Dienstag, 5. Mai 2009

Ganz. Schön. Frech.

Lily Allen im E-Werk in Köln, das heißt: Viele kleine Mädchen, Laufmaschen in den blickdichten Strumpfhosen, kurze, karierte Röcke, tiefe Dekolletes, kajal-geschwängerte Augen. So weit so gut. Dann die sehr junge, sehr kleine Diva im ultraknappen Kleidchen. War die Einzige, die im Saal rauchen durfte. Oder die einfach mal den Helmut Schmidt gab. Man steckt ja nicht drin.

Man wusste nach dem Konzert genau, dass sich diese Lilly mit nur einem "l" in der Mitte schreibt.
(Miserables Handy-Foto: Thomas Ottensmann)


Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass bei einer solchen Gelegenheit irgendein dahergelaufener Ordner auf die Bühne stürmt und sie nötigt, die Kippe auszumachen, weil ja schließlich in Germany mittlerweile rigoroses Rauchverbot herrscht - auch dort, wo gar keine zubereiteten Speisen gereicht werden, sondern lediglich obergärige Plörre und Wasser. Nun gut. Vielleicht noch was zur Musik? 55 Minuten für das Hauptset sind schon an der Grenze zur Unverschämtheit, aber weil hernach als Zugabe ja noch (fast) alle Hits und Radio-Ohrwürmer kamen und knappe 25 Minuten obendrauf, wollen wir mal Fünfe gerade sein lassen.

Nun gut, selbst mit skurrilem Rähmchen wird die Qualität nicht besser. Das gilt leider für Musik, Sound, Setlist und Foto gleichermaßen. Nur die Künstlerin bleibt davon unbenommen. Niedlich.
(Miserables Handy-Foto: Thomas Ottensmann)

Eigentlich hat Lily Allen eine schöne Stimme. Und eigentlich eine tolle Band, die einen glasklaren 80er-Jahre-Sound mit deutlichen New-Wave-Einflüssen brachial-krachig auf die Bühne wummste. Aber uneigentlich hatte der Sound seinen Namen gestern nicht verdient, draußen klirrte die Bleiverglasung, als spielte drinnen Motörhead. Hörprobe, eins, zwei:


(Miserables Handy-Video: Thomas Ottensmann)

Der Mischer dürfte für diesen Abend eigentlich kein Geld, sondern allerhöchstens Schmähgesänge bekommen. Aber, aber, aber... hach, ist ja trotzdem 'ne Süße!

Keine Kommentare: