Und dass er seine private Kohle dafür ausgibt, um aus einem ästhethisch durchaus ansprechenden US-Straßenkreuzer mit großem Durst schließlich irgendwann ein Verbrauchswunder auf Hybrid-Basis bauen zu lassen, kann man Neil Young nun wirklich nicht vorwerfen. Schließlich geht es lediglich um den Beweis, dass Coolness, Ästhetik und Energiesparen zusammengehen, genauer: zusammenfahren kann. Und dass die Industrie das nur nicht tut, weil es der Gewinnmaximierung entgegen steht.
Neil Young auf dem schönsten Autofriedhof der Welt.
Doch in Zeiten, in denen die Kleinpanzer à la Hummer, Porsche Cayenne und Audi Q7 reißenden Absatz finden, sie aber wegen ihres rasanten Energieverbrauchs ständig in der Kritik stehen, gäbe es für solches definitiv sauteures "Bonzentuning" bestimmt einen Markt. Irrt Herr Young also? Nö, er hat nur sein privates Geld in ein privates Experiment gesteckt, um den Entwicklungsabteilungen der Konzerne eine lange Nase zu drehen - und irgendwie habe ich so ein Gefühl, dass er es irgendwann wirklich schaffen wird. Und wenn dabei auch nur ein paar großartige Songs und Alben entstehen, ist es auch okay!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen